Am 01.12.2024 um 13:21 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
hallo phils,
folgende fragen + einfache antworten eines erbsenzählers
einen schönen alkoholtod, den ich seither besonders liebe, starb mein eigenes väterchen:
als seine leber genügend gehärtet war, um den blutfluß durch die leber als zentrales stoffwechselorgan nicht mehr in genügend umfang zuzulassen, verkam nicht nur der gesamte körper aufgrund ausfall des leberstoffwechsels, sondern der aktive blutfluß suchte sich im körper andere möglichkeiten, sog "kollaterale", während aufgrund dauerstau im bauchraum sich dort in lymphe und rotblut aufspaltete, und die lymphe die bekannte "bauchwassersucht" erzeugte (die man wunderbar "messen" kann, wenn man einen solchen bauch von außen zb mit fingern antippt, spürt man mit der anschließenden hand auf dem bauch richtig das lymph-"wasser schwappen", was von fett-gefressenem bauchbereich (fettbauch) deutlich unterscheidet / der typische vollgefressene hat stammfettsucht, der typ. alkoholiker ist körperich deutlich mager wegen insgesamter körperschädigung, hat aber einen verblüffend dicken wasserbauch, der ungefähr "wie schwanger" aussieht,
aber in gegenrichtug geht: absterben - die nicht im bauch aufgespaltene venöse blutmenge suchte sich, um zum herz und in die lungen zu gelangen, als kollaterale die gefäße aus, welche die speiseröhre äußerlich und innerlich begleiten, was mit aufblähen der gefäße und anderem einhergeht, "krampfadern" entlang der speiseröhre entstehen, und wenn diese staus dann "platzen", gibts eine wunderschöne sog "massenblutung" in den magen und aus dem mund als aus dem magen und dem speisröhrendefekt erbrochenes blut - für mich ein wunderschöner tod meines väterchens, den ich als tod so zum erstemal live miterleben konnte, was mir natürlich als medizinisch interessiertem gut im erinnern bleibt, mein vater starb quasi "lege artis" inform einer großartig inszenierten "blut-show" am alk, und ich als beobachter habe natürlich keine lust, so blutig und am eigenen verbluten auch teils erstickend einzugehen, weshalb mein alk-spiegel genau und immer bei fast null liegt (fast = weil auch beim normalen stoffwechsel sehr geringe alkoholmengen unterschiedlicher alkohole im körper dauer-enstehen = wir sind also eh in sehr geringem umfang "dauer-besoffen"), vorteile meines null-umgangs mit alk?, nicht wirklich, denn statt alkoholiker bin ich lebenslang coffeiniker+nicotiniker
Wie oft schon hast Du, Waldemar, Deine fürchterlichen Kindheits-/Jugenderlebnisse hier geschildert und Dir damit diese frustrierenden Erfahrungen von der Seele geschrieben. Doch was willst Du weiterhin damit hier bezwecken? Erwartest Du, dass mehrere Teilnehmende hier nun auch beginnen würden, ihre Lebensgeschichten zu posten, um eine Art Selbsthilfegruppe zu gründen?
Wie Du perrenierend vom grauenhaften Verhalten Deines „versoffenen“ und prügelnden Vaters, sowie immer wieder von Deinen beruflichen Erfahrungen dubioser Machenschaften in der forensischen Psychiatrie berichtest und daraus folgernd auf die Schlechtigkeit der Menschen schlechthin schließt, kann ich Dir eigentlich nur noch raten, professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Dich von diesem Trauma zu befreien.
Da Du nahezu mit Stolz berichtest, Dich aller sozialen Kontakte zu enthalten, fehlt Dir ein wichtiges Element sozialer Fürsorge und Eingebundenheit, damitvor allem aber die Möglichkeit, durch direkten Kontakt mit Menschen Deiner Umgebung auch von deren Sorgen und Nöte Kenntnis zu bekommen, was Dir gemäß dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid“ wieder Auftrieb geben kann, Dein Leben neu zu ordnen und die Vergangenheit schlichtweg als solche hinter Dir zu lassen.
Kennst Du das Lied von Petula Clark? Ich erlaube mir, die Lyriks hier zu zitieren:
When you're alone and life is making you lonely
You can always go downtown
When you've got worries, all the noise and the hurry
Seems to help, I know, downtown
[Pre-Chorus]
Just listen to the music of the traffic in the city
Linger on the sidewalk where the neon signs are pretty
How can you lose?
The lights are much brighter there
You can forget all your troubles, forget all your cares
Vom sog. Königsweg einer intakten Familie und entsprechenden Sozialisierung hatten wir kürzlich geschrieben und erwähnt, dass dieser „Glücksfall“ nicht unbedingt Garant für das eigene gelingende Leben sein muss. Ich denke, es hat keinen Sinn, in Art von Weltverdrossenheit die missglückte eigene Vergangenheit bewältigen zu wollen, vielmehr ist es nie zu spät, die Zukunft in die eigene Hand zu nehmen, um sie konstruktiv und vor allem mit Lebensmut zu gestalten.
KJ