Am 22.07.2024 um 23:14 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:


Am 22.07.2024 um 06:57 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


und "ich atheist"?
man hat doch vor einiger zeit das gott+mystiken-gläubige (uralte) hirngewebe  ( = peri-aquäduktales grau /größere region: formatio reticularis/raphe-kerne efferenzen )  tief im stammhirn aufgefunden,
was bedeutet, dass nicht nur mensch theistisch-organisiert ist, sondern auch alle tiere mit ähnlichem stammhirnaufbau
(salopp gesagt: auch zb krokodile und frösche haben je einen spezifischen gott !),
womit wir eigentlich mit tieren völlig anders umgehen sollten (was "die alten" in ihren tiere-mythologien zumindest ahnten) ...

egal, der gottglaube und das ganze zugehörige türülür hat biologisch-organische grundlagen und verursachung im stammhirn, und nicht in kosmischen dunkelwolken oder auf engelsammelnden schwarzschild-oberflächen

Ach ja, interessant! Wenn diese „biologisch-organischen Grundlagen“ für alle menschlichen Wesen und somit auch für Dich gelten,  wieso fehlt Dir dann der Gottglaube, der Deiner Meinung nach im Stammhirn verursacht wird. Hast Du Dich mal neurologisch untersuchen lassen?  Stell Dir vor, welch schreckliche Deprivation Dir den Zugang zu einem Gott verbaut! Man kann m.W. die Stammhirnfunktion trainieren, vielleicht hilft dabei Kreuzworträtsel lösen.

(1) im sog "stammhirn" sitzen hauptsächlich die ganzen automatie-funktionen = die fundmentalen autopiloten, ohne die wir keine sekunde lebensfähig wären, sodass das stammhirn (inkl große teile mittelhirn) weitestgehend von uns unbeeinflussbar sein muss
und entsprechend ist

(2) im peri-aquäduktalen-grau (PAG), dem grundlegenden gott-esoterik-erzeugenden gebiet des stammhirns wird, vereinfacht ausgedrückt, [theismus <=> a-theismus] gleichermaßen als spektrum bis hin zu den beiden extremalen (gott/keingott) erzeugt, und das hängt
nach den bisherigen befunden von der "stärke" der arbeitsweise dieses serotoninergen neuronalen gewebes ab, und zwar umgekehrt, als du bestimmt vermutest: je mehr in diesem gewebe "als aktivität" los ist, desto mehr ist man a-theistisch/non-esoterisch "veranlagt",
und umgekehrt - demnach dürfte mein PAG ziemlich "aktiv" sein, und dein PAG eher schlafen oder dösen, das ist aber von uns als nur vermeintliche chefs unseres hirns, wie gesagt, nicht beeinflussbar, ist schlicht "veranlagung"/genetische/epigenetische/physiologische prädisponiertheit - und mich hat an der ganzen geschichte geradezu fasziniert, dass demnach alle tierarten mit einem dem-unseren ähnlichen stammhirnaufbau ihre jeweils höchsteigenen götter/esoteriken-grundempfindungen haben, sodass "die alten" mit zb "ich danke dem gott der wildschweine für die erfolgreiche saujagd"  soooo falsch und blödsinnig garnicht lagen, denn diese art von vielgötterei drückte einst nur in ihrer "altmodischen" sprache und ihrem ahnen aus, was rationale, moderne befunde in heutiger sprache ebenfalls als sogar diesmal tatsachen zurückliefern


(christus mit kreuzschmerz ist natürlich ausnahme, der sitzt rückenschonend im descartschen hirnvestibül neben dem hypophysenmännlein/erste reihe/2.sitzplatz linkerhand)


Wo viele Menschen über den Verbleib dieses Christus nur rätseln können oder diesbezügliche Erzählungen glauben müssen, verfügst Du offensichtlich über geheimes Wissen; Entspringt es einer Erleuchtung oder war da schlichtweg ein Homunkulus in Deinem Stammhirn geschwätzig? Dabei dachte ich, Du hättest mit den Alchimisten gebrochen, wo Du doch starke Bedenken gegenüber magisch-animistischer Praktiken entwickelt hast :-)

die "al cymaia"/arab. (aus dem ägyptischen für "ober-ägyptische schwarz-erde-kunst") diente mir einst von den altägyptischen (überlieferten) anfängen bis hin zur frühen (auch europäischen) neuzeit als sehr guter zugang (und modell) zum magisch-animistischen fühlen => denken => und somit welterleben, ich habe wirklich sehr viel daraus, auch über mich selbst und mein eigenes funktionieren, lernen können (vielleicht ähnlich c.g.jung?/tiefenpsychologie), und insoweit kann und habe ich mit der alchemie keineswegs "gebrochen", nur liefert meine eigene "großhirn-hypertrophie" mit dem rationalen mir heute weit bessere welterklärungs+daseinsgründe-modelle als die alchemie, und da bin ich einfach opportunist (weltbild-hopper) ..., wobei ich sehr zahlreiche überkreuzungen zwischen den alten und modernen modellen erkennen kann, die ich als quasi zusammenfließende interdependenzen/ideen-entwürfe "top-interesting" finde ("wissen" als stets "glauben zu wissen" halt, was an der schnittstelle übergeht in "wissen zu glauben" = "glaubens-gewissheit" bis hin zu echten wahnvorstellunden, die für die betreffenden geglaubte gewissheiten sind)

unsere gesamte gefühlswelt, dem limbischen hirnsystem entwachsend, ist paktisch gelebte/erlebte-alchemie = mehr oder weniger "magischer-animismus", und unser darüberliegendes rationales empfinden und erleben, dem wir heute in verkennung der tatsachen das primat geben wollen, ist ohne die magisch-animistische (limbische) grundlage garnicht möglich = alles rationale ist nur ein phylogenetisch sehr junger zweig, eine knospung, ein auswuchs am magisch-animistischen stamm unser hirnfunktionen-"pflanze", und "großhirn-hypertrophie", es mag sogar ein krebsartiger (fremd+selbst-zerstörender) auswuchs sein?

