Dein Link auf den Essay von Corinna Mayer (ich kannte sie bislang nicht und auch keine wissenschaftliche Publikation von ihr) weist auf einen nett zusammengefassten Überblick, was (religiöser) Glaube ihrer Ansicht nach aus wissenschaftlicher i.w. neurobiologischer Perspektive bedeutet, nach welchen Kriterien sich entscheidet, ob und (seit) wann Menschen glauben. Ich wusste bisher auch nicht, dass es ein „Forschungsfeld der Neurotheologie“ gibt, m.E. eine ebenso nette, wie sonderbar anmutende Begriffsschöpfung für eine neue wissenschaftliche Disziplin, die womöglich an eine psychologische Fakultät angegliedert ist. 

Dort soll also geforscht werden, um religiöses Erleben als neurobiologischen Prozess darzustellen und zu begreifen. Mit dem Phänomen „Glauben“ (nicht nur) im christlichen Kontext hat das jedoch nur indirekt zu tun.

Wir haben hier zur Thematik von Bewusstsein, insbes. auch dem sog. Freiem Willen über prozessuales Geschehen im menschlichen Gehirn diskutiert und verschiedene Denkansätze, bzw. Thesenmodelle erörtert. Selbstredend wird jede sinnliche und somit auch eine ggf. damit verknüpfte religiöse Empfindung durch Gehirnprozesse verarbeitet. 

Der Begriff von Glauben an sich steht für ein „Führwahrhalten“ einer Gegebenheit, für die es keine wissenschaftlich gesicherte, methodische Begründung gibt, bzw. solche nicht verfügbar ist. Alltagssprachlich verbindet man mit Glauben auch eine Vermutung, eine hypothetische Aussage, die hinsichtlich ihres Wahrheitsgehaltes unbenommen ihrer Falsifizierung geglaubt wird.

Religiöser Glaube hingegen ist Ausdruck des „Führwahrhaltens“ biblisch offenbarter Existenz Gottes und seines Wirkens in diese Lebenswelt. Letztlich kann Glauben als dieses Fürwahrhalten nur zufolge subjektiver Gewissheit dieses geglaubten Faktums zur Überzeugung werden.

Glauben als subjektive Überzeugung ist für mental gesunde Menschen wie jede andere (profane) im Gehirn verankerte Gesinnung, resp. Überzeugung ein neurobiologisches nachweisbares prozessuales Geschehen zur Verarbeitung emotionaler Empfindungen wie ebenso rationaler Sinnesdaten in diesem Kontext und mitnichten ein von Atheisten erdichtetes Hirngespinst.

Bester Gruß! - Karl



Am 25.03.2024 um 13:08 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


zum gott-gefühl:

https://goodimpact.eu/recherche/wissenschaft-religion-neurotheologie-glaubhaft-wissenschaftlich

wh.



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