Am 21.07.2023 um 01:22 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:Ist es nicht müßig, nach wissenschaftlichen Begründungen von trivialen Verhaltensweisen im gesellschaftlichen Lebensalltag zu fragen, wo sie doch stets jedem aufgeschlossenen, wach durchs Leben gehenden Menschen vor Augen geführt werden?
Es ist doch ein nicht zu hinterfragendes Faktum in der Psychologie und Sozialwissenschaft, dass Menschen – vor allem aber Jugendliche – mit stabiler psychischer Resilienz eine hinreichende Immunität gegenüber negativen Einflüssen aus dem Alltagsleben aufweisen und damit den Problemen des Lebens generell besser gewachsen sind. Und dieser Probleme gibt es genug, vor allem dort, wo es an Lebensperspektive fehlt, wo ein Leben ohne Aussicht auf geordnete Verhältnisse, auf gute berufliche Ausbildung, überhaupt auf eine Arbeitsstelle (Prekarisierung von Erwerbsarbeit) usf. aus den Fugen zu geraten droht. Es trifft vornehmlich bildungsschwache Gesellschaftsgruppen, im benannten Fall die französische Lohnarbeitsgesellschaft zumeist in den Randbezirken großer Städte.
Menschen mit einem klaren Bezug zu wahrer Religion und einem geglaubten Gott halten sich weitestgehend an dementsprechende Regeln und dazu zählen garantiert keine Anweisungen für Chaos und Zerstörung. Sie haben in aller Regel einen inneren Halt, der auf eine fundierte Weltanschauung, Empathie und eben Gottvertrauen gründet und damit zu verantwortlichem Handeln sowohl für sich selbst als auch für die Gesellschaft führt.
Religion oder Gott nur im Munde zu führen, ist kein Nachweis für Religiosität, wie es eine junge Muslima so ausdrückte: „Im Namen Gottes wird unsägliches Unheil in die Welt gebracht, das im Bewusstsein eines Gottes nie geschehen würde.“ Das ist also der Prüfstein für wahre Religion resp. Religiosität und deren Ausübung und so zeigt sich tatsächlich der von Dir benannte Unterschied zwischen Religion als beliebiger Übergriff und echter Religiosität.