Am 19.07.2023 um 01:56 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Fahre doch mal von Hamburg an einem Wochenende rüber nach Emden oder Husum, meinetwegen mit dem Lastenfahrrad und Du wirst sehen, dass Dein Ansinnen, Stadtmenschen würden ihr Auto (als teils liebgewonnenes, teils unverzichtbares Individualfahrzeug) durch ÖPV ersetzen können oder wollen, dem aussichtslosen Kampf des Don Quijote gegen imaginäre Windmühlenflügel gleicht.

Anstatt Dich permanent auf das von Dir benannte fossile Imperium oder auf Autonarren zu kaprizieren, solltest Du mal darüber nachdenken, was die derzeitige Ampelregierung unternimmt, um die marode Bahn (DB) auf Vordermann zu bringen. Ich weiß nicht, wie oft Du diese nutzt, doch wenn es so wäre, würdest Du verstehen, warum viele Menschen lieber ihr Auto als eben den Zug nehmen.



Moin Karl, 

ich bin häufig mit der Bahn unterwegs, da ich seit Kindertagen Zugfahren liebe. Aber um meine Vorlieben geht es hier nicht. Denn dass die Bahn sich in einem maroden Zustand befindet, ist seit den 1950er Jahren von Christen und Sozis beabsichtigt worden, da ihnen bis heute der motorisierte Individualverkehr wichtiger ist. Als ob ein Individual- sinnvoll zum Massenverkehrsmittel gemacht werden kann! Genau das meine ich bspw., wenn ich von Ideologie schreibe. Der Zustand der Bahn ist mit Zustimmung der autofahrenden Mehrheit menschengemacht! Du aber beklagst ständig menschengemachte Zustände als ob sie unabänderlich wären. Und die Grünen fordern bereits seit ihrem Bestehen einen Ausbau des ÖPNV. Sie hatten nie eine Mehrheit dafür bekommen, auch jetzt sind sie gegenüber den autofreundlichen Sozis und Liberalen in der Minderheit und müssen jede noch so kleine Veränderung der Lage zum Besseren zäh und frustrierend gegen ihre Widersacher durchzusetzen versuchen. Heraus dabei kommen kaum mehr als Verzögerungen durch Lippenbekenntnisse und verwässerte Gesetze. Wieso muss ich diese trivialen Zusammenhänge eigentlich ständig wiederholen? 
  

Zunehmend erscheinst Du mir als ein realitätsferner Zeitgenosse, der am Unheil dieser Welt verzweifelt. Die Frage bleibt: War es jemals besser zu leben in dieser Welt als heute? Das eigentliche Problem dieser Zeit ist schlichtweg das ZUVIEL von allem! 



Zuviel ÖPNV, Windräder, PV-Anlagen, Grünflächen und und und haben nicht, aber zu viele Straßen, Autos, fossile Kraftwerke, Heizungen und und und. Pauschalierungen gehören auch zm Populismus. Dass es uns in dieser Welt nie besser ging, heißt nicht, dass es so bleiben wird. Denn wie nachhaltig ist unsere verschwenderische und zerstörerische Lebensweise?  

IT