Am 18.06.2023 um 03:24 schrieb Claus Zimmermann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Vorstellen könnte man sich eine ununterscheidbare Kopie des Gehirns schon. Aber deiner Ansicht nach kommt es nicht nur auf das Ergebnis an, sondern auch darauf, wie es zustande gekommen ist.
Warum ist das so wichtig?


Moin Claus, 

um Phantasiewelten geht es in Mythen, Märchen, Religionen und Ideologien. Mit ihnen werden Menschen um des Machterhalts willen von Kind an manipuliert. Und Worte spielen dabei die Hauptrolle, wenn sie bloß inhaltsleer verwendet werden; denn lässt sich so etwas wie eine „ununterscheidbare Kopie des Gehirns“ wirklich vorstellen oder ist es bloß hohles Geschreibe bzw. metaphorisch gemeint? In der SciFi oder allgemein als Heuristik oder zur Unterhaltung ist das harmlos, fatal wird es alltags- und  kulturbestimmend. 

In der Physik ist die Ununterscheidbarkeit ein spannender Forschungsbereich und Didaktiker machen sich über die Formalismen hinaus modellhafte Gedanken dazu, die auch als Vorstellungen aufgefasst werden können. Siehe dazu bspw. „Topologische Modelle für Ununterscheidbarkeit und Verschränkung“ von Stefan Heusler: 

https://ojs.dpg-physik.de/index.php/phydid-b/article/view/1272

Über Quantenphysik philosophiert wird in der „Philosophie der Quantenphysik“ von Cord Friebe u.a. Im Vorwort ist zu lesen: „Die empirische Ununterscheidbarkeit von Quantenobjekten wirft tiefliegende ontologische Fragen nach „Identität“ und „Individualität“ auf, die sich vor allem in der in jüngerer Zeit wieder neu belebten Debatte um die Anwendbarkeit des Leibniz-Prinzips in der Quantentheorie manifestieren.“ 

Ich will mich nicht manipulieren lassen und trachte nach einem Verständnis des Hervorbringens der Ergebnisse. Wie es einem beschränkt auf Worte nicht darum gehen kann, ist für mich nicht nachvollziehbar.     

IT