> Ein Aufruf zur Bekämpfung .... (einer bestimmten Institution
mit bestimmtem Artikel) ist ... kann ggf. mit einem Aufruf zu
Gewalt gleichgesetzt werden. ...
Ich nutze auch gerne das Wort "kann", das würde mir IT vielleicht vorwerfen, also einverstanden.
Wie das abläuft, und wie darin die kausalen und moralischen
Elemente (ein anderes Wort für Sachen) sind, das würde ich gerne
von Philosophen erfahren, denn dafür bin ich hier. Es geht mir
also nicht darum, zu erfahren, was ist, was sein kann, sondern wie
die gründliche Beschreibung dazu ist. Mir genügt das Wort
"Beschreibung", dem zum Wort "Schreibung" nur eine Silbe
hinzugesetzt ist. Zurück zu Aristoteles: "Wenn du wissen willst
was Wärme ist, denke dir, was noch wärmer als Wärme ist". Ich gehe
also von der Mitte, von einem nicht nur mächtigen Diktator aus,
sondern einem allmächtigen. Alle unter ihm sind dann kausal
sekundär, denn er bewirkt alles. In der moralischen Masche ist
auch niemand schuldig, denn alles kommt von oben, vom Diktator,
der alles durchsetzt, wie auch immer, aber seine Macht ist nicht
nur eine kausale, sondern auch eine moralische. Moralisch-positiv
oder moralisch-negativ spielt keine Rolle bei dieser Fiktion,
moralisch oder unmoralisch auch nicht. Wenn der Diktator
unmoralisch sein sollte, sind alle ebenso, und so lange er da ist,
läuft das Geschehen kausal und in Bezug auf Moral oder Unmoral ab.
Vielleicht sieht jeder in dieser fiktiven Welt alles als normal
ablaufend an. Der Henker schläft so gut wie derjenige, der die
Gesetze für den Diktator macht, der Dirigent dirigiert und die
Cellistin spielt Cello. Es gibt weder Aufrufe zu etwas anderem als
zu dem, was der Diktator sagt. Er selbst kann auch nicht zu irgend
etwas aufgerufen werden, er ist immun zu denken.
Selbstverständlich würde das kleinste Aufmucken als Aufruf zur
Gewalt angesehen werden, und im Keim erstickt werden, mit den
Worten "Wehret den Anfängen". Zur Erinnerung: Im Guten oder im
Bösen, in Bezug auf die Ideologie des Diktators. Ich gehe jetzt
hier mit dem Wort "Ideologie" vor, in einer Welt, in der jedes
System des anderen als Ideologie angesehen wird. So sagte ein
amerikanischer Philosoph im Gespräch mit dem anderen: "Meine
Ideologie ist besser als deine." Also nehme ich das Wort als
Geusenwort an, denn in Europa wird so noch nicht gedacht. Wenn es
nur Ideologien gibt, brauchen wir nicht mehr zu streiten. Und ich
sage nicht mehr: "Meiner Meinung nach", "meinem Glauben nach",
"meiner Überzeugung nach", sondern "meiner Ideologie nach". Das
wird dann gerade noch verstanden, denn wenn ich sagen würde:
"meinem Homunkulus nach", wäre mir die Antwort sicher: "Was ist
das denn für ein Stuss."
Nun bin ich nicht allfähig, ich freue mich, wenn ich hier belehrt
werde. Ich würde mir wünschen, zu erfahren, wie es denn ist, wenn
eine kleine Abweichung dann doch entstehen könnte, oder der
Diktator altersschwach werden würde. Was ist die Lösung? Die hätte
ich gerne. Auch von einer anderen Fiktion auszugehen wäre
interessant: Wenn das Gegenteil eines Diktators an der Macht wäre,
eine Art Kasperle, oder ein Demokrat. Was wäre machbar, wenn eine
völlige Anarchie vorliegen würde? Kausal oder moralisch?
JH