herzlichen Dank für Eure Unterstützung durch Mit-Denken und Eigen-Denken - das sind wichtige Anregungen für mich, und es ist nicht selbstverständlich.
Unsere kleinste Einheit ist kohärentes, Ordnung-stiftendes Zusammenarbeiten. Die zu Grunde liegenden Ermöglicher von Kohärenz verwirklichen in Form kohärenter Interaktionsdynamik.
Ihre gestaltende Wirkung beschränkt sich auf dieses Interagieren als das „Innen“ des von ihnen verwirklichten Gestaltungsraums.
Ob die Interaktionspartner überhaupt zusammenkommen, liegt nicht mehr in der Macht derer, die die bereits zustande gekommene Interaktion prägen: das liegt in deren Jenseits, Außen.
Nun können sich weitere Ermöglicher von
Kohärenz nicht nur einzelne Interaktionen, sondern das Interagieren einzelner
Interaktionen mit anderen einzelnen Interaktionen gestalten, also nicht auf der
Ebene der Elemente, sondern der aus Elementen gebildeten Menge von Elementen
tätig werden. Sie „umgreifen“ dann ein Innen, dem die ungeregelte Zufälligkeit
durch erweiterte, mengenbezogene Gestaltung ausgetrieben wurde. Je ausgedehnter
die Menge wird, desto mehr wird die Gestaltungsenergie die Ermöglicher von
Kohärenz „verdünnt“, und desto mehr dringt das nicht gestaltete Außen in das
gestaltete Innen. Die „Reinheit“ des Innen geht verloren, sie löst sich am Rand
schließlich ganz in ein ungestaltetes Einzelagieren namens Zufall auf.
Insofern lässt die gestaltende Kraft von umgreifenden Ermöglichern von Kohärenz nach, je globaler der Griff des Umgreifens gerät. Das äußerste Umgreifende, wenn es überhaupt in Betracht gezogen und benannt wird ist dann nur vorstellbar als eines, das zugleich das Innen wie jeweils dessen Außen umgreift, also das Kohärierende und das Nicht-Kohärierende in sein Begreifen einschließt. Das gedanklich in Opposition zum Kohärierende imaginierte Nicht-Kohärierende ist ohne gerichtete Spezifisierung im Sinn einer Perspektive, ohne distinkte Ansatzstellen im Sinn ansprechbarer Aspekte, es hat selbst keinerlei Gliederung etwa im Sinn vn Innen alias Etwas versus Außen alias Nicht-Etwas, es ist schlicht unbegreiflich.
Symmetrien und Erhaltungssätze gelten nur
für das jeweilige Innen, und Mathematik leistet dessen Auffassung in absoluter
Reinheit. Deshalb bezeichnet sie sich selber auch nicht als empirische
Wissenschaft, und sie wird nicht zu den Naturwissenschaften gezählt - ihre Gegenstände
sind vom „Schmutz“ des Unwägbaren befreit, sie charakterisieren Kohärieren in
Reinform.
"Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben" ist dagegen der empirische Ansatz, der das Außen, das Fremde, das Unvorhersehbare in jedem Innen, das einen höheren Grad von Zusammengesetztheit aufweist bzw. eine größere Menge von Interaktionen umfasst sieht und anerkennt.
Abgesehen von der logischen Notwendigkeit, etwas nur formulieren zu können, indem man es von gedachtem oder erwiesenen Nicht-Etwas abhebt (also Kohärenz von Inkohärenz), ist es auch ein empirischer Befund, der die Gegenwart und Wirksamkeit des Nicht-Kohärierens in betrachteten Mengen ergibt.
Nach Notker I., genannt der Stammler, aus St. Gallen, wohl bereits früher entstanden:
Mitten
im Leben
sind
wir im Tod.
Welchen
Helfer suchen wir
als
dich, Herr,
der
du wegen unserer Sünden
mit
Recht zürnst.
Hier wird eine
Eigenverantwortung für das interaktionelle Nicht-Kohärieren als
„Sünde“ angesprochen und eingestanden, und diese „Verunreinigung“ als
Außen im Leben, als Tod qua Inkohärenz im Leben alias Kohärieren wird durch ein
weitestdenkbar Umgreifendes suspendiert, auf eine „höhere“ (himmlische) Ebene
gehoben, die dann das Inkohärierende (menschlich: die Sünde) und das
Kohärierende heilend umschließt. Das heißt, das Inkohärente wird nicht
verleugnet, sondern anerkannt und in einen höherstufigen Einklang mit dem
harmonischen Klang gebracht. Symmetrie
und vorhersehbar Angeordnet.Sein sind nun typische Merkmale der
arabisch-christlichen Bebilderung, wobei das Bebilderungsverbot im jüdischen
Glauben, für den
"G´tt“ kein Teil des (als kohärierendes
Innen gedachten) Universums, sondern von diesem abstahiert ist alle Formen der
Kunst verhindert hat.
Und noch ein Letztes: Aristoteles war ja gerade der Empiriker, die Herleitung aus Empirischen zu unterstellten Potenzialen ist ja ein empirisches Aufstellen von Theorien. Das Zusammenwirken von Potenzialen als deren stimmige, einvernehmliche Konvergenz ist dabei dem Ungeordneten, dem Zufall, dem Außen ausgesetzt, und diesem Außen kann man innerhalb gesetzter Rahmen (Rahmenbedingungen, conditional probability) mit Hilfe von Extrapolationen in Form von Auftretenswahrscheinlichkeiten sich nähern, aber dessen kategoriale, das heißt existenzielle Fremdheit aus Sicht des Kohärierenden wird damit nicht ausgelöscht oder aufgehoben.
