Am 28.11.24 um 08:08 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:

> Ob Mysterium oder Rätsel, die Physik ist beides nicht,

ungenau gedacht, kein Kommentar

> aber die Natur oder der Mensch kann mysteriös oder rätselhaft sein,

ungenau gedacht, kein Kommentar

> wie etwa die Zeit oder das Bewusstsein.

ungenau gedacht, kein Kommentar

> Darum herum wird seit Jahrtausenden gedacht und geschrieben.

Es wird auch aus anderen Gründen ...

> Sind wir hier weiter gekommen?

Ja, zumindest ansatzweise.

> Ich hatte ja in dem Zusammenhang nach Karls Vorurteilen gefragt.

Mit dem Wort "Vorurteil" geht eine Unklarheit einher.

> Zu Deinen Vorurteilen gehört das Assoziieren anderer Wortverwendungen.

Das mag sein, ich denke jedoch nicht, weil ich die Sache x einführte, und genau auf diese Fundstücke bezog, die du korrekterweise mit den Socken zu verstehen gabst. Nicht ich machte Assoziierungen mit fremden Wörtern, sondern sie werden teils von Personen, teils von einer Person gemacht.

> Ich bezog mich mit meiner Frage auf die Esoterik, da Karl von Gedankenübertragung und Morphogenese schrieb. ...

Das weiter zu besprechen wäre mir zu aufwändig.

... in der Physik vor. Dort beziehen sich die Worte aber nachvollziehbar auf Formalismen und Experimente. Wäre es nicht hilfreich, gleiche Worte in Alltag und Wissenschaft hinsichtlich ihrer Bedeutung zu unterscheiden?

Ja, in der begrifflichen Sprache gesprochen. In der nicht-begrifflichen Sprache bedarf es des Umwegs über "die Bedeutung" nicht, und damit auch nicht des Unterscheidungen ihrer "Bedeutungen". Hier ist das Wort "Bedeutung" überflüssig. Die Physiker nehmen oft Wörter aus der Umgangssprache, biegen sie wie sie nur können um, und am Ende werden sie als solche sinnvoll, etwa das Wort Arbeit als Kraft mal Weg. Jemand, der zur Arbeit geht, denkt aber nicht an den Weg zur Arbeit. Daraus ist zu erkennen, dass das Wort Arbeit in zwei gespalten wurde, eine Bedeutung davon nahm sich der Physiker, eine andere blieb in der Umgangssprache. Nur waren die Bedeutungen nicht am Anfang zu unterscheiden. Es ging dem Physiker um diese Sache, die vietistisch, also mit einem Buchstaben hervorragend definiert werden konnte. So tat ich es auch mit diesem x.

> Z.B. durch Hinweis auf ihren Ursprung, also nicht nur vage von Verschränkung, sondern von physikalischer bzw. alltäglicher Verschränkung zu schreiben?

korrekt!

> Letztlich ginge es dabei um die Vermeidung von Metaphern.

Es bleibt mit dem Nutzen des "fremden" Wortes aus der Umgangssprache eine Verwirrung, die um so größer ist, um so weniger Kenntnisse vorhanden sind. Oft ist die eine Sache in einer bestimmten Situation nicht zweideutig, das hilft enorm. Wenn ich in ein Wirtshaus gehe, ein Glas wünsche, bekomme ich schließlich keine Fensterscheibe.

Ich bedarf nicht des Wortes Metapher, deswegen überlese ich den folgenden Absatz schnell, als teils unpassend, teils passend.

> Metaphern können am Anfang des Philosophierens stehen, sollten im Fortgang der Gedanken aber zunehmend präzisiert werden. In dem Satz „Mathematik ist der Geist des Universums“ wird „Geist“ zunächst nur metaphorisch gebraucht. Da es sich bei der Mathematik um eine Geisteswissenschaft wie um eine Kunstsprache handelt, wird mit dem „Geist des Universums“ bzw. dem „Universalgeist" folglich nur noch Mathematisches gemeint. Entsprechend könnte die Umgangssprache als Geist des Menschen bezeichnet werden bzw. mit Menschengeist Umgangssprachliches gemeint sein. Insofern (normalsinnige) Menschen mehr oder minder sprachkompetent sind, sind die geistreich. Und insofern sie mehr oder weniger Mathe-kompetent sind, verfügen sie über Universalgeist. Eine über diese Andeutungen hinausgehende Begründbarkeit der Wortverwendungen scheint mir offensichtlich.

Eine Sache war noch zu denken. Es gibt eine Analogie, die einen Störfaktor zu Tage bringt. Bekanntlich wurde die Trennung von Geist und Seele kritisiert, es ging der Vorschlag des Holismus um, der beide nicht einmal vereinigt, sondern der immer auf das Ganze hinweisen will, die Psychosomatik also auch kritisiert oder gar verwerfen will. Sind Mathematik und Physik analog getrennt zu kritisieren, soll holistisch gedacht werden, und die Einzelteile verworfen werden? Dass die Einzelteile wenigstens als Vaihingerfiktionen weiter zu nutzen sind, ist ein vermutlich guter Vorschlag. Ein Beharren auf der Unterscheidung führt jedoch dazu, dass gerade mit Mathematik das Geistige gleich gesetzt werden muss, und dann entsteht bei Mathematik die Frage: Wo kommt sie denn zur Person, mit einer Antenne, einem Empfangsapparat, oder mit was? In dem Sinne wäre dann sogar IT als Geistiger oder gar Geistlicher überführt. Vom Spaß an diesen Sätzen will ich abstrahieren, denn die überwiegende Auffassung sieht Mathematik und Physik getrennt, obwohl das in den Anfängen des Lernens von Mathematik nicht sicher ist. Wie könnte ein Kind ohne hin- und herlegbare Gegenstände zu Mathematik gelangen? Sobald der Anfang gemacht wurde, trennen sich die zwei Sachen im Denken, Mathematik verselbständigt sich oder geschieht das nur vermeintlich? Wenn dem so sein sollte, könnte es sein, dass auch die Geistigkeit des KJ sich verselbständigte? In Bezug auf Mathematik lässt Paul Lorenzen grüßen, der dem IT besser bekannt ist als m.W.

Der Absatz vorhin kann als Schwafelei angesehen werden, vielleicht geht nicht hervor, was ich dachte, dann bitte ich um Entschuldigung für die ungenügende Didaktik oder Darlegungskraft.

JH