lieber karl,

ich erkenne an, und es ehrt Dich ja, wie Du mich mit untenstehendem text zu quasi-missionieren versuchst,
weit hinausgehend über den simplen und recht neuen neuro-befund,
dass das allgeborgenheits-gefühl = das gottgefühl, in unserem verlängerten rückenmark in glücklichen momenten AKTIV erzeugt wird,
also eine interne hirnleistung ist, die wohl auch ALLEN anderen wesen mit uns-ähnlichem gehirnaufbau zukommen dürfte,
und für mich teil der primär immunologisch-basierten selbst-referenz jedes einzelnen lebewesens ist,

das ganze obige nicht schwer zu verstehen, aber offensichtlich schwer bis unmöglich zu GLAUBEN,
stellt es doch ein weiteres mal uns menschen außerhalb unseres selbst-erzeugten anthropozentrismus, also eine weitere kränkung unseres selbstbildes,
dass mensch etwas ganz besonderes sei, unmittelbar unter (einem imaginiertem) gott anzusiedeln usw,
statt auch den menschen wissenschaftlich-richtig als primaten-art aus sternenstaub = sternen-abfall, gebildet anzuerkennen

die alternative ist etwa das narrativ, dass ein gott vor 6000 jahren die welt aus nichts "geschöpft" habe, wie bischof berkeley "entdeckte",
und dass versteinerte ammoniten-meeresbewohner im gestein des himalaya durch eine sintflut dorthin geschwemmt wurden,
was bis heute, und gerade wieder heute vermehrt, GEGLAUBT wird,
und ich verrate dir ein geheimnis, auch ich GLAUBE daran,
denn die geglaubten und auch die rationalen narrative sind beliebig, und es können auch beliebig viele, die sich auf dasselbe beziehen, nebeneinander bestehen,
das ist alles insgesamt nur menschliches gequake und türrilür = geistige mehr oder weniger bebilderte geschichten von zum geschichtenerzählen begabten primaten

ich bin ein mensch, der sich "darwin'sch wissend" in der primatengruppe verortet, die er trotz allen menschlichen "spezialitäten" nicht und niemals übersteigen kann,
und du bist ein mensch, für den die berühmte "kopernikanische wende", die den menschen aus seiner geradezu manischen selbstverliebtheit riss, auf geglaubtem weg nicht stattgefunden hat,
ich bin schizopheren, weil ich "gewusstes" glaube, und du bist invers schizophren, weil du geglaubtes solcherart internalisiert hast, dass du geglaubtes zu deinem wissensfundus zählst,
insofern außenstehende über uns beide die nase rümpfen können,
während selbst sicheres wissen bei mir, ohne deshalb urangst zu erleben, auch nur "glauben auf verdacht hin und bis auf weiteres ist,
ist bei dir als ingenieur geglaubtes quasi sicheres "zusatz"-wissen im rahmen der urängste-im-zaum-haltenden strategie,
obwohl diese ganzen urängste (vor tod, leidenmüssen, warum sind wir überhaupt?, usw) sofort wegfallen, wenn wir einsehen, dass auch wir als menschen,
nur, aber auch!!! und eingebettet, ganz simpel teil der lebendigen natur sind, die nach gänzlich anderen maßstäben funktioniert und abläuft, als die in dem fall selbstreferenten-menschlich intendierten sind,
natur ist nicht unser feind, der unterworfen und beherrscht werden muss oder auch nur könnte,
sondern unsere tatsächliche mutter, an deren uns ernährenden und überhaupt uns-leben-lassenden milchzitzen wir lebenslang hängen,
ohne dieses trägersystem sind wir innert sekunden tot (zb keinen sauerstoff mehr zum atmen, kein sonnenlicht mehr zum uns-ernähren, usw),
und das argument-des-glaubens "höchst verwunderlich, dass alles so passend für uns eingerichtet ist, das muss irgendeine art von "vorsehung" sein", beruht auf falschem erleben + deshalb falschem denken-vom-ende her,
denn ohne dass die bedingungen so sind, wie sie sind, gäbe es uns als "sich-im-nachhinein-darüber-wundernde" gar nicht,
sodass man uns als körperlich-manifestierte "nachsehung" einer nicht vorhanden-gewesenen vorsehung bezeichnenen könnte

