Am 31.03.2024 um 08:33 schrieb Karl
Janssen über PhilWeb:
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Am 30.03.2024 um 02:50 schrieb
Karl Janssen über PhilWeb:
„Macht euch die Erde untertan“ -
Diese unglücklich verkürzte, oft missverstandene Form des „Dominium
terrae“ als Auftrag Gottes sollte so
interpretiert sein, dass Menschen verantwortlich
mit dem Geschenk dieser Erde umgehen sollten, sie
zum Erblühen bringen, wie das ja auch in
unzähligen Formen geschieht.
du vollführst hier eine übliche hypersemiose auf einen in der
bibel schriftlich fixierten textteil [
Macht euch die Erde untertan ... ] =>
das wäre, so wie es dasteht, garnicht so gemeint, usw,
müsse vielmehr
...so und so ... interpretiert werden, und ohne dabei zu
begründen, warum man an die bibeln/korans/usw insgesamt
zwar glauben soll, aber bestimmte stellen darin
uminterpretieren und neuinterpretieren sollte oder muss.
Du musst schon genau lesen, was ich geschrieben habe,
Waldemar. Sicher nix von glauben. Ich weiss nicht, ob Du
bisweilen in der Bibel liest oder - Deinem hohen
Bildungspotential entsprechend - entsprechende Passagen daraus
parat hast. Solltest Du dabei nicht zu der Ansicht gekommen
sein, dass die Bibel im Grunde ein Buch des Lebens ist, also
exakt das menschliche Dasein so beschreibt, wie es sich bis
heute alltäglich zuträgt, dann fehlt uns eine entscheidende
Diskussionsbasis.
(1) habe ich keinen "hohen bildungsstand" oä., ich habe bzgl
religionen nur gute lehrer, zb karl-heinz deschner, und nicht zu
vergessen, "magister" der scholastik-epoche
(2) lese ich selbst grundsätzlich keinerlei bibeln oder "in bibeln",
weder religiöse noch säkulare, weil, für mich zeitverschwendungen
der ärgerlichen, unlustigen art (ua gilt: wenn egal was mit dem
"vektor" "das ist richtig/das ist gültig/das ist wahr" ausdeklariert
wird, ist es genau deshalb schon falsch/ungültig/unwahr, weil die
zugehörenden kontexte ignoriert werden)
(3) bibeln als bücher des lebens? ich sehe sie als panglosse alte
schinken, vollgestopft mit zumal ungenau und oder unrichtig
überlieferten alten geschichten (zb gilgamesch-epos) = zutiefst
unrichtige, weil intentional religiös überformte
geschichtsklitterungen, folglich wertlos (ein grimms märchenbuch ist
fast "goldstandard" dagegen)
Wie oft soll ich's noch schreiben: ich bin kein Gläubiger im
Sinne von blindem religiösen Glauben und Dein ständiges
Zurückkommen auf diese Thematik entspringt m.E. einer Dir
innewohnenden tiefen Abneigung gegen Religion, gegen
Gottesvorstellungen jeder Art. Ich schreibe bewusst nicht gegen
Gott, weil ich selbst nicht an diesen menschengedachten und
-gemachten Gott glaube, denn warum sollte ich mich (persönlich
bzw. zuinnerst) gegen etwas stellen, von dessen Existenz ich
nicht überzeugt bin.
ist mir schon klar - du hast den weg vieler gewählt, indem du den
dir nicht/nicht mehr einleuchtenden original-glauben für dich
esoterisierend überformt hast, hin zu glaubens-formen, die dir als
"aufgeklärtem gläubigen" plausibel erscheinen, eine/deine
privatreligion quasi, mit anlass-wurzeln im o-glauben der
altvorderen, und so kannst du prima changieren, und zb "die bibel"
neu und auf-modern "erklären", was ja heute sämtliche
religions/esoteriken-"spezialisten" weltweit machen (müssen, um
nicht völlig "abgehängt" zu werden /wenn "gott" nicht mehr zur
moderne passt, definiere ich ihn halt zum super-glue um usw)
und "gottvorstellungen": dann erkläre mir doch einmal, wie ein
wechselwirkungsfreier gott (und das muss, sonst ist er kein gott)
mit einer planck-ww-welt interagieren will ? und antworte jetzt
nicht süffisant "tja, das ist ja gerade das geheimnis des glaubens",
denn das ist nur ein argumentatives ausweichen
Oder eben die antiken Griechen: Wenn sich Dreiecke einen Gott
wählen, wird er ein Dreieck sein, der Gott der Ochsen wird ein
solcher sein, wenn sich Menschen einen Gott schaffen ….
