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Am 08.04.2025 um 10:10 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:




Am 08.04.2025 um 01:20 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Am 07.04.2025 um 14:14 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Am 07.04.2025 um 13:13 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Schlimmer noch als Gantefoer ist der zukünftige Bundeskanzler Merz, der bereits populistisch Söder und Weidel das Wort redet, indem er Windräder „hässlich“ findet und die Zukunft der Stromerzeugung in der Kernfusion sieht. Als ob „Hässlichkeit" ein energiepolitisches Kriterium sein könnte und die Kernfusion demnächst nutzbar wäre. Wann der Forschungsreaktor ITER dauertestbar sein wird, ist noch gar nicht absehbar und dann bleibt die Frage, ob die Materialen den extremen Fusionsbedingungen überhaupt dauerhaft standhalten werden. Erst wenn das der Fall sein sollte, wäre an einen Gebrauchsfusionsreaktor zu denken. Noch Jahrzehnte werden also ins Land gehen und viele weitere Milliarden verschwendet werden, die sinnvoller für Windparks und PV-Anlagen einsetzbar wären. Es schaudert mich, wenn ich daran denke, von welchen ignoranten und beschränkten Ideologen wir demnächst regiert werden!   

Beim MPI für Plasmaphysik ist zu lesen: „Verläuft die Forschung nach dem derzeitigem Plan, dann könnte – mit je 20 Jahren Planungs-, Bau- und Betriebszeit für ITER und ein anschließendes Demonstrationskraftwerk – die Fusion in etwa 50 Jahren wirtschaftlich nutzbaren Strom liefern. Mit etwa 1000 Megawatt elektrischer Leistung wird ein Fusionskraftwerk dabei insbesondere für die Grundlast-Stromversorgung geeignet sein."

Ja prima - so hoffnungsvoll wie (geradewegs bei Naturaposteln) umstritten ist diese Aussicht! Und wer sorgt für die Finanzierung, resp. staatliche Förderung dieser Vorhaben? Merz und Söder („die beschränkten Ignoranten“) werden erklärtermaßen ihren Beitrag seitens der Politik dazu leisten und das nachholen, was in den vergangenen Jahren geradewegs von mehrheitlich rotgrüner Politik versäumt, bzw. nicht angegangen wurde. Das kann aber nicht heissen, dass nichts geschehen ist. Wir haben bereits riesige Solarpanel-Felder entlang von Autobahnen und Bahntrassen, ganze „Wälder“ von Windkraftanlagen offshore und ebenso im weiteren Umfeld von Ortschaften. Eine zur signifikanten Minderung des Alpentransits geplante zusätzliche Bahntrasse, wird hier geradewegs von Naturschützern massiv kritisiert und mit entsprechenden Eingaben bekämpft. Froschwanderung und geplante Biotope vs. sinnvoller Verlagerung von Autostrassen-Schwerlastverkehr auf Bahntrassen. Geht‘s noch, ihr Grünlinge? Nebenbei: Auch ich wäre hier durch massiv zunehmenden Güterzugverkehr lärmbelastet, dennoch protestiere ich nicht dagegen. Der Preis ist eben zu zahlen.

Moin Karl, 

ständig baust Du einen Popanz auf; denn wer meint denn, dass nichts passiert sei? Es wird auf dem Weg zur effizienten Kreislaufwirtschaft nur zu wenig getan. Und die beschränkten Ignoranten Merz und Söder werden uns in die Adenauerzeit zurückversetzen anstatt zukunftsfähig zu machen. Du kannst doch nicht ernsthaft Hässlichkeit als energiepolitisches Kriterium ansehen. Ich halte den Wirkungsgrad für wichtig; denn nicht die äußere Erscheinung zählt, sondern die innere Form. Und was Rot/Grün/Gelb versäumt haben, wird Schwarz/Rot erst recht nicht nachholen, wie etwa: Recycling statt Rohstoffabbau, ÖPNV statt Individualverkehr, Bahn- statt LKW-Transport, Vegetarismus statt Fleischernährung, Selbstgenügsamkeit statt Nachfrageerzeugung.  

IT        


Vorurteile, Geschwafel, Popanz, Selbstherrlichkeit…. Das sind die üblichen Wertungen Deiner Antworten auf meine Beiträge hier und bisweilen auch von anderen aktiv Teilnehmenden hier in philweb. Zuletzt hast Du Dich auf K. Friston (zu dessen Theorie des „free energy principle“ bezogen, darüber haben wir vor Zeiten hier ausführlich diskutiert.


