Am 07.02.25 um 16:59 schrieb waldemar hammel über PhilWeb:
ich verstehe nicht, was im hier besprochen rahmen an "perzeption" und KI soschwer zu verstehen sein soll ...

Das wiederum kann ich "verstehen". Ich beschränke mich bewusst auf weniges, brauche nicht einmal mehr das Wort "verstehen", sondern nur noch das Wort "denken"- siehe Wikipedia: Nach dem Sprachgebrauch ist es alles, was innen so geschieht, zwar nicht in den Füßen, aber doch in der etwas engeren Grenze als das was im Gesamtkörper geschieht. Für dich und Karl gibt es eine Stelle, die wahrnimmt, perzipiert, nur ist spätestens seit Gilbert Ryle bekannt, dass auf diese Weise der Geist weiter nach innen geschoben wird, so wie auch andere Personen den Gott möglichst in unnahbare kosmische rätselhafte Bereiche verschieben. Ich will niemanden bekehren, es sind eben zwei Denkweisen, deine Denkweise ist mir verständlich, nur nehme ich sie nicht als Vor-Theorie an. Ich komme sehr weit voran mit kausalen Vorgängen, sogar Immanuel Kant hat die Kausalität außen als sicher angenommen, innen auch, er hat aber gemerkt, dass diese dort anders abläuft als außen. Ich würde sagen: Ja, die Erinnerungen machen, dass deine Hunde mich anbellen würden, sie würden nicht aus der Erinnerung an mich heraus bellen, weil sie mich noch nie begegneten. Eine Beschreibung mit Information ist jedoch nicht erforderlich. Konrad Lorenz hat viele kausale Umstände herausgefunden, er bediente sich nicht "der Information" als theoretisches Hilfsmittel, wenn ich mich nicht irre.

Mit dem Wort und dem Gesamtumfeld der Wörter Information, Nachrichten, Kommunikation usw. kann von der Mathematik her sehr viel getan werden, trotzdem bleibt die Analogie mit den Versuchen am Anfang der Telefonie, sich Hebdrehwähler im Kopf vorzustellen. Vielleicht kann alles mit Information beschrieben werden, einerseits, und andererseits mit Kausalität gedacht werden. Beide haben aber nichts miteinander zu tun, es kann aber einen Isomorphismus zwischen beiden geben. Diese Frage, die ich weitergab, wurde übrigens unter vielen anderen übergangen. Das ständige Nutzen beider Instanzen je nach Belieben der Person, die etwas zu beschreiben versucht, geht in dem Fall fehl. Es genügt im Fall eines Isomorphismus eine der Denkweisen, diejenige der Kausalität in Bezug auf das Geschehen oder eben die andere. Ich hatte letztes Jahr auf ein Flugzeugunglück hingewiesen und gefragt, wo denn Information in der Erklärung des Unfalls vorkam. Auch hierauf bekam ich keine Antwort. Ich glaube bald an die metaphysische Möglichkeit, dass Philweb wie eine Mauer nicht antwortet. Vielleicht müsste ich versuchen, mich zum Glauben mit der Mauer zu bekehren, aber dazu fehlt mir die Möglichkeit und Zeit.

Noch was: Du hast ja Hunde und kennst den Autor, der beschrieb, wie "der Mensch" auf den Hund kam. Du könntest alles, was er schrieb, in die Sprache der Information übersetzen. Das wäre doch eine schöne Aufgabe, oder nicht?

Du kannst mir also noch so viel über Perzeption schreiben, wie du willst, ich lese es gerne, aber ich bin mir sicher, dass ich Glatteis betreten würde, wenn ich dein Wissen als Ausgangspunkt nehmen würde. Ich könnte vermutlich nur an dich glauben, und insgeheim doch sündigen, die meiste Zeit in der ganzen Woche. Und wenn ich noch an die Perzeption des Karl glauben müsste, wäre ich ganz sicher überfordert. Ich müsste fragen: Wer hat den richtigen Glauben, wer hat die Sekte.

JH