und unsere berühmte menschliche intelligenz ?
soweit, wie von uns selbst natürlich in unserer selbstreferenz-manie eingebildet, ist es nicht her damit, denn jede lebewesenart, sogar jedes einzelne lebewesen,
muss genau die hinreichende intelligenz"menge" besitzen, welche ihm das überleben in seiner jeweiligen umgebung x ermöglicht, sonst würde weder es-selbst noch die art überhaupt existieren =
wer "zu dumm" ist, in seiner jeweils spezifischen lebensumgebung überleben zu können, stirbt aus,
bedeutet summarisch gesehen und im richtigen maßstab tabellarisiert, alle rezenten arten und einzelwesen sind genau gleich-intelligent,
die spinne, die wanze, die mikrobe, der elephant, der mensch, ein vogel, alle gleichintelligent, wenn "spezifische umwelt mal lebewesen in dieser umwelt = intelligenz des wesens+umwelt",
der fehler bei unserer art des messens von intelligenz liegt immer darin, dass wir nur lebewesen messen, und nicht sehen, dass lebewesen+umwelten eine einheit bilden,
die zusammen gemessen werden müssten,
ich kann die intelligenz eines etwa wolfes nicht angeben, wenn ich seine spezifische umwelt, in der er leben muss, nicht mit einrechne,
und genauso bei mensch, und damit reduzierte sich die menschliche intelligenz sogar zu "überdämlich", weil wir sehenden auges dabei sind,
uns alle und vorsätzlich-sogar in den artlichen suizid zu treiben (zb per weiterer karbonisierung der erdatmosphäre, vergiftung der ozeane, usw) =
der mensch ist heute DAS suizid-wesen schlechthin !
wir GLAUBEN zb immer noch, zb das durch uns getriggerte arten-aus-sterben wäre eine lässliche sache, dabei gehen die aussterbenden UNS-selbst nur ein kleines stück des weges voran


*
aus meinem spinner-album
"die seltsame reise des einfachen vermessungsschiffes Beagle"

"logik" ist das geistige herantreten an die natur in der meinung, sie würde nach menschlichen maßstäben funktionieren und ablaufen, und in der tat funktioniert menschliche logik zum kleinsten teil zb
in form "entdeckter scheinbarer naturgesetzlichkeiten", ein effekt, aus dem wir natürlich großartige "prädestinationen" aller möglichen arten als menschliches geschwafel ableiten,
und ungenauigkeiten dabei als lässliche "messfehler" oä. abtun, dabei ist diese uns vorliegende reale gesamte wechselwirkungen-welt nichts anderes als eine riesengroße fundamentale aktualen "wahrscheinlichkeit"
aus der irgendwie-aufaddierten summe aller kosmosweiten gerade-eben-vergangenen mikro-wahrscheinlichkeiten

zeit + raum:
(a) wir wissen, dass zwei sandkörner etwas gänzlich anderes sind, als ein sandhaufen, indem beides jeweils völlig andere "emergente" eigenschaften zeigt
(b) wir wissen und könnens erleben, dass ein paar kohlenstoffatome + ein paar stickstoffatme + sauerstoffatome + phosphoratome usw völlig andere eigenschaften/semantiken haben,
als wenn sie miteinander verbunden zb ein eiweissmolekül bilden

(c) bei "zeit" und "raum" blenden wir das obige, "die emergenzen", aber seltsam völlig aus, 5 jahre sind für uns 5x1jahr in folge, 10 millionen jahre sind scheinbar 10 mio mal ein jahr in folge,
dasselbe bei raum, 10km sind 10 mal ein km, 100 mrd km sind scheinbar 100 milliarden mal 1 km, und so "messen" wir gedanklich den gesamten kosmos aus, völlig ohne die emergenzen zu beachten,
die ganz zwangsläufig dabei auftreten, dass zb 100 millionen jahre "als packung" völlig andere eigenschaften haben, als 100 millionen mal ein jahr, dabei, je größer "die packungen" von räumen oder zeiten werden,
die wir denken, desto eigenschaften-diskrepanter werden die unterschiede zwischen zb 1000 mal ein jahr/1 km, und 1000jahren/kilometern "als packungen"

