Am 30.11.2024 um 21:42 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Zudem ist bei dem Hervorrufen von Gefühlen durch Sätze unbedingt an Spinozas Ethik zu denken. Dort schrieb er, dass die Sätze es sind, die das Gefühl hervorrufen: "Wenn A den B liebt, und C tut dem B weh, dann fängt B an, den C zu hassen, und A tut es ebenso." Es ist so, als hätte A dasselbe erlebt wie B, jedenfalls haben beide es in ihrer Erinnerung. Und das genügt für ihr darauf folgendes Verhalten.

Hi JH, 

aber wäre nicht noch Leiblichkeit zu ergänzen? Denn sind es nicht bspw. Herzklopfen, Übelkeit, Schwitzen, die Angstgefühl auslösen, das dann mit Sätzen ausdrückbar wird? Gemeinhin wird ja ein Affekt wie die Gefühlsregung Angst als mit physischen Begleiterscheinungen, wie Herzklopfen, Übelkeit, Schwitzen, verbunden gedacht. Was wäre, wenn die angeblichen Begleiterscheinungen mit ursächlich für das Fühlen wären? Und inwieweit kann der direkt durch Schmerz veranlasste Hass indirekt veranlasstem nahe kommen? 

Am 30.11.24 um 17:37 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb:
Am 30.11.24 um 13:13 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
Joseph hatte ich gefragt: „Wie gelangen wir aus immer schon gemachten sprachlichen wie sinnlichen Unterscheidungen im Erleben zum Holismus? Im Ganzheitsgefühl von sich selbst ausgehend? Mittels statistischer Gesamtheiten aus kosmischer Perspektive?“

Das ist eine gute Frage, und wenn ich nicht geantwortet habe, dann, weil diese Frage sich mir auch stellt, und eine Antwort leider nur diejenigen geben können, die von den Wörtern zu diesem Ganzheitsgefühl kommen. Ich jedenfalls bin mir sicher, nach einer Flasche Sekt näher an das Unbewusste heran zu kommen, als voll nüchtern. Dann entstehen Sachen, die ich vorher so nicht kannte. Nicht unbedingt dummes Zeug, sondern auch Wörter und Sätze, die durchaus wertvoll sein können. Hoffentlich liest WH dies nicht. Denn ich meine, die Zellen oben und unten (in der Leber) müssen eben von Zeit zu Zeit dran glauben. Die Zellen sind sowieso irgendwann alle mal dran. Aber jetzt bin ich längst von der Frage des IT abgekommen, ab Fragestellung. Also gebe ich die Frage weiter. Ich würde die Frage erweitern: von den vielen sprachlichen Unterscheidungen und den vielen Wörtern, bedarf es dieser alle. Der eine hat ganz andere Wörter, Erlebnisse, und wie kommen die Personen trotzdem zu diesem Holismus? Fußballfans fragten mich, ob und warum mir dieses Gemeinschaftgefühl im Stadion nicht empfinde, was bei ihnen eine Art Verbundenheit hervorrief. Ich sagte nein, dachte aber vielleicht: Wenn ich mich so lange vorbereiten würde auf das Spiel, dann würde ich sogar auch die höchsten Gefühle haben. Damit dachte ich, so wie der Wandersbursche wohl gedacht hätte: Jeder hat seinen Gott, wenn er ihn mit genügend Worten oder sonst was nährt.

Du denkst bei der Gesamtschau an viele Wörter, ich eher ans Gefühl, an Mathematik oder Musik:  

https://stefan-koelsch.de/papers/koelsch_2014_brain_music_emotion.pdf

Fussball wie Sport überhaupt langweilen mich. Aber Jedem das Seine? Ansonsten lässt sich Ganzheit individuell im Rausch erleben oder sogar kosmisch bei einer Lösung der Einstein-Gleichung. 

IT