Am 16.04.24 um 00:36 schrieb waldemar hammel über PhilWeb:

ich bitte Dich, joseph,
manches mal sind die "böcke", die du schiesst, einfach herrlich ...
(bist du etwa jagd-affin?)

Schön, dass du das so denken kannst, und dass du das Argumentum ad hominem benutzen kannst, dazu gehört schon eine hohe Intelligenz. Nur geht diese meine Aussage an der Sache vorbei, die du sagst. Ich müsste deine Aussage, wenn ich sie mir anschaue, nach den Kriterien bedenken, die ich selbst schrieb. Das scheint mir unmöglich zu sein, weil deine Aussage allzu mehrdeutig ist. Entweder es sind Dummheiten, die ich schrieb, oder sie führen zu nichts. Was denn nun? Mehrdeutige Aussagen bedürfen vieler Beschreibungen. Geht es dir um meinen Geisteszustand, oder um das, was ich geschossen habe, oder um was? An welcher Stelle siehst du den Bock, die Böcke? Wenn ich bei deiner Aussage bleiben würde, hätte ich viel zu tun. Es tut mir leid, aber die Zeit nehme ich mir nicht. Ich hatte eine Person vor mir, der ich eine Rechnung ganz schön kommentierte. Es ging um eine einfache Zusammenrechnung von Positionen. Bei jeder Zeile zeigte ich, was die Position war, wann sie geliefert wurde, die Zahl der Positionen, das Resultat der Zeile. Die Person war bei jeder Zeile einverstanden. So ging es bei jeder Zeile. Dann kam es zur Zusammenrechnung der Zeilenbeträge. Die Person sagte wieder ja, die Zusammenrechnung ist richtig. Und dann kam der Satz von ihr: Die ganze Rechnung ist falsch. Auf Rückfrage, wo er denn einen Fehler sehen konnte, kam immer nur die Antwort: Die Rechnung ist falsch. Darf ich eine Analogie zu deiner obigen Aussage denken? Die Person bezog sich nicht auf mich, tätigte also nicht noch dazu das Argumentum ad hominem.

Das was du dann schriebst, hier unten zitiert, scheint sich auf meine wenigen Aussagen zu "kompliziert" und "einfach" in der Mail zu beziehen, und nicht auf die angegebenen Texte. Es übersteigt meine Intelligenz, allein wegen des Umfangs des von dir Geschriebenen hier unten, dieses zu denken. Du weißt besser als ich, dass Menschen nur fähig sind, bis zu sieben Sachen gleichzeitig aufzufassen. Zudem liegt das Problem der Potenzierung vor: P1 sagt zu einem Satz 5 Sätze, nun kommt P2 und tut ebenso, dann sind schon 25 Sätze vorhanden, das geht dann schnell "vorwärts". Hier unten bedürfte es der Rückfragen, der weiteren Sätze, es wäre so wie der Versuch, chinesisch mit Rückfragen zu jedem Satz zu lernen, nach jeder Rückfrage käme wieder ein Satz auf Chinesisch.

JH

> das "komplizierte" ist wie das "einfache" doch immer nur unter berücksichtigung AUCH seiner bezogenen kontexte kompliziert oder einfach
[ a x kontext_1 = kompliziert ], [ b x kontext_2 = einfach ], [a x kontext_2 = einfach ], usw., und selbst da kommt immer noch die skalierung hinzu = auf welchen skalen man betrachtet/beobachtet
[ a x kontext_1 x skala_1 = kompliziert ], [ b x kontext_2 x skala_5+1 = einfach ], [a x kontext_2 x skala_4 = extrem kompliziert ], usw.,

kompliziert/einfach, wahr/falsch, unten/oben, gestern/morgen usw sind lediglich rein-sprachliche extremale, die erfunden sind, damit wir überhaupt kommunizieren können,
indem wir unterschiede/differenzierungen setzen können.
(interessante frage: ist das auch bei tierischen kommunikationen der fall?/ ich vermute JA, weil auch tiere unentwegt "diskriminieren" müssen, um entscheiden zu können) in der realität, der natürlichen wirklichkeit, aber gibt es nichts, dass diesen sprach-gespensternden extremalen entspricht,
denn in real hat man es immer nur mit spektren (und deshalb wahrscheinlichkeiten) zu tun, zb "wahr, viertelswahr, halbwahr, fast-unwahr, usw",
die sprachlich gesetzten "sauberen" extremale gehen/fließen real nahtlos ineinander über

beispiele für was ich meine:
- für einen geistig behinderten kann schon eine straßenüberquerung fast unlösbar kompliziert sein
- für ein 3-fach gehirn einsteins wäre auch die (für uns) komplizierteste physik wohl nur 2.klasse-grundschule-niveau
- für mich ist das füttern meiner hunde eine einfache sache, für das hirn eines zb regenwurms indes eine unlösbar komplizierte angelegenheit,
obwohl der wurm, gemessen körpermasse/hirnmasse, mir sogar überlegen ist, weil er hirngeweblich (das uralte) "distributed computing" fährt

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eine ältere  hypothese von mir übrigens in dem zusammenhang:
operative "intelligenz" = { hirnmasse x hirn"verdrahtung" x körperliche gegebenheiten x spezifische umwelt+umweltanforderungen } = bei ALLEN lebewesen in etwa gleich,
und das nicht als "geschenk", sondern ganz simpel deshalb, weil sie bis zur vermehrung und deren nachsorge (zb brutpflege) überleben müssen,
sodass man umgekehrt aus ihrem tatsächlichen überlebenkönnen bis nach der proliferation auf in-etwa gleichgroße operative-intelligenz schließen kann

waha.