Dabei geht es im Wesentlichen (wieder einmal) um Information und hier insbes. um den Informationsgehalt, der sich über das Maß an Überraschung im Mittel eines sensorischen Austausches (verbal oder nonverbal) definiert. Durch bestmögliche Minimierung dieses Überraschungswerts wirkt man der natürlichen Tendenz steigender Entropie entgegen. Da Überraschung (eigentlicher Informationsgehalt) auf Prädiktion als sprachlicher Zuschreibung von Eigenschaften beruht, also eben auch auf Vorhersagen über Empfindungen, liegt es nahe, dass sich bezüglich unserer beiden Auseinandersetzungen der Überraschungswert, d.h. der Informationsgehalt gegen Null bewegt. 


Bezogen auf die „Bayes-optimale Wahrnehmung“  unserer Dispute maximiert sich jedoch die gegenseitige Information zwischen jeweiliger Empfindung und der Darstellungen ihrer Ursachen, was einer probabilistischen Verallgemeinerung des Prinzips der minimalen Redundanz gleichkommt. Soweit die Theorie, praktisch - in der von Dir geschmähten Umgangssprache - heisst das: wir beide haben uns nichts Neues mehr zu sagen. 


Der Versuch, per Redundanz des sprachlichen Ausdrucks Anknüpfungspunkte für einen konsensuellen Dialog zu entwickeln, wird als vorurteilbehaftetes Geschwafel gewertet. 


Für Dich bin und bleibe ich der selbstherrliche, weltanschaulich konservativ rückwärtsgerichtete, dem Popanz zugeneigt und mit überzogener Selbstbestimmtheit kommunizierender Zeitgenosse, dem es per se zu widersprechen gilt. 


Du bist für mich der Inbegriff eines realitätsfernen, linksliberalen, der sog. negativen Freiheit verschriebenen Sozialutopisten (u.a. Cannabis-Kiffen und zeitgeistkonforme Porno-gestützte Sexualkunde an Schulen fordernd).


Das neue Pfaffentum eben: Erziehen, Vorschreiben (Individual-Strassenverkehr, Verbrenner-Verbot, Fleischlos-Ernährung, Veggie-Day, Gendern, usf.), kurzum: „Wasser predigen, selbst Wein saufen“. Warum nur ist dieses so progressiv zukunftsorientierte gesellschaftliche Politdiktat gnadenlos abgewählt worden? 


Größer können solchermaßen aufscheinende Gegensätze zwischen uns kaum sein. Dabei nehme ich für mich (selbstherrlich) in Anspruch, lebenspraktisch linker als so mancher „Salonlinker“ zu sein: Als Vermieter habe ich noch nie eine Mieterhöhung vorgenommen und vermiete mit einem Mietzins weit unter dem Mietspiegel. Meine Abneigung ist immens gegen sog. Turbokapitalismus, gegen jede Form dieses widerlichen „Moneymaking’s“, gegen all jene, die „den Hals nicht voll kriegen können, usf. Und wie steht‘s mit Öko bei mir? PVA am Dach, Fahrrad, E-Auto, Kauf bei BIO-Bauern oder -Markt, mit Grauen dort in die verhärmten Gesichter blickend, so wenig erlöst wie die der Katholiken in Erwartung ewiger Gesundheit und ewigen, zumindest möglichst langen Lebens.


Ja und die Windräder -  diesbezüglich habe ich nichts von hässlich geschrieben, sondern auf deren bisweilen fragwürdige Standortwahl hingewiesen. Was es damit auf sich hat, weiss jeder, der mit diesbezüglich kritischem Blick über‘s weite Land fährt oder diese Ungetüme in nächster Nähe seines Wohnumfelds ertragen muss. Es ist ein bisweilen hoher Preis für diese Form der Energiegewinnung zu zahlen, was jedoch nicht grundsätzlich dagegen stehen kann.


Also dann doch nochmal zu K. Friston: Vorhergesagte Bewegungen oder durch entsprechende Aktionen realisierte Zustandsübergänge (Paradigmenwechsel) entsprechen den Strategien der Optimalsteuerungstheorie und des bestärkenden Lernens, was nichts anderes heisst, dass (im Einklang des jüngst vorgestellten Koalitionsvertrags) die Gesellschaft dieses Landes dringlichst zu lernorientierter Optimierung hinsichtlich wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Strukturen ertüchtigt werden muss, ein Vorhaben, dass die von Dir verunglimpften Unionsparteien (voran die „beschränkten Ignoranten“ zusammen mit der SPD hoffentlich umsetzen kann; Dein Frust über das Ausscheiden der Sozialutopisten und Sonnenanbeter in Ehren, doch sie sind die wirklich beschränkten Ignoranten dieser Lebenswelt, als solche sind sie U-Topisten, Siedler von „Nicht-Orten“.


KJ






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