Am 15.08.2024 um 23:24 schrieb Karl
Janssen über PhilWeb:
Mir
scheint jedoch, Du glaubst an Wiedergeburt (Deine Nähe zum
Buddhismus?), denn warum grämst Du Dich, was hier auf diesem
Erdenkügelchen in Millionen Jahren ablaufen wird?
spektrum-artikelchen zum "rätselhafte fluss der zeit" - buddhismus
ohne zeit - "anfang, ende, und das zwischendurch der welt" aus
"zeitlicher" perspektive
("gestern habe ich mir ein kleid gekauft, und morgen muss ich rasen
mähen, erzählt frau schnippel ihrer buddhisten nachbarin, während
sie beide im augenblick auf dem sofa fläzen und kaffee trinken)
(1)
"ewigkeit" gibts (mindestens) zwei arten:
- als einen gedachten unendlichen vorrat an "zeit"
- als das gedachte nicht-existieren von "zeit" ("zeit-los")
(2)
auch ilya prigogine (im artikel erwähnt) ist in seinem
"brüsselator"-modell dem irrtum aufgesessen, "information" für DIE
bestimmungsgröße (der entropie) zu halten
(zuerst wissen leute nicht, von was/über was sie denken/reden, und
daraus folgend wissen sie nicht, was sie
weiterdenken/weitertheoretisieren und tun)
(3)
aus sicht der planck-größen (planck-wechselwirkungen-welt) ist die
quantenmechanik ebenfalls (noch) genauso voll-deterministisch, wie
unser alltag, obwohl sie sich gegenteilig geriert
(4)
schuster, bleib bei deinen leisten: man soll/muss/müsste den
"entropie-begriff" ganz hart auf seine def-basics beschränken, und
darf ihn keinesfalls überstrapazieren (wie im beispiel mit dem
fallenden ei),
sonst gerät die sache zur puren faselei ohne inhalt - zb lässt sich
ein zerplatztes ei am boden auch als wesentlich "höhere"/komplexere
form von ordnung beschreiben (mit viel mehr enthaltener
"information"), als das vorher intakte ei, es kommt in diesem fall
nur darauf an, wie ich halt "ordnung" definieren will - ist klar,
eine sauber gemähte wiese kommt dem neurotiker in seiner wahrnehmung
eindeutig ordentlicher vor, als dieselbe wiese vorher mit kräutern
und "unkräutern" zusammen, was aber objektiv nicht stimmt, denn
"neurotische ordnung" unterscheidet sich von "natürlicher (und weit
komplexerer) ordnung" halt erheblich
(5)
im artikel grotesk-falsch ausgedrückt:
" Weil die meisten Vorgänge in der Natur solche irreversiblen
physikalischen Prozesse sind, SORGT der Zweite Hauptsatz für eine
augenfällige Asymmetrie zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die
Zeitachse erhält dadurch eine Richtung, den so genannten Zeitpfeil,
der von der Vergangenheit in die Zukunft weist. " - nicht der 2.
hauptsatz SORGT für irgendetwas (genau so werden irrigerweise
natur"gesetze" konstruiert, wo garkeine sind), sondern man hat
versucht, beobachtungen an der natur als rein-sprachliche konvention
in form dieses "hauptsatzes" zusammenzufassen => beachte die
regeln der sprache tunlichst, sonst rutschst du auf ihr aus wie auf
glatteis
(6)
schön beschrieben im artikel:
"Auch manche Philosophen sind zu demselben Schluss gekommen, als sie
untersuchten, was wir normalerweise mit dem Verrinnen der Zeit
meinen. Sie behaupten, die Vorstellung sei in sich widersprüchlich.
Der Begriff des Fließens habe schließlich mit Bewegung zu tun. Es
ist zwar sinnvoll, von der Bewegung eines physikalischen Objekts –
etwa eines Pfeils durch den Raum – zu reden, denn man kann
beobachten, wie sein Ort mit der Zeit variiert. Aber welche
Bedeutung lässt sich der Bewegung der Zeit selbst zuweisen? Relativ
wozu bewegt sie sich? Während die übliche Art von Bewegung einen
physikalischen Prozess mit einem anderen in Beziehung setzt, bezieht
der vermeintliche Zeitfluss die Zeit auf sich selbst. Schon
die einfache Frage »Wie schnell vergeht die Zeit?« offenbart die
Absurdität dieser Idee. Die triviale Antwort »Mit einer Sekunde pro
Sekunde« besagt überhaupt nichts." => unser zeitverständnis im
alltag ist ein "abgeschlossenes system", weil es als
gedankenkonstrukt auf sich selbst rückgekoppelt ist = sich selbst
solcherart "endbegründet", daher unser alltägliches zeiterleben eine
art von ideologie (und daher zwar alltags-nützlich, aber
genauer-hingesehen schlicht unsinnig/falsch)/ und interessanter wird
das noch, wenn man bedenkt, und die folgen davon, dass eine sec
"uhrzeit" aus ca 10^45 planck"sekunden" besteht, zu denen es
vertrakter weise keine milli-sec usw gibt