daher meine überlegung:
ohne eine emergenztheorie, welche das auftreten und die arten und auswirkungen von emergenzen vorherzusagen/theoretisch-abzubilden  imstande ist, ist und bleibt all unser gerede über zb kosmisches "waffle and fluff" =
purer unsinn, und das betrifft sowohl vergangenes, als auch zukünftiges, für das in der sache "was heißt vergangen/zukünftig, welche emergenzen treten dabei auf?", ebenfalls die emergenzen-theorie
benötigt würde

es sei denn, eine emergenzen-theorie/ausgearbeitete qualia-theorie (man denke dabei auch an "qualitative-informationstheorie" /  im gegensatz zu shannons vorliegender rein-quantitativer infotheorie /, welche es bis heute ebenfalls nicht gibt, wobei der begriff "informations-theorie" schon falsch gewählt ist, denn es handelt sich basicamente um signale-theorien) wäre unmöglich auszuarbeiten, weil emergenzen/qualia-verläufe, tatsächlich real unvorhersehbar sind (was ich nicht glaube, ua. deshalb, weil bei einer emergenzentheorie zwischen "intrinsicher emergenz" = unsere wahrnehmung+hirnliche verarbeitung betreffend, und extrinsischer = real vorliegender emergenz unterschieden werden müsste, denn alle dinge in welt bestehen für uns ja "lustiger weise" nur aus "eigenschaftensummen", auf denen ("intrinsiche") emergenzen eben wirksam sind)

soweit, sogut oder soschlecht

wh.





Am 28.12.2024 um 04:16 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

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Am 27.12.2024 um 12:58 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:




Am 27.12.2024 um 04:57 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

Waldemar erinnert sich an seine Kindheit und damit sicher auch uns alle an einen Lebensabschnitt, der ein gutes Stück Zeit zurückliegt aber dennoch ganz spezifische Eindrücke aus den Kindheitstagen wach werden lässt. Ob es - wie hier in Süddeutschland - das Christkind oder anderswo der Weihnachtsmann war, es ging mit dieser Vorstellung eine ganz besondere Gefühlslage einher, die man durchaus als Verzauberung sehen kann.



hallo ins philweb,

ja, weihnachten oder christkind erinnert mich immer an meine kindheit wegen der "gefühlslage", die damit verbunden war, deshalb auch kommt mir weihnachten heute immer als eine art infantilismus erwachsener vor, als mutwilliger
und verstolperter regressionsversuch erwachsener, unabhängig vom religiösen soll-gehalt, der heute völlig im hintertreffen liegt, und mir recht, finde ich, denn die geburt eines kindes, früher vielleicht als wunder betrachtet, reisst heutzutage niemanden mehr vom hocker, und dass man das kind dann aus politischen gründen mit ca 30 umbringt, macht die geschichte insgesamt "unschmackhaft",


ungerzustandes sterben, es sind millionen, und wieviele sich andererseits weltweit beim tanz um goldene kälber totfressen und alkoholika-totsaufen = wie irrsinnig verkommen ist doch "religion", die das jedes jahr aufs neue -erbarmungslos- zulässt, und den krepierenden dann zynisch-verhöhnend ewiges leben im jenseits verspricht, statt ihnen im diesseits auch nur eine scheibe trockenbrot zu reichen, ja, weihnachten ist ein besonders grausames fest). andererseits, und so sehe ich es, kann man weihnachten, ostern usw auch als eine der jährlich ganz real stattfindenden inszenierungen des "magischen realismus" sehen, künstlerisch wertvoll und daher kulturell bedeutend, genau wie der literarische teil des mag.realismus


Deine Familiengeschichte als beklemmendes Narrativ und Ausdruck psychisch nicht verarbeiteter Kindheits-/Jugenderlebnisse in den Kontext unverstandener Bedeutung von Religiosität und deren Rituale zu bringen, ist Dein unverkennbar schicksalhaftes Alleinstellungsmerkmal.


Dieses Dira Narrantem könnte man durchaus als Weihnachtsgeschichte interpretieren, in Anlehnung an eben jene christliche, wo sich zwei bettelarme Menschen auf einem mühsamen Gang zu einer Volkszählung befinden und auf der Suche nach einem billigen Übernachtungsquartier überall abgewiesen werden; Wahrscheinlich wegen der zu erwartenden Schwierigkeiten, die eine unübersehbar anstehende Geburt mit sich bringen kann, aber wohl auch deshalb, weil keine Bezahlung für eine Unterkunft zu erwarten war. 


