„Niedere Tätigkeiten?“ mitnichten! Wie hilflos doch wäre das
Heer von Akademikern in ihren noblen „Hütten“ ohne
Handwerker und es gilt immer noch der weise Spruch:
„Handwerk hat goldenen Boden“. Ich will damit nicht
unbedingt gegen die eigene „Kaste“ sprechen, schon gar nicht
als Ingenieur, einem Beruf, den ich ohnehin näher am
Handwerk angesiedelt sehe. Gerade gestern wurde in einem
Gespräch hier kritisch erwähnt, dass heutzutage nahezu jedes
Schulkind zum Gymnasium „gezerrt“ wird, einerlei, ob das
Vermögen, die persönliche Neigung, resp. Eignung dazu auch
gegeben ist. „Man muss ja letztendlich studiert haben“.
Als diese Akademisierung in den 1970er Jahren eingesetzt hat
(Hamm-Brücher hiess die verantwortliche Treiberin von
politischer Seite her) war eine darauf gemünzte Karikatur in
einer großen Tageszeitung zu sehen: Auf einer Baustelle warf
ein Arbeiter Steine hoch zu einem anderen Arbeiter, der auf
einem Gerüst stand: „Bitte sehr, Herr Doktor - danke sehr
Herr Doktor!“ war in den Sprechblasen zu lesen. Weise
Voraussicht kann man da nur sagen.
Und hätten wir heute nicht schon unsere Handwerker aus
Polen, Ungarn der Türkei usw. im Land, dann könnten sich die
Akademiker in ihren Nobel-Bungalows den Hintern abfrieren,
denn Holz dürften sie nach Habecks Vorstellung ohnehin nicht
mehr in ihren Kachelöfen verheizen.
Und immer wieder die Propaganda reaktionärer Hinterwäldler! Bei
Wikipedia ist zu lesen: „Im internationalen Vergleich ist die
Akademikerquote in Deutschland und Österreich traditionell niedrig,
während die Schweiz mit einer Akademikerquote von 30,1 % einen im
Vergleich zu Deutschland rund 50 % höheren Akademikeranteil
aufweisen kann.“ Und: „Die Akademikerquote beträgt 2013 in Irland
39,7 Prozent, Neuseeland 40,6, Großbritannien 41,0, Australien 41,3,
Korea 41,7, USA 43,1, Israel 46,4, Japan 46,6, Kanada 52,6, Russland
53,5.“
Bob Dylan sang schon 1964 davon, dass "The Times They Are
a-Changin’":
"Come gather 'round people
Wherever you roam
And admit that the waters
Around you have grown
And accept it that soon
You'll be drenched to the bone
If your time to you is worth savin'
And you better start swimmin'
Or you'll sink like a stone
For the times they are a-changin’
Come writers and critics
Who prophesize with your pen
And keep your eyes wide
The chance won't come again
And don't speak too soon
For the wheel's still in spin
And there's no tellin' who
That it's namin'
For the loser now
Will be later to win
For the times they are a-changin’
Come senators, congressmen
Please heed the call
Don't stand in the doorway
Don't block up the hall
For he that gets hurt
Will be he who has stalled
The battle outside ragin'
Will soon shake your windows
And rattle your walls
For the times they are a-changin’
Come mothers and fathers
Throughout the land
And don't criticize
What you can't understand
Your sons and your daughters
Are beyond your command
Your old road is rapidly agin'
Please get out of the new one
If you can't lend your hand
For the times they are a-changin’
The line it is drawn
The curse it is cast
The slow one now
Will later be fast
As the present now
Will later be past
The order is rapidly fadin'
And the first one now
Will later be last
For the times they are a-changin’“
In welcher Zeit lebst Du, Karl?