Mir


Am 23. April 2024 13:52:25 MESZ schrieb "waldemar hammel über PhilWeb" <philweb@lists.philo.at>:


Am 22.04.2024 um 21:35 schrieb Claus Zimmermann:
Wenn solche "Tunneleffekte" (kenne ich übrigens aus einem Science Fiction-Film) tatsächlich nicht nur auf Quantenebene, sondern auch im Alltag vorkämen, wäre die Quantentheorie auch da unmittelbar von Bedeutung.

quantenwelt IST unmittelbar in unserer mesowelt von bedeutung, zb eben wenn der tunneleffekt auf quanten steckdose und stecker so verbindet, dass es strom für eine lampe gibt, und wenn milliarden von pflanzen assimilieren können, und für sich selbst zucker, und für uns sauerstoff erzeugen, und eben, wenn uns die sonne leuchtet, und tatsächlich-alles antreibt, was auf erden abgeht (wenn du die sonne siehst, siehst du unmittelbar der quantenwelt beim arbeiten zu)

sonne jetzt über "soho" sonnenobervatorium:
https://soho.nascom.nasa.gov

Mittelbar kann sie es ja sein, da niemand bestreitet, dass Körpervorgänge etwas mit dem Erleben zu tun haben - man muss sich nur kneifen, um sich davon zu überzeugen - und man anscheinend in der Quantenwelt landet, wenn man immer tiefer in den Körper hineinzoomt. Aber das eine ist nicht mit dem anderen identisch oder in ihm enthalten, sondern es handelt sich um einen Zusammenhang, in diesem Fall zwischen einer Handlung und einer Empfindung unter Beteiligung der ganzen Physiologie des Sinnesapparats und des Gehirns, von der wir, wenn ich richtig informiert bin, durch bildgebende Verfahren genauere Kenntnis haben. Es handelt sich also um ein regelmässiges Zusammentreffen verschiedener Erfahrungen. Das kommt einem vielleicht etwas weniger merkwürdig vor als das "Leib-Seele-Problem".

es ist im grund falsch ausgedrückt, dass wir zoomen müssten, um die quantenwelt zu sehen, denn wir leben mitten in ihr, ohne mitten in der quantenwelt zu sein, wäre es nicht einmal möglich, dass ich was essen und verdauen kann, oder atmen können = die verwertung der damit eingesogenen sauerstoffatome, ist quantenwelt, ohne quantenwelt würde atmen nichts nützen, ich würde trotzdem ersticken, oder duschen, schamponieren, schampoo wieder abwaschen, wäre alles unmöglich, wenn ich dabei nicht mitten in der quantenwelt stehen würde, und wenn sich wolken bilden und regen fällt, ist das quantenwelt

das berühmte leib-seele-problem der philosophie, oder allgemeiner ich-umwelt problem, oder noch allgemeiner "warum ist etwas und nicht nichts"-problem ist überhaupt kein problem, denn was wie ein "großes geheimnis" aussieht, ist nicht einmal ein kleines:

um leben zu können, darf ein lebewesen während es lebt nicht mit seiner umwelt wie bei einem formlosen brei zusammenfließen
lebewesen <=> umwelt = brei
sondern muss sich von umwelt unterscheiden, zb um zur selbsterhaltung autark stoffwechseln zu können,
dazu muss ein lebewesen wissen, wo es endet, und wo außerhalb von ihm umwelt beginnt, "die hautoberfläche" ist gewöhnlich die grenzfläche
lebewesen mit hautoberfläche als grenze | umwelt

lebewesen mitsamt seiner hautoberfläche kann man gegenüber umwelt als "körperlich selbst-referent" beschreiben,
damit diese körperliche selbstreferenz wirklich funktioniert, haben lebewesen, und zwar alle, auch ein persönliches eingebautes "wissen" um ihre körperliche grenze,
schon bakterien haben dieses eingebaute wissen,
also zusätzlich zu ihrer körperlichen selbstreferenz auch eine psychische, für sie ERLEBBARE selbstreferenz

diese beiden selbstreferenzen sind nun keine luxuseinrichtungen, welche natur den lebewesen mitgegeben hat, sondern sind zum lebewesen-selbsterhalt unbedingt notwendig,
und zwar aus einfachem thermodynamischen grund, weil alle lebewesen, solange sie lebendig sind, platt ausgedrückt, stoffwechselmäßig GEGEN die entropie an-leben müssen,
(denn leben bedeutet immer wesentlich höhere ordnungszustände anzunehmen, als die umgebende umwelt eigentlich zulässt, was eben durch stoffwechseln erzeugt und aufrechterhalten wird)

dieses mit der maschine des stoffwechsel gegen-die-entropie-anleben-müssen ist die eigentliche ursache für die notwendige selbstreferenz aller lebewesen,
und höhere lebewesen erleben ihre eigene selbstreferenz-gegen-die-entropie ziemlich intensiv halbbewusst, und haben, zb als mensch, dafür den begriff "seele" oä geprägt

- haben ALLE lebewesen solange lebendig eine, diese form, von seele? = nach oben JA
- überleben seelen die tode der lebewesen? nach oben natürlich nicht, nach dem tod zerfällt der eigene stoffwechsel-gegen-die-entropie und fließt wieder ein in den strom der allgemeinen entropie
- haben alle lebewesen anteