Am Di., 21. Okt. 2025 um 03:20 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Wissenschaftstheorie an sich sollte von „Ismen“ ferngehalten werden, damit will ich sagen, dass die spezifischen Ausprägungen, also etwa Positivismus oder besagter Idealismus in ihren  rigiden Positionen einer umfassenden Wissenschaftstheorie und somit dem Grundmuster einer ganzheitlichen Weltsicht entgegenstehen. 


Die Wissenschaftstheorie kann sehr wohl aufgefasst werden als ein philosophisch-logisches Untersuchungsgebiet, das als solches nur im Rahmen eines Positivismus Sinn ergibt.
Im Rahmen einer anderen Auffassung kann die Wissenschaftstheorie unnötig sein, weil sie dann entweder trivial wird oder unphilosophisch.

Die Wissenschaftstheorie entsteht aus dem Problem heraus, die Wissenschaft als alleinige legitime Methode für eine absolut logisch erklärbare Welt zu demonstruieren.
Carnap bietet meines Wissens ein sehr schönes Beispiel bei seiner Bearbeitung des Induktionsproblems.

Aus der Perspektive von bestimmten Denkern ist allein die Bearbeitung dieses Problems lächerlich. Für andere ist eben der Versuch, nur der Wissenschaft einen ausschließlichen Zugang zur Wahrheit zuzuschreiben, falsch.