Du kämpfst verbissen gegen Windmühlenflügel, wenn Du mir
anthropomorphe Gottesvorstellung oder -glauben unterstellst.
deine gottvorstellung ist nicht direkt-anthropomorph (gott alter
mann mit bart usw), sondern indirekt aber genauso anthropomorph,
indem du irgendwo in den grenzbereichen der wissenschaften dein
gottbild herausstocherst und zusammenbastelst - du gehst in deinem
denken spekulativ über heutiges wissen hinaus, und belegst den so
erhaltenen freiraum mit quasireligiösem esoterischem - ich bin zb
überzeugt, dass bei dir im kopf die physik-nichtlokaliät ganz
wunderbar mit der religiösen "bi-lokation" zusammenpasst und auch
zusammenfliesst
Von was willst Du mich überzeugen, wenn Du einerseits -
Deiner üblichen Dialektik folgend - Sinn und Zweckhaftigkeit von
Welt und Kosmos leugnest, um in Anwandlung Dir zufallend anderer
Gemütslage wieder - wie zuletzt - Lesch und dessen Plädoyer für
Sinngebung anführst.
dann erkläre du mir einmal, welchen sinn und zweck der kosmos hat?
(nach meiner meinung das ganze sinn-FREI ) - auch lesch kommt zum
ergebnis, dass man sich sinne in einer an-sich-sinn-freien welt
jeweils selbst suchen muss, um welche zu haben, das ergebnis steht
im genauen widerspruch zu deinem dafürhalten, kosmos, welt usw
hätten end-zwecke und/oder sinn
Kann - axiomatisch gesehen - Sinngebung systemimmanent sein?
- ich kann mir jederzeit als teil eines sinnfreien großen trotzdem
meine kleinen sinne innerhalb des großen suchen und finden, nur sind
meine gefundenen sinne dann halt nicht und keineswegs der sinn des
grossen ganzen,
einfacher gesagt: meine gefundenen sinne sind mit mir verknüpft, und
eben nicht mit dem grossen ganzen
Selbstorganisation aus sich selbst primordial geschaffen?
Wer‘s glaubt!
selbst-organisation heißt selbstorganisation, weil sie sich eben
selbst organisiert, natur als beispiel, kosmos ebenso, und, wenns
klug zuginge, könnten sich auch gesellschaftssysteme komplett
selbstorganisieren statt "regiert" zu werden, was "anarchie" im
besten sinne wäre, man müsste dazu nur die rückopplungsstrecken auf
die systemimmanenzen selbst zurückverlagern, statt sie hierarchisch
und "nach oben" zu legen
Der sich selbst bewegende Beweger?
das beispiel hinkt wieder deshalb, weil es die kontexte ausblendet,
mit denen zusammen die annahme eines bewegers überhaupt erst sinn
macht.
das ist wie "an magnetismus glaube ich nicht, weil ich den kontext
eisen durch meine denkwand hindurch nicht sehen kann"
Weder Du, noch ich und keine andere Person hier in Philweb
ist einem naiven Gottesglauben verfallen, ansonsten dieses Forum
obsolet wäre. Jedoch anzunehmen, der Mensch sei nichts als ein
Tier mit etwas erweitertem Grosshirn, wie Du das kürzlich hier
gepostet hast, dieses Postulat nimmt Dir vermutlich kaum einer
ab.
mensch ist eindeutig
- ein tier wie alle anderen
- ein tier mit großhirn-hypertrophie, so wie bären besonders käftig,
und igel stachelig sind etc
- auch mensch nur eine evolutionäre kreation auf dem hintergrund des
genetischen (grund)rauschens
- dass er sich selbst als etwas besonderes interpretiert, liegt
daran, dass alle lebewesen sich aufgrund ihrer lebensnotwendigen
selbstreferenz selbst als jeweilige mittelpunkte der welt wahrnehmen
(müssen),
was zwar überlebensnotwendig ist, aber, wie gerade auch mensch
beweist, nicht nur von vorteil ist
---
und dass dem menschen die obigen vier punkte nicht sonderlich
gefallen, ist, milde gelächelt, doch verständlich? wer möchte sich
selbst als weltmittelpunkt schon freiwillig relativieren?
