Moin Karl,
das sind wiederum nur grob vereinfachende Worte. Aber was unterliegt ihnen? Eine mathematische Struktur, aus der formal Zeit und Raum erst hervorgehen. Heusler definiert in „The Topological Origin of Quantum Randomness“ zur Präzisierung der Beziehung zwischen Unterscheidbarkeit und Raum-Zeit einen Identitätsoperator:
Moin, moin Ingo,
Was sollte daran grob vereinfachend sein? Sollen wir hier in diesem Forum stets immer nur auf maximal wissenschaftliche Präzision achten müssen? Soweit es für das jeweilige Thema hinreichend ist, genügt doch möglichst einfache - wenngleich nicht naiv triviale - Beschreibung entsprechender Zusammenhänge, um einen geeigneten Diskussionsrahmen zu gestalten.
Was nun den üblichen Wortgebrauch anbelangt, sollte doch allemal konsensfähig sein, dass vor diesem das Denken steht, eben wie es der Volksmund ausdrückt: Denke bevor du sprichst, resp. dich in Worten ausdrückst.
Ebenso
konsensfähig sollte sein, dass Denken substratunabhängig ist
und
als quantenmechanisches Ereignis im Gehirn angenommen werden
kann.
Substratunabhängig, weil zwei Menschen mit zwar gleichartiger
Gehirnstruktur aber dennoch unterschiedlicher Gehirnleistung
durchaus (an) das Gleiche denken können.
In welcher Weise man Denkleistung als quantenmechanischen Prozess ansehen kann, ist ein hochaktuelles Forschungsthema, das selbstredend bislang nicht als abgeschlossen gelten kann und somit nur eingeschränkt konsensfähig ist.
Sollte Denken als QM-Ereignis zu sehen sein, gelten die Regeln der QM und im Vergleich zweier denkender Individuen die Annahme, dass es sich hinsichtlich der Gleichartigkeit der Gehirne (Kardinalität) um diesbezügliche Ununterscheidbarkeit im Sinne des angesprochenen Leibniz-Prinzp handelt, als zwei individuelle Quantenobjekte jedoch unterscheidbar sind.
Wer wollte diese denkenden (resp. informationsverarbeitenden) Quantenobjekte auf Teilchenebene herunter brechen, wenn er nicht der Maxwell‘sche Dämon wäre?
Also bleibt (nur) der hypothetische Denkansatz, sich diese Denk-Prozesse als jeweilige kohärente Quantenzustände vorzustellen, die gemäß ihrer entsprechenden (chemisch-biologischen) Umgebung per unausweichlicher Dekohärenz realisiert werden.
Es ist also durch diese Quantenprozesse eine individuelle Ordinalität gegeben, die trotz der grundsätzlichen Gleichartigkeit des menschlichen Gehirns, die Individualität und somit die Einmaligkeit wie ebenso die Unterscheidbarkeit jedes einzelnen Menschen belegt; Eben wie Quine es sagt: „No entity without identity“
Soweit für den Augenblick auf die Schnelle.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
PS: Du bemerkst sicher, dass ich meine Weltsicht nicht vordergründig an den unumstritten primordialen Regeln der Mathematik, sondern eher philosophisch ausrichte.
„Quantum Randomness“ ist zwar ein Faktum, verliert seine Bedeutung mit jedem einzelnen Zusammenbruch einer Wellenfunktion (Dekohärenz) im Sinne von Zufall und Notwendigkeit. Immer ist der Zufall ein winziger Auslöser, mit bisweilen gewaltiger (notwendiger) Konsequenz.
Physisch mögen lediglich Fluktuationen hinreichen. Basieren mathematische Strukturen auch das Denken, dann ist es gleichsam prägeometrisch. Siehe dazu: „Emergence of Spacetime from Fluctuations“ von Marcus Reitz et al.: „We focus on the regime in which a representation in terms of a spacetime and matter fields emerges. We find that the geometric properties of the emergent spacetime, such as its volume and number of dimensions, depend on the energy scale considered and on the balance of bosonic and fermionic species.“
Noch grundlegender geht Cohl Furey vor, die gerade in Berlin forscht und als „Magierin der Oktaven" umschrieben wurde:
In ihrer Dissertation ging es ihr um die Frage: „Standard model physics from an algebra?“ Mit der Lektüre habe ich erst begonnen, sie wird noch dauern. Nicht nur Kausalität soll aus Algebra hervorgehen, sondern auch die irrversible Zeit und natürlich die Teilchen:
Vielleicht wird noch zu unseren Lebzeiten die vereinheitlichende mathematische Struktur des Universums gefunden — und sei es erst in den Räumen der 64 dim. compl. Algebra der Oktonionen.
IT
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