Am 05.04.2024 um 11:27 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Korrekt und wertvoll ist dein Satz:

> wies aber zumindest darauf hin, dass Elektronen physischen Feldern und keiner symbolischen Information/Kommunikation folgten.

Bis zu der Stelle "gehorchen" die Elektronen demnach physischen Feldern. Ungenau gefragt: Die Information/Kommunikation ist ja ungefähr gesagt in der Modulation vorhanden, und auch dieser gehorchen die Elektronen kraft physischen Feldern? Oder steckt statt Information/Kommunikation "der Sinn" in der Modulation?

Hier könnte es interessant werden, nachzudenken. Von da aus ist es noch ein weiter Weg in der Kausalkette (-masche), bis das "verwertbare" oder "sinnvolle" Bild auf dem Bildschirm erscheint. Unter Anführungszeichen, weil für den Zuschauer. Aus Zeitgründen kann ich mehr nicht schreiben. Zudem geht es nicht um das Beispiel, dennoch hast du hier eine gute Zwischenantwort gegeben, die auch im Allgemeinfall so gegeben werden kann.

HI JH, 

die gesamte Verbindungsstrecke zwischen Quelle und Ziel hat Karl doch schon mehrfach beschrieben, wobei sich Nachrichtentechniker auf die erstmals 1949 erschienene und klassisch gewordene Arbeit Shannon’s beziehen: „Communication in the Presence of Noise“. Danach geht es um die Lösung des Problems der Informationserhaltung über eine gestörte Verbindungsstrecke: 

Info-Quelle (Nachricht) -> Transmitter (Signal) -> Kanal (gestörtes Signal) -> Empfänger (rekonstr. Signal) -> Zielperson (Nachricht), siehe dazu:  

https://fab.cba.mit.edu/classes/S62.12/docs/Shannon_noise.pdf

Dir geht es offensichtlich um den Nachrichtenaustausch, Shannon lediglich um den informationserhaltenden Signaltransfer. Dabei steht die Nachricht in einem Sinnzusammenhang, das Signal in einer Kausalkette. Hast Du die Originalarbeit etwa noch nicht gelesen? Isoliert für sich allein etwas über die technisierte Welt, in der wir leben, verstehen zu wollen, halte ich gelinde gesagt für verschroben.   
  

Dass du weiter Wörter und Sätze dazu sagen kannst, bestreite ich nicht, nur könntest du dich dann mit den Argumenten bändigen, nach denen du die gesamte Umgangssprache als verächtlich ansiehst. Entschuldige, so hast du es niemals gesagt, aber ich darf wohl kurz andeuten, was ich dennoch nicht bei dir vermute. Mit folgender neuen Sache käme es zu einer Sünde gegen den Betreff: Etwa mit der Frage, was die Naturwissenschaftler (Einstein, Dirac usw) zuerst tun: Denken, fragen, oder rechnen. Das zufällige Finden kommt dann noch dazu. Mir fällt die Zeit um Lavoisier ein, zu der das Wiegen eine wichtige Rolle spielte, zu anderen Zeiten war es die Qualität der Fernrohre (Kopernikus hatte keine guten).


Dem Betreff kann entnommen werden, dass ich Literatur und Naturwissenschaft gleichermaßen schätze und somit Umgangssprache und Mathematik ebenfalls. Was mich stört, ist die Überbewertung der Umgangssprache ebenso wir die Überbewertung der Mathematik. Leider wird im hiesigen Bildungssystem die Umgangssprache über- und die Mathematik unterbewertet. Warum werden sie nicht gleichermaßen ernst genommen, sowohl im Alltag wie in der Philosophie? 

Wie die Naturforscher zu ihren Theorien kommen, interessiert mich ebenfalls und ich zitierte doch Einstein und Dirac dazu. Bei Einstein waren es Intuition und Deduktion, bei Dirac das Spiel mit Gleichungen, um zu sehen, was daraus werde. Ganz anders ging Bohr vor, der nicht mit Gleichungen jonglierte, sondern mit Worten. Demgemäß war Bohr’s Atommodell bloß eine Kontruktiv- und keine Prinziptheorie wie die Einstein's und Dirac’s. 

IT