Gut geschrieben, lieber Waldemar!  Wie zumeist lehrreich. Meine seinerzeit hier vorgebrachte Analogie von den „Hammelkörnchen“ hatte die Intention, deinen Reduktionismus insoweit zu kritisieren, als eine Gegenständlichkeit sich sehr wohl aus unzähligen Teilchen konstituiert, jedoch der Eindruck, bzw. die Empfindung  der  Gesamtheit des Gebildes im Sinne von Qualia nicht damit ausgedrückt werden kann. 

Wir hatten in diesem Zusammenhang den Diskurs bezüglich Emergenz. Und diese ist ja geradewegs Ausdruck dessen, was Du hier zuletzt angeführt hast: „ natur also zwangsläufig qualitates verrechnet und eben nicht quantitates“.

So nochmal mein Beispiel mit dem Glas Wasser: ein Chemiker könnte versucht sein, zuerst dabei an die „quantitates“, also an die ca. 10^26 H2O-Moleküle zu denken und erst, nachdem er das Glas ausgetrunken hat, den Genuss dieses Wassers als „qualitates“ erlebt.

Dir hatte ich also immer unterstellt, Du würdest bei Ersterem verweilen, ob Deines Reduktionismus. Töricht von mir, Dir dieses in Ausschließlichkeit zuzuschreiben, alleine schon, wenn ich Deinen exorbitanten Kaffeekonsum bedenke. Da würdest Du mit dem Zählen der „Hammelkörnchen“ nicht mehr hinterher kommen, noch nicht mal, wenn Du Dich ausschließlich als Bohnenzähler versuchen würdest :-)) so bleibst  auch Du lieber Bohnengenießer und somit doch der „qualitates“ zugeneigt.

Soweit für den Augenblick. Zu Deinen weiteren Ausführungen muss ich ein andermal zurückkommen, morgen, d,h. heute stehen wichtige Arbeiten an.

Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl



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Am 27.02.2024 um 19:33 schrieb waldemar hammel <waha3103x@googlemail.com>:



Am 26.02.2024 um 23:48 schrieb Karl Janssen:
Alles in allem eine sehr intelligente, höchst zutreffend kritische Betrachtung auf die zu erwartenden Auswirkungen eines unbedachten, dem Ökowahn geschuldeten, Aktionismus. 
Man sollte eigentlich aus der Vergangenheit gelernt haben, um künftige Infrastruktur auf Basis einer umfassenden Technikfolgeabschätzung zu planen und zu bauen.
Der einstig hochgelobte Siegeszug der FCKW hat sich als fatale Entwicklung erwiesen. Zu dieser Zeit war man noch nicht hinreichend gewarnt und vermutlich hätte man ohnedies Warnungen als Bedenkenträgertum abgeschmettert. 
Nichts gelernt, muss man leider wieder einmal feststellen. Höchste Zeit also, dass an allen entsprechenden Bildungseinrichtungen, Lehrinhalte auf jeweilige Folgenabschätzung ausgerichtet und als obligate Prüfungsfächer eingeführt werden. So bestünde zumindest die Chance, künftige Technologie nie mehr ohne Abschätzung ihrer möglichen negativen Folgen zu entwickeln.


zur FCKW-zeit war man noch nicht genügend gewarnt?
ich kann mich noch gut an diese zeit erinnern, weil meine eltern und wir jugendlichen damals
voll auf FCKW's standen (sprays+inhaltsstoffe für alle möglichen anwendungen. alle so perfekt und harmlos)

aber hatte damals lange vor FCKW die atomespaltung mit der erfindung der a-bombe und dann weltweitem massen-rüsten nicht bewiesen,
was "techne" anrichten kann, oder, wieder lange vorher, die atemluftvergiftung englischer städte mit industrieabgasen aller arten,
oder zusammenhang nitroglycerin/dynamit und andere sprengstoffe-sorten und erster weltkrieg, usw usw (die zahl negativer techne-auswirkungen war und ist legende)

techne ist eigentlich nicht das problem,
- sondern ihre, einmal (egal was) erfunden, massenhafte verwendung
- und der massenhafte-verwendung erst ermöglichende geld-verdien-wahn des menschen
(gibt (1) zuviele menschen auf der welt, mit (2) viel zu hohen ansprüchen jedes einzelnen = macht letztlich alles und jedes kaputt =
mensch als entgrenzter und deshalb amokläufer der evolution)

* ich erinnere noch, wie ich als kind mit großvater im garten sog "kartoffelfeuer" erlebte, und der enorme dabei entstehende qualm in den himmel stieg,
und ich großvater fragte, was denn eigentlich mit der qualmwolke, die über dem feuer stand, passieren würde?, und groß tat meine frage ab mit "och die natur macht das schon"

ein kartoffelfeuer als atmosphäre co2 + feinstaub eintrag macht nichts, 10 oder 1000 machen auch nichts, aber 100.000.000 machen dann doch was,
und zwar springt die sache ab einer bestimmten anzahl quantität (in qualitätenrahmen a)  in ein völlig neues qualitäten-frame b um

** quanti/tas/tates kann/können sich also in qualitas verwandeln, und umgekehrt gehts auch = es gibt einen zusammenhang beider/ und das ist teil dessen, was du, karl,
immer mit "kosmischen geist" oä ausgedrückt, meinst, und entsprechend schimpfst du über "hammelkörner", und weist auf die sandhaufen und gebäude hin,
die damit in form "natur" gebaut sind - also dualismus - den ich mir dadurch auflöse, dass nicht nur hammelkörner, sondern auch die sandhaufen "der dinge" an der basis
immer nur qualitates = eigenschaftensummen sind, und die natur also zwangsläufig qualitates verrechnet und eben nicht quantitates, wie unsere bisherige (oberflächen)mathematik,
was heißt, wir brauch(t)en eine neue mathe, die mit qualitates rechnet statt mit quantitäten, zb "wie verrechne ich zwei unterschiedliche eigenschaften aus 2 unterschiedlichen
eigenschaftensummen miteinander?

quantitative "informations"-theorie/ shannon, gegen eine noch-nicht-gefundene originär-qualitative signale-theorie, der erst als zusätze eine qualitative informations- und zuletzt qual. nachrichten- theorie
enthalten würde

wh.

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