Die Wechselwirkungen, von denen Waldemar schreibt bezeichnen eine interne Koordination in Reinheit, und diese Reinheit wird umso absoluter, je geringer die betrachtete Zusammengesetztheit wird, bis sie für Kleinstes mit Konstanten versehen werden kann.
Und, Dich, Karl, direkt zitierend, klarstellend, dass das obige auch eine Resonanz auf Dein „mitten im Leben“ ist: Die Menschen ermuntern, sich ihrer Würde, ihres Potentials (im Sinne des soeben von Thomas angeführten „Actus/Potentia“) bewusst zu machen, ist immer eine lohnende Aufgabe.
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Am 09.11.2024 um 18:26 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:_______________________________________________transmitted from iPad-ClientAm 09.11.2024 um 07:11 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Am 09.11.2024 um 03:36 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Nun gute Nacht (im wahrsten Wortsinne) und schöne Träume, denn grade platzte ein schöner Traum vom grünen Baum mit roten Früchten, die Blätter färben sich goldgelb. Winter ante portas.
ach winter ...
alles, das zuletzt "opus majus" werden will, muss zuvor durchs stadium des "nigredo" (fäulnis, dunkelheit, "wintern")
und was heißt schon "winter"? wird ja immer wärmer, die letzten jahre hier im hunsrück kein oder nur minimal flugschnee für 2/3 tage gehabt,
hier also "winter" = rasputiza = nur schlamm+matsch periode,
"nur die harten kommen in den garten", nein, stimmt nicht, sondern die jeweils best-angepassten egal an was haben die optimalen chancen,
schamloser opportunismus das gebot der stunde,
daher passe ich mich jetzt schon auf/an den kommenden rechtsruck DE an ... (was scheren mich meine sprüche von gestern),
denn ich möchte mit spätestens 79-94 jahren auch mal präsident oder kanzler von wenigstens DE-cancelbunny-country sein,
so wie habeck jetzt in seinem küchenzeilen-video clip sich ebenfalls bewirbt (kanzler? och das kann ich auch ...),
und dich, karl, ernenne ich dann zum vize, ganz einfach:
Du kennst mich doch, Waldemar: mit „Vize“ gebe ich mich nicht zufrieden; Wenn schon Leiten, dann als Leiter. Vize ist ein undankbarer Job - man sitzt immer in der Klemme zwischen dem, was ein Leiter verlangt und dem, was die Belegschaft erwartet, bzw. fordert und vor allem nicht will.Ach fällt mir grad ein, dass ich im hiesig regionalen Chorverband Vize bin - nun ja, die muss es auch geben, die Person für‘s Grobe oder als Lückenbüsser zur Übermittlung unschöner Nachrichten. Doch ich selber kann und darf nicht klagen, allenfalls beklagenswert ist, dass in dieser Gesellschaft immer weniger Menschen bereit sind, Verantwortung für ein Gemeinwohl (insbes. im Ehrenamt) zu übernehmen. Und so zolle ich allen politisch Verantwortlichen Anerkennung für ihr Engagement, vorausgesetzt, es findet im Rahmen eindeutig demokratischer Gesinnung statt.du machst die arbeit, regieren, korrumpieren, das volk drangsalieren, die menschheit von mir aus höher steigen lassen, usw,s.o. Arbeiten, Regieren ja, Korrumpieren keinesfalls, fast nichts funktioniert ohne Drang, doch Drangsal sollte nicht sein.Die Menschen ermuntern, sich ihrer Würde, ihres Potentials (im Sinne des soeben von Thomas angeführten „Actus/Potentia“) bewusst zu machen, ist immer eine lohnende Aufgabe.Diese Energie aufzubringen, um Menschen immer wieder zu ermuntern, aufzustehen, sich ihres Potentials bewusst zu werden, sich aus den Niederungen des Alltag mit all den zu erlebenden Rück- und Nackenschlägen aufs Neue zu erheben, ist praktische Philosophie im Sinne des energeia/dynamis. Philosophie muss nicht katheterhaft weltfremd, sondern kann solchermaßen mitten im Leben sein.Habek ist Philosoph und nicht nur Kinderbuchautor. Was heisst hier „nur“? Kindern einen Weg aufzeigen, wie sie ihr Leben aktiv und selbstbewusst gestalten, welche Berufe sie mit hinreichender Lernbereitschaft ergreifen können, das ist ein konkreter Gegenpol zu seichter Information und wirklichkeitsscheuer „Wokeness Culture“und ich sitze samt den hunden in einer möglichst einsamen waldhütte und pflege meine hobbies als einzelgängerischer wechselwirkungs-fetischist,
unter kaffee und tabak,alles gut - solange Du nicht zu kiffen beginnst :-)denn wer nichts macht, der macht an sich auch nichts verkehrt,Scheue Dich nicht vor Fehlern, wir hatten hier doch das Thema „Trial and Error“.und man muss ja garnicht regieren, man muss nur die anderen glauben machen, dass sie regiert würden, das genügt,
sieht man an göttern, die die welt regieren, niemand da, aber der glaube-dass versetzt bereits berge, ohne dass dies real unterfüttert werden müsste
Auch Du kannst nur glauben, dass kein Gott in der Welt (resp. in den Welten ist). Doch über Gott wollten wir beide ja nicht mehr diskutieren, bleibt Deine großartige Interpretation des „god is a feeling“: das Gefühl der Allgeborgnheit. Dieses Gefühl gibt die Energie (dynamis), buchstäblich Berge versetzen zu können. Auch das diesbezügliche Bibelzitat ist buchstäblich zu verstehen.KJmore to come concerning time…
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