Warum eigentlich muss man immer wieder einen Gott bemühen,
wenn es um die Klärung der Frage geht (modulo einer überhaupt
dazu bestehenden Möglichkeit), den Übersprung vom Tier zum
Menschen zu begreifen?
nun, es war kein "übersprung" (wie du es natürlich gerne hättest),
sondern wie alles in natura ein langsamer übergang, der am
vorläufigen ende einen neuen satz von qualitäten, eben "mensch zu
sein", erzeugt hatte,
und unsere "vorläufer" menschaffen sind bis heute in
weiterentwicklung zu irgendwas hin (falls man sie noch läßt) - das
"intelligent"-werden ist vermutlich nur ein weiterer schritt auf dem
weg zu einer noch weiter erhöhten selbstreferenz = autonomie von
lebewesen, mit dem riesennachteil allerdings, dass "intelligenz"
nicht aus dem nichts entsteht, sondern lediglich zwischen
environment und lebewesen neu distribuiert wird, falls das lebewesen
"intelligenter" werden soll, grob gesagt: je intelligenter ein
lebewesen in einem environment, desto "dümmer" (weniger auf sich
selbst rückgekoppelter usw) das betreffende environment, und
vielleicht auch deshalb degradiert mensch alle ihm erreichbaren
environments? (weil deren natürliche intelligenz als selbst-org-sys)
mit der mensch-intelligenz in negativer rückkopplung steht)
Gottes-Gen hin oder her, meine diesbezügliche Vorstellung
geht tatsächlich dahin, dass durch Zunahme der Gehirngrösse die
Vorraussetzung gegeben war, ein (Nach-)Denken über das
essentielle Lebensumfeld hinausreichende, eben spirituelle,
Transzendente zu ermöglichen.
dies widerspricht wiss. erkenntnissen, nach denen religiöses im sehr
alten limbischen hirnsys abläuft (god as a feeling), und eben genau
nicht in der großhirnrinde, die signale der limbik höchstens dann
"überhöht" outputtet.
Menschen von dieser Epoche an, werden die Einflussnahme eines
ihnen nicht Erklärbaren zunächst gespürt haben und über einen
naiven Geister-zu Götter und letztlich zu einem Gottglauben
(Dekalog) gekommen sein. Nicht wenige haben diesen bis heute,
andere lehnen jegliche Einflussnahme einer transnationalen
Entität, bzw. die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme mit solcher
ab.
ich kann als bestandteil der ww-welt, in der ich lebe, keinerlei
verbindungen mit nicht-ww-entitäten haben oder aufnehmen, weder
aktiv, noch passiv, indem ich sie "spüren/fühlen" soll oä. wer das
glaubt zu können, nur zu, köln-sprech: jeder jeck is annersch ! /
wat dem eine sin uhl, ist dem annere sin gott / besonders nach
vielen gläsern kölsch, oder gar herrengedecken (immer: 1 kölsch + 1
schnaps) weiß UND glaubt man eh alles
Und Zeitgenossen wie Du, verzweifeln an diesem
Nichtwissenkönnen, wissen also nicht, wogegen sie eigentlich
kämpfen sollen, im Zweifelsfall gegen das Gespenst GOTT. Da lobe
ich mir die Stoiker und nicht den Don Quichotte!
die literarische geschichte von don quichote, dem verspäteten
möchtegern-ritter aus der mancha, der sich mit sancho pansa als
gegenentwurf gemeinsam aufmacht seinen entschwindenden träumen von
einer besseren welt nachzusuchen, ist auf ihrem historischen
hintergrund bei weiten nicht so dumm/aberwitzig/bekloppt, wie es
vorderhand anmuten mag, auch nicht im hinblick auf leben und
schicksal des autors, miguel cervantes.
=> ich habe jetzt glatt vergessen, die 18:00 österliche
fussnägel-messe zu besuchen, bei der jesu nachtodliches
fussnägelschneiden mess(e)ianissch) gefeiert wird, und man sich
deshalb intra-ecclesiam live auch selbst die fussnägel von
engel:innen schneiden lassen kann, denn ich hätte es mal wieder
nötig, und selbst abkauen ist mir wegen der unsäglichen verrenkungen
dabei mehr als unangenehm ...
wh.