Am 22.04.2025 um 16:27 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich <dr.thomas.froehlich@t-online.de>:
in unserem Ansatz nutzen wir ja den Informationsbegriff des Physikers Ff. Bevier, der Information als strukturierten eigenschafts-begründeten wiederholbaren Minimalprozess in Interaktion mit einem oder mehreren weiteren Minimalprozessen ansieht. Diese Informationsauffassung ist von vornherein dynamisch, Interaktionsbezogen und Eigenschafts-fundiert. Sie beinhaltet zugleich Zeit und das jeweils „Andere“, als Gegenüber. Zeit taucht hierbei n zwei Formen auf: als Potenz (genannt Eigenschaft) und als deren aktuelle Verwirklichung (die voneinander abzugrenzenden „Zustände“ in ihrem regelhaften Übergang ineinander. Die Regelhaftigkeit ist die einer mathematischen Gruppe, wie früher ausgeführt. Zu denken ist Information dann immer als Vorgang des wechselseitigen Informierens. Dieses Vorgehen begründet ein „Innen“ als „Sinn“ der Information.
Nicht die Nukleotide selbst sind also die (klassisch statisch gedachte und in Shannonschen Einheiten gemessene) Information, sondern das, was sie tun. Ihre Struktur ist der Grund, aus dem ihre Verwirklichung, als auf ein Gegenüber gerichtetes Informieren entspringt. Ihr Gegenpart, das verstehende Informiert-Werden entspringt gleichfalls seinem Potenzial, wiedergegeben als die Molekülstruktur.
Das Struktur-basierte Sich-wechselseitig-Informieren ist also keine einfache Datenübertragung, sondern ein gemeinsames Bilden jeweiliger Austauschs- alias Interaktions-Inhalte. Es gleicht dem sich wechselseitig informierenden Spiel von Musikern und das, was diesen – gesehen als Potenzialen entströmt, als orchestraler Klang.
Die Musik kommt natürlich nicht allein von dem Teil der Interaktion, der aus den wiederholbaren Zustandsveränderungen besteht, sondern zugleich aus der Verarbeitung der Information. Mit andeeren Worten, in unserem Ansatz sind Information und deren Verarbeitung immer als gemeinsam betrachtet.
Selbsttranszendenz ist bei Frankl "der grundlegende anthropologische Tatbestand, daß Menschsein immer über sich selbst hinaus auf etwas verweist, das nicht wieder es selbst ist – auf etwas oder auf jemanden: auf einen Sinn, den da ein Mensch erfüllt, oder auf mitmenschliches Sein, dem er da begegnet. Und nur in dem Maße, in dem der Mensch solcherart sich selbst transzendiert, verwirklicht er auch sich selbst: im Dienst an einer Sache – oder in der Liebe zu einer anderen Person ... ganz er selbst wird er, wo er sich selbst – übersieht und vergißt." Dieses psychotherapeutische Prinzip wurde von Cloninger empirisch geprüft und verifiziert.