Am 21.02.24 um 01:00 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

>  "Ursache für ..."  Kontrafaktische Implikation auf die derbe Art: „Wenn der Hund nicht gekackt hätte, hätte er den Hasen erwischt“.

Der Kausalität ist es egal, ob derb oder nicht. Ist die Aussage falsch? Wenn nein, dann wird ist die kontrafaktische Implikation genutzt. Ein Problem wird jedoch damit nur vorgezeigt, und dieses Problem hat eine Lösung, hierzu bedarf eine Einteilung der Kausalität in zwei, ich nutze die Wörter "positiv und negativ", hier beschrieben: https://weltordnung.de/Positive-negative-Kausalitaet.html. Wer diese Einteilung mitmacht, kann einen Satz wie den obigen nicht sagen. Die Kausalität, die es in der Natur gibt, ist keine negative. Die Konstrukteure der "kontrafaktischen Implikation" denken offensichtlich konditional, also mit logischen Sätzen, wobei sie von der Zeit absehen/abstrahieren. Richtig wäre das Doppelwort "kontrafaktischer Satz in Bezug auf Kausalität", wobei dann sowieso gedacht werden würde, dass es sich um positive Kausalität handelt. Die Personen, die den Unterschied (positive/negative Kausalität) nicht sehen oder nicht sehen wollen, können eine unbeschränkte Menge von Sätzen sagen, wie der obige, derber oder nicht-derber Art. Einige der Sätze sind für die Personen korrekt, für die (positive) Kausalität sind sie jedoch ohne Bedeutung. Beispiele für Sätze mit der Fiktion "negative Kausalität":

Wenn er sich keine Schlafmütze wäre, hätte er den Zug nicht verpasst.

Wenn er das Wort "Kapitalismus" nie gehört hätte, würde es auch nicht in seinen Sätzen vorkommen.

Wenn der Dieb die Autotür nicht offen vorgefunden hätte, hätte er das Geld dort nicht genommen.
(An diesem Beispiel ist ersichtlich, dass auch die Juristen sich negativ-kausaler Sätze bedienen, wenn sie Normen herstellen, die zu befolgen sind, in diesem Fall soll eine Fahrlässigkeit verhindert werden.)

Mit der Einteilung "positive/negative Kausalität" bedarf es bei der Suche der Vorsache oder Vorsachen nur dann, wenn eine Sache vorliegt, oder mehrere, zu denen eine Beschreibung besonderer Art versucht wird. Ich muss mich hier entschuldigen, weil es möglich ist, dass ich hier "ontologische Bedenken" bei einer Person bewirke. Dann würde positive Kausalität in Richtung der Person vorliegen. Ich darf jedoch bemerken, dass ich aus minimalistischer Vorgabe nicht mehr das Wort "Ursache" verwende, und auch nicht das Wort "verursachen", sondern immer die Wörter "wirken", "bewirken". Allein mit dieser Art Minimalismus kann sogar das "ontologische" Nichts nicht bewirkt werden, es ist der Kausalität "egal".

Als Nicht-Lateiner musste ich nachschauen, wie der Spruch „nihil fit sine causa“ zu verstehen ist. Hier ist offensichtlich das Wort "causa", es geht um Kausalität, und nicht um Kondition im Sinne von Bedingung und Zeitlosigkeit. Kausalität ohne Zeit zu denken, und wenn die Zeit noch so kurz ist, kommt bei dieser nicht in Frage.

> Geht es dabei in letzter Konsequenz nicht doch auch um hypothetische Annahmen?

Dieser Satz gibt viel zu bedenken, dazu auch einen Absatz wie den obigen zu schreiben, wäre vergebens, bevor der obige gedacht ist. Noch weiter bis hin zu den anderen Tieren zu denken, dazu bedürfte es der hypothetischen Annahme, dass ein Vogel kein Tier ist, weil ein Vogel schließlich fliegen kann, die anderen nicht.

JH