Zurückgewiesen, abgewiesen zu werden, das wird sicher zu den schlimmsten Erfahrungen im Leben von Menschen zählen und was anderes als brutale Abweisung, Zurechtweisung sind denn Prügel, die Du ständig zuhause bezogen hast? Welch fürchterliche Familiendramen, die sich da abgespielt haben müssen und die sich auf vergleichbare Weise bis heute in unzähligen Familien ereignen.


Schlimmer noch als körperliche, können verbal verabreichte Prügel nachwirken und sich als traumatische Kindheitserlebnisse ein Leben lang psychisch manifestieren, somit niemals durch Vergessen oder Verdrängen, sondern nur durch Verzeihen verarbeitet werden können. 


Du mokierst Dich über Religion, insbes. das christliche Narrativ, eben auch über das in diese Welt geborene Christuskind; Ein Ereignis, das von Christen im jährlich wiederkehrenden Weihnachtsfest gefeiert wird und von Pseudo-Christen wie selbstredend von Atheisten als willkommene Auszeit vereinnahmt wird, um geradewegs das zu zelebrieren, was Du in Deinem jüngsten Post hier kritisiert hast. 


Es ist dieser zermürbende Tanz um goldene Kälber; Ein Tanz, der natürlich nur von einem kleinen - insbesondere Ressourcen raubenden - Teil der Weltbevölkerung zulasten der Gesamtheit von Mensch und Natur betrieben wird. 


Man sollte sich aber nicht täuschen, dieser Tanz beraubt nicht nur Menschen, Natur und Lebensumfelder, sondern auch die Seelen jener, die ihn vollführen und diese Lebensführung ist gnadenlos unverzeihlich, was sich das in der Gott- und damit Haltlosigkeit der heutigen Gesellschaft widerspiegelt.

Die von Stress und dem Zuviel an materiellem Ballast gezeichneten Gesichter vieler Menschen dieser Zeit zeugen von diesem unverzeihlich wahnwitzigen, seelenraubenden Tanz um goldene Kälber.


Und da war es (der biblischen Überlieferung folgend) geradewegs dieser Christus Jesus, der für die Menschen um Verzeihung bittet, für Menschen, die ganz offenbar nicht wissen, was sie tun, was sie mit dieser Art Götzendienst ihrer Seele, somit ihrer innersten Wesenheit antun. 


Dieses Nichtwissen ist pure Unfreiheit. Und wieder ist es dieser Christus, der als Wissender um diese Unfreiheit der Menschen weiß, wie es in den apokryphen Evangelien zu lesen ist: Er trifft auf einen am Sabbat arbeitenden Menschen und trotz des unverzeihlichen (sic!) Gesetzesbruchs sagt er dem solchermaßen Ertappten, er sei frei von Schuld, wenn er genau wisse, was er tut, nicht jedoch, wenn er sich nicht seines Tuns bewusst ist. Freiheit hat man demnach, wenn man sich genau über sein Tun, resp. dessen Folgen im Klaren ist.


Wie kommst Du dazu, Waldemar, diesen Christus zu kritisieren, der zu besagten Zeiten über diese göttliche Weisheit verfügte und davon Zeugnis ablegte? Er war somit ein Sohn Gottes, ebenso, wie Du einer bist, gleichermaßen, ob Dir das bewusst ist oder nicht.


Eines Gottes Sohn? Über Gott, resp. Gottesvorstellungen haben wir beide hier all die vergangenen Jahre heftige Dispute geführt und uns auf die Vorstellung geeinigt, „God is a Feeling“ und letztlich Deine viel treffendere Definition von einem Gott als das „Gefühl von Allgeborgenheit“ als Konsens stehen lassen.


Dieser Christus hat sich als Kind dieses Gottes gesehen und sich damit in dessen Allgeborgenheit begeben und das bis zum bitteren Ende seines Lebens: „Vater, in deine Hände lege ich Anfang und Ende meines Lebens und verzeihe diesen Menschen, denn sie wissen nicht, was sie tun“.


Und wenn diese Menschen nun die Geburt des Christus als eben dieses Gotteskind feiern und zu anderer Zeit dessen Auferstehung von den Toten, die nichts anderes als die Rückkehr einer Seele in die Allgeborgenheit einer allumfassenden, omnipräsenten Wesenheit darstellt, dann erscheint die Kritik an diesen Ritualen schlichtweg als Ausdruck dümmlicher Unwissenheit.


KJ


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