Am So., 26. Okt. 2025 um 09:09 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
ar das nicht klar; denn Meinungen sind Sache der Politik, doch nicht der Philosophie!?

Diese Auffassung teile ich nicht.
Meinungen gibt es über alles mögliche. Raumschiff Enterprise, Kubismus, ob der cartestianische Gottesbeweis funktioniert usf.

Für mich ist "Meinung" einfach eine Wort für das "für wahr halten" eines Invidividuums. Besonders wichtig als Auszeichnung für Fälle, in denen keine objektiven, intersubjektiven Beweise vorliegen.
 
Meinungsvielfalt durch Missverständnis halte ich für einen Nebenschauplatz. Schließlich handelt es sich bei Meinungen um sprachlich-subjektiv-situative Lebensäußerungen. Die sind so vielfältig wie die Subjekte und Situationen. Ideologiekritisch betrachtet dürften übereinstimmende Meinungen hauptsächlich durch Manipulation herbeigeführt werden. Sozialforschende haben über Meinungen, ihre Entstehung und Verteilung viele Untersuchen durchgeführt. Warum befasst Du Dich nicht mit ihnen?

Die Lebensäußerung spielt wahrscheinlich eine Rolle.
Allerdings eher als Quelle für die Missverständnisse.

Wenn wir über Fälle wie wirtschaftspolitische Meinungen oder verschiedene Auffassungen von Gerechtigkeit reden, dann ist klar, dass dabei Interesse ebenfalls eine Rolle spielen. Interessen sind nicht wahr oder falsch. Insofern beruht dann die Meinung auf etwas, das nicht im Rahmen einer Diskussion geklärt werden kann.

Aber das erklärt nicht, z. B. warum verschiedene Auffassungen von Negation zu verschiedenen Logiken führen.
 
Die axiomatische Mathematik findest Du in gängigen Lehrbüchern. 

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich sie für richtig halte, ja.