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eines der grundlegenden schwarzerde-experimente, das noch bis in die biblische schöpfungsgeschichte hinein ("...und gott schied das meerwasser vom land, usw ...") über die epochen hinweg transportiert wurde, ist das altägypische "wasserexperiment" = man nehme ein offenes gefäß als gebärmutter und welt, und gebe wasser hinein, dann stelle man das gefäß in gärenden mist ("inter faeces et urinas nascimur"), der hat normal etwa 37-60grad, das wasser im gefäß wird, aufgeheizt durch den das gefäß umgebenden mist, langsam und unsichtbar verdampfen, wobei es an den inneren gefäßwänden kondenswasser und nach unten wieder ins wasser hinein ablaufende "regentropfen" bildet (eine grundlegende alchemie-arbeitsweise: "solve et coagula"), zuletzt wird am boden des gefäßes eine mehr oder weniger trockene bräunliche kruste aus mineralsalzen und erde übrigbleiben, und so hat man dann im experiment gottes schöpfung nachgearbeitet und magisch-animistisch+rational "bewiesen". und: das ganze dauert bei vernünftigem edukte-einsatz (gefäßgröße, anfangs-wassermenge, environment) 5-7 tage ("in 6 tagen schuf gott die welt")

und heute? urknall, das universum in weniger als einer pico-sekunde grund-entstanden, danach inflationsphase, und daran anschließend über 13 milliarden erdjahre hinweg "solve et coagula" des universums, ehe wir heute auf festem erdboden herumkaspern, und "wasser" wohl die vierthäufigeste chem verbindung im universum. unterscheidet sich diese moderne (mensch)vorstellung wirklich so sehr vom "wasserexperiment" der alten?, diese moderne genesis-"erzählung" so weit entfernt vom alten genesis-"mythos" der alchemie? oder sind wir heute, zwar moderne, aber im kern immer noch alchemisten?, denen sogar vor historisch kurzer zeit die "transmutation" (das "opus majus" der alchemie) von blei/zinn/kupfer zu gold gelungen ist, allerdings in hauptsächlich negativer ausarbeitung der idee = als atome -spaltende und -fusionierende welten-zerstörende bomben.

oder medizin: krank, man gibt zb tabletten, wieder gesund, was ist das? obwohl die tabletten chem/biochem/physiologisch/+placebo unterfüttert arbeiten und wirken, und dabei je stärker der doc als doc auftritt, desto stärker auch placebo-wirken, selbst oft ohne wirkliche inhaltsstoffe, bleibts immer doch im endeffekt magie, weil wir die tablettenwirkung zwar heute sehr gut und in tausend einzelheiten rational begründen können, aber, und zwar prinzipiell, nie und nicht end-begründen ("münchhausens trilemma" etc), und somit rückfall ins limbisch magisch-animistische als einziger ausweg = pat gesundet letztlich, durch die tabletten als durchaus wirksame vermittler, magisch am eigenen glauben-dass...  arzt+pillen ihm helfen = limbisches hirnsystem, "unterhalb" des rationalen und träger desselben = alchemie

und "religionen" als "sehr eng und rigoros ausgestaltete" magisch-animistische IDEOLOGIEN stehen natürlich gänzlich im mindestens genauso alten alchemischen dunstkreis, man überlege, als der erste mensch sich einen stein zu einem werkzeug zurechtschlug, war das für ihn mit sicherheit magische umwandlung, und der erste, der aus feuerstein funken schlug, kann das garnicht anders erlebt haben, als magisches tun, mit zwischen dem stein und ihm selbst fand offensichtlich von ihm aus betrachtet bilaterale kommunikation statt (der feuerstein, wenn ich ihn beschlage, antwortet mir in seiner sprache = bildet funken, und die funken ziehen bahnen in der luft = die buchstaben/symbole einer sprache?), und andere steine bleiben stumm, bis man sie mit feuer angeht, dann fließt erz aus ihnen heraus, usw

"alchemie" weit mehr und anderes, als altmodische und falsch-verstandene chemie, sondern als "roter faden" vorzustellen, der sich bis heute mal dicker und wirkmächtiger, mal dünner, durch die gesamte geschichte unseres seins als mensch-art zieht, weil sie eben integral zu unserer grundausstattung der magisch-animistischen (limbischen) hirnfunktionen gehört (zb "ein jesus macht wasser "aufwertend" zu wein", was ist das? ist magie, und genauer? in der magie sparte: alchemie, "transmutation" a in b, alles ist alles, einheit hinter sämtlicher nur äußerlicher vielheit - ich brauche die weltliche vielgestaltigkeit keine sekunde lang zu glauben, wenn ich aus allem die einheit heraus-destillieren kann, heute (vorausschauend als hoffnung) zb "GUT" genannt (great united theory = das alte "opus majus" in neuer form) )

wh.

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