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Am 30.11.2024 um 11:46 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:



oh karl,
du willst mich nicht nur ärgern, du willst sogar, dass ich erbrechen muss ...

alleine die vorstellung dieser bekannten  "büdchen" = pfui deibel,


ich vermeide jeden weihnachtsmarkt wie die pest, und frage mich außerdem immer, wie sowas ins christliche weltbild passt?,
denn hatte nicht gerade jesus in seiner sturm+drang-phase die händler und geschäftemacher aus dem geistigen+realen tempel geworfen ?,
und überlege einmal, wie selbst diese ganz einfache idee (weihnachtsMÄRKTE und ganz weihnachten)  bis heute bis zur unkenntlichkeit verkommen ist,
und auch hierzu schweigt "deine kirche" nicht nur, sondern zieht selbst auch profite unterschiedlichster arten aus dieser geistigen niederung,
erbärmlich ist das alles ("herr, vergib ihnen, wenn du kannst, denn sie wissen nicht, was sie tun")

Wie kommst Du dazu, das Schweigen der Kirche mit meiner Religiosität, resp. meiner Überzeugung von der Existenz einer transparenten Wesenheit, die man durchaus als omnipräsent und omnipotent und somit als göttlich annehmen kann, in Verbindung zu bringen? 


Als Katholik bin ich natürlich Mitglied der Kirche, wirke als solcher an der Basis, selbstredend jedoch nicht in den Gremien mit, die für den notwendigen Umbau verantwortlich sind. 


Als Aussenstehender und zudem als Kirchenfeind kannst Du unmöglich diesbezügliche Aussagen treffen oder immer wiederholend Deine vernichtende Kritik postulieren. 


Und zum Weihnachtsbaum, oder Christbaum (wie er in Süddeutschland heisst ) sei gesagt, dass er bekanntermaßen seinen traditionellen Ursprung im heidnischen Brauchtum hat, der mit Kirche an sich nichts zu tun hat.

Wintermaien wurden zur Wintersonnenwende als Symbol für Fruchtbarkeit in die Behausungen geholt wurden, später verwendete man Zweige von Obstbäumen und schließlich den Baum selbst als Vorläufer des heutigen Weihnachtsbaumes, der ab dem 17. Jahrhundert vom Fruchtbarkeits- zum christlichen Symbol  umgedeutet wurde und das war aber nicht im Sinn der Kirche, die sich gegen heidnische Bräuche stellte, vergeblich, wie man heute sieht und so deutete man den Brauch um als Sinnbild des Paradiesbaumes.


Unbenommen der Herkunft dieses Brauchs sieht man bis heute, dass er traditionell stark verwurzelt ist und das längst nicht nur aus christlicher Perspektive. Wie anders willst Du Dir erklären, dass schon viele Wochen vor Weihnachten Christbäume in Kaufhallen, Geschöftsräumen, auf Strassen und Plätzen aufgestellt sind, als dass mit diesem Brauch ein Jahr voll üblicher Turbulenz mit dem Lichterglanz und Schmuck dieser Bäume innert einiger ruhigen Tage versöhnlich beendet wird. Somit inzwischen ein vielmehr säkularer als christlicher Brauch.


Kannst Du Dich an den Blumen Deines Gartens erfreuen, hast Du jemals Blumen in eine Vase gestellt oder sie gar einem lieben Menschen und damit Freude geschenkt? Wenn ja, dann bedenke doch, das auch diese geschnitten werden wie die Christbäume. Und da mich hier ohnehin einige als der Welt enthobener Zeitgenossen sehen, will ich Dir noch sagen, wie ich gegen Hl. Dreikönige mit unserem Christbaum rede: „Nun, liebes Bäumchen kommt auch für dich das Ende näher“ und ich streiche dabei tröstend über seine Zweige.


Ich würde auch gerne über Dein „Köpfchen“ streichen und Dich ermuntern, den Menschen mit Milde und nicht mit Abscheu zu begegnen, denn Du hast ja nun selbst das Christuswort zitiert: „Verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. 

Du weisst doch, lieber Waldemar, aus Deiner beruflichen Tätigkeit: Wer nicht verzeihen kann, wird keinen inneren Frieden finden können.


KJ