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Am 06.08.2025 um 01:22 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Am 05.08.2025 um 21:10 schrieb Karl
Janssen über PhilWeb:
Ich hatte, Dir zum Graus, eine intensive militärische
Spezialausbildung für den körperlichen Nahkampf - das ist kein
Sport wie etwa Judo, sondern das Erlernen des sofortigen Tötens.
Wir waren strikt angehalten, diese Fähigkeit niemals in einem
zivilen Umfeld (z.B. Händel oder Anpöbeleien) einzusetzen.
gib bitte nicht so an!
es gibt bei dieser Schilderung wirklich keinen Grund „anzugeben“. Tatsache - sonst weiter nichts.
ich war auch beim bund, als gelangweilter sanitäter, der sich
weigerte waffen anzugreifen, meine spezialausbildung also: sani
ohne waffe !
begann aber mit waffe, und zwar pistölchen-schießübung, bei der
ich ungeschick mit durchgeladener waffe derart ziellos
herum-fuchtelte, dass ich auch kurz einen StUFFz im visier hatte,
woraufhin man mir generelles waffen-verbot erteilte (gottlob!),
und mich einige zeit später ohne auch nur gefreiter zu sein, aus
dem bund expedierte = rausschmiss,
denn ich verweigerte sowohl das feierliche gelöbnisgedönse, als
auch die beförderung zum gefreiten, weil ich ohne zweifel ein
geborener super-oberst-führer war
der ganz fest vorhatte obermajorgeneral zu werden
* ach so, ja, während meiner kurzen bundeswehrzeit mein
kompaniechef ein schwuler, der zwei rekruten zwangs-sexte, von
denen sich einer dann in der kaserne durch fenstersprung
umbrachte,
ansonsten nur daueralkoholisierte stuffze, uffze, und anderer
minderwertige menschliche abfall (ich noch nie soviel menschlichen
abfall auf einem haufen gesehen wie beim bund)
Da warst Du eben nicht lange genug dabei, seltsam obendrein, dass Du überhaupt durch die Musterung gekommen bist und nicht von vornherein als für den Wehrdienst untauglich festgestellt wurdest. Warum hast Du denn nicht gleich verweigert?
Ich war bei der Musterung wegen eines heftigen Beinbruchs beim Fussballspiel (Jugendmannschaft) für eine Verwendung bei den Fallschirm- und Gebirgsjägern ausgeschlossen worden. Als der Einberufungsbescheid kam, wurde ich prompt für die Gebirgsjäger eingezogen, was mich freute, da ich schon vorher gerne in den Bergen unterwegs war. Die Ausbildung war kernig. (Hochgebirgsklettern, Bergmärsche über Tage hinweg mit Muskelkrämpfen und schmerzenden Blutblasen an den Füßen. Nichts für „Weicheier“ und so manches „Großmaul“ wurde vor der Durchquerung einer Steilwand sehr kleinlaut, manche fingen zu beten an. Auch hier gilt: Es gibt dabei nichts anzugeben und ich denke gerne an diese Zeit zurück.
Diese Erlebnisse werden für „Generation Z“-Junkies kaum Realität werden. Die verbiegen ihr „Kreuz“ - sprich Ihren Rücken beim Starren auf Smartphones und Spielekonsolen, ballern virtuell ihren Frust, ihre Unlust vom Hals.
Übrigens - Soldaten ballern nicht sinnlos herum, sondern trainieren am Schießstand für den Einsatz im Ernstfall, den wir hoffentlich nie erleben müssen und gerade deshalb muss ein Land gerüstet, d.h. militärisch stark genug sein, um eben nicht angegriffen zu werden. Glaubst Du, die Ukraine wäre überfallen worden, hätte sie ihre Atomwaffen aus der Sowjetzeit behalten?
So lass‘ uns aber nun dieses unselige Thema beenden und uns der Seite des Lebens zuwenden, die es eben lebenswert macht: Friedvolles, erfülltes Leben im gegenseitig respektvollen und wo es möglich ist, auch liebevollem Umgang miteinander.
Und wer die Neigung verspürt, über diese Lebenswelt hinauszublicken, das Transzendente zu denken (und sei es noch so spekulativ), wer das menschliche Dasein, insbesondere hinsichtlich Sinn und Zweck dieser Existenz hinterfragen will, wer über das „Wunder“ einer höchst erstaunlichen Feinabstimmung des Universums und der Naturkonstanten dessen habitabler Zonen erstaunt ist, der sollte Philosophie betreiben und sich davon nicht vom „Ignoramus et ignorabimus“ des Du Bois-Reymond abhalten lassen.
Gerade Du, Waldemar, hast enormes Wissen über die Physis und Wechselwirkungen dieser Lebenswelt, könntest somit darauf aufbauend über diese empirische Lebenswelt hinausdenken im Sinne der Metaphysik und eben nicht an dieser Welt verzweifeln, nicht den sinnlosen Kampf des Don Quijote führen.
Du machst die Welt, den Menschen nicht besser, an diesem Anspruch sind viele gescheitert, nicht zuletzt ein Christus, den die Menschen auch heute wieder ans Kreuz nageln würden. Zu unbequem, zu lästig seine Forderung nach Menschlichkeit, sprich Nächstenliebe, nach Empathie, nach Besinnung auf ein Höheres, eben das diese reale Lebenswelt Übersteigende: metá ta physiká und nicht blinder Glauben an Gott und Götter verbunden mit dem jämmerlichen Kalkül von Unsterblichkeit, resp. ewigen Lebens in jenseitigen Sphären, gar einem Himmel voller Geigen.
Glauben an eine bessere Welt ist angesagt und dementsprechendes Handeln anstatt mit deren Ungemach zu hadern. Diese und alle Deine hier bislang vorgebrachten ungeheuren Lebensgeschichten zeigen, Dein ständiges Lamento, Deine Misanthropie, Deine generell pessimistische Weltsicht bestätigt Nietzsches Aussage:
„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht selbst zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt dieser auch in dich hinein.“
KJ
PS: Ein Ungeheuer bist Du wahrhaftig nicht, ungeheuer kritisch, nahezu kritikastisch allerdings. Lass uns in diesen kritischen Zeiten etwas mehr frohgemut sein, will heissen: Mut zum Frohsein!