lieber karl,

zu meta ... physik, m...chemie, m...archäologie, m...hygiene, m...raumfahrt, m...kochen und all den anderen metas... schrieb ich schon:
https://eudora.phl.univie.ac.at/hyperkitty/list/philweb@lists.philo.at/message/HFXP4XS6XHPZSPCFJMSG6Q7G7YUHQGDD/

und der begriff "hypersemiose" ist älter als die haut an meinem hals,
ich habe ihn vor vielen jahren von umberto eco übernommen, als er uns die konstruktionsmechanismen seines romans "der name der rose" als semiotiker/uni bologna einmal auseinanderlegte
(war anlässlich eines treffens der deutschen gesellschaft für semiotik), wobei eco semiotischer strukturalist war, eine ansicht, die ich schon damals nicht teilte, weshalb ich ihn an der altehrwürdigen
uni bologna wallfahrtsmäßig persönlich aufsuchte, und das mit ihm diskutieren, aber ihm nicht ausreden konnte! nu ja, ein prof gegen hergelaufene null wie ich. was mir von meinen 2 bolognabesuchen
am ende blieb ist: die leute essen dort verdammt gut und köstlich ! und essen als ganz reale lebensgrundlage ist ja auch wichtiger, weil voraussetzung für alles, als das sog "höhere geistige", denn selbst
die höchsten gedankenflüge kosten ganz primitiven traubenzucker.

hypersemiose ist das über das konventionell erlaubte/übliche maß hinausgehende semiotisieren, wenn dies ohne zwingende begründung ("ins blaue hinein") erfolgt ...,
die gesamte meta-physik ist ein einziges schlagendes beispiel für hypersemiose(n)

Wenn Du Dir anmaßt, die Bibel als Ansammlung „hypersemiotischer Interpretationen“ zu klassifizieren ..., hast Du die Begrifflichkeit von Metaphorik nicht verstanden, bzw. willst sie partout nicht als solches Schriftgut sehen. Wie oft habe ich es hier schon geschrieben: Du kannst doch Deiner eigenen Meinung folgend, diese ganze Geschichte von Religion, Jesus, Bibeln und sonstigen spirituellen Vorstellungen von Menschen in Deinen persönlichen Orcus werfen. Du kritisierst christliche Mission und betreibst hier perrenierend die Mission Deiner zum Atheismus gewandelten Weltsicht, die ich Dir zu keiner Zeit in Abrede stelle.


ich habe nicht was in der bibel steht als hypersemiosen bezeichnet, sondern im gegenteil gefordert, dass man die inhalte der bibel wörtlich nehmen soll, um nicht in endlose hypersemiosen beim quasi beliebigen
interpretieren der inhalte zu verfallen, wie etwa du, der sich in einer art privatglauben den gott der bibel als "kosmischen sonstnochwas" zusammen-hypersemiotisiert

und ich bin kein a-theist im spannungsfeld mit theisten stehend, sondern lehne das ganze konstrukt insgesamt als völlig unsinnig ab

Sind es etwa im Unbewussten schlummernde Schuldgefühle eines Studienabbrechers der ev. Theologie, die Dich vom einstigen Paulus zum Saulus machten? Oder Dich nun dazu verleiten, von Kamm und Zahnbürste des Jesus von Nazareth zu fabulieren. Das sollte eigentlich unter Deiner Würde sein.


dem unbewussten kann man alles zuschustern ..., ich habe höchstens schuldgefühl gegenüber mir selbst, dass ich ein jahr meines lebens mit unsinn namens theo-logie verplempert habe

Eben auch die Rede von Deinem „verkommenen Vater“, schließlich ist er nicht mehr unter den Lebenden und über Tote muss man nicht mehr lästern.


ich lebe nach der pathologenweisheit: "hier lehren die toten die (vorerst noch) lebenden",
und so konnte ich von vater wenigstens lernen, dass er ein völlig verkommener mensch war, und daraus lernen, es anders zu machen, und ich habe es nicht bereut, denn er krepierte mit 54 am suff,
und ich bin heute 72 und noch immer gesund

Er hatte also „nur vier Bücher“ und eines davon war das berühmte „Götter, Gräber und Gelehrte“. 

:
nein, nein, der mann hatte wirklich nur 4 bücher:
"götter gräber und gelehrte", "die nackten und die toten", und zwei bände "käptn hornblower" (engl. seeheld, napoleonzeit)

PS: Du fragst, wie es sich hier in philweb mit der Philosophie verhält und erwähnst Marc Aurels Schriften.

Seine „Selbstbetrachtungen“ hatte ich vor vielen Jahren schon gelesen und gewissermaßen als persönliche Bibel betrachtet.


sag ich ja. marc aurels schriften sind wie "bibeln", die allerdings hand und fuß haben, und vielleicht sollten wir über diese reichhaltigen schriften hier "philosophieren"
und unseren senf geben ?

wh.

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