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Am 18.04.2025 um 03:58 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Am 18.04.25 um 03:18 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

"Nachvollziehbarkeit einer Aussage setzt grundsätzlich hinreichende Perzeption und Inferenz voraus, der ggf. Verständnis oder Akzeptanz folgen können.

Verständnis für ein nicht eingängiges , resp. nicht genehmes Themenfeld aufzubringen, ist  möglich, unmöglich hingegen Akzeptanz im Sinne von Anerkennung oder Hinnahme. Dieser Zusammenhang macht es bisweilen so schwer und manchmal unmöglich, hier einen Diskurs konsensual zu halten."

In diesen Sätzen finde ich Wörter, die ich nicht benutze: Perzeption, Inferenz,  Verständnis, Akzeptanz, Anerkennung, Hinnahme, Konsens.

Ist es wirklich erforderlich, so viele Wörter für ein und dieselbe Sache zu verwenden?

Nein, ist nicht zwingend erforderlich aber dienlich, um in einem bildungssprachlich geführten Diskurs, wie er überwiegend in diesem Forum geführt wird, Sachverhalte auf dem Niveau der jeweiligen Thematik darzulegen. Würden wir hier über  Fussball diskutieren und eine bestimmte Spielszene kommentieren, würden wir z.B. nach einem vom Torwart nicht gehaltnen Elfmeter kaum sagen, er habe die Flugbahn unzulänglich antizipiert, sondern schlicht und einfach: Der Torwart hat die falsche Ecke ausgesucht.


Eine Sache kann so gedacht werden, wie sie ist, als Geschehen kommt das Verfolgen in der Zeit dazu. So gesehen kann alles gedacht werden, und bei Erfolg entsteht bei der Person eine Kausalmasche. In der Umgangssprache könnte gesagt werden: Kausal gedacht kann alles verstanden werden, von der größten Straftat bis zur höchsten Philanthropie. Warum kann eine Person und das was sie tut und sagt nicht auch so gedacht werden?


Du benutzt hier den Begriff einer „Kausalmasche“, den ich bislang nicht kannte und demnach auch nicht einsetzte. Trotzdem war er bereits „in der Welt“, nämlich Deiner Sprachwelt (Weltordnung) eingeführt. Auf Deinem Web-Portal sehe ich nach, wenn ich Deine eigenwilligen Wort- und Satzanalysen nachvollziehen (sic!) will; So erlaube ich mir, zum Begriff der „Kausalmasche“ daraus zu zitieren:

„ A: Der Täter hat zwar seine Faust eingesetzt, die Faust war jedoch nicht die Ursache.

B: Das Wort "Ursache" ist an der Stelle fragwürdig, weil gedacht werden könnte, es sei die einzige Vor-Sache des Geschehens. Wenn aber gesagt wird: "Die Faust war Vorsache in der Kausalmasche", dann gilt der folgende Satz:
Der Täter hat seine Faust eingesetzt, die Faust war eine der Vorsachen des Geschehens. Bemerkung: Das Wort "Kausalmasche" kann in diesem Fall als Bild für das "Geschehen" stehen oder als Beschreibung des Geschehens gedacht werden.“

Und hier muss ich ehrlich gestehen, dass ich schlichtweg zu dumm oder zu ungeduldig bin, um dieses von Dir geschilderte Beispiel einer gewaltsamen Auseinandersetzung in Verbindung Deines Begriffs von „Kausalmasche“ gedanklich einzuordnen. Es geht offenbar um Ursache und Wirkung. 

Würde ich Dir einen Faustschlag versetzen, geschähe das spontan aus einer „Gefühlswallung“ heraus, die entweder alleinig durch eine mir nicht genehme Aussage, bzw. Tat Deinerseits oder dadurch aufgestauten Unmut über einen gewissen Zeitraum hinweg, etwa durch fortgesetzte Streitgespräche ausgelöst wurde. 

In welchen Zusammenhang möchtest Du diesbezüglich den offenbar von Dir kommentierten Disput zwischen Ingo (it) und mir stellen? Schlage ich jeweils zuerst „mit der Faust“ auf Ingo T. ein und muss mich nicht wundern, selbst daraufhin geschlagen zu werden? 

Hier stelle ich mich nun dumm oder bin einfach nur zu ungeduldig, selbstgefällig, resp. unwillig, um zu ergründen, was Du mir mit dieser Deiner Replik eigentlich sagen willst.


Wenn P1 und P2 sich denselben Apfel aneignen wollen, oder wenn P1 den P2 schlägt, können die zwei sich selbst von oben herab korrekt denken und darüber sprechen? Und wenn P1 aus sich, seinen Interessen und seiner Vergangenheit oder aus ihren Erinnerungsspuren heraus vorträgt, und dem anderen das nicht gefällt, was dann? Hilft das Wort "Befangenheit"?


Wer ist P1? Im Zweifel ich und als solcher natürlich von oben herab. Warum benennst Du nicht Roß und Reiter? Aus Höflichkeit in einem Forum, wo eben diese nicht im Vordergrund der üblichen Disputation hier steht, definitiv davon ausgenommen Thomas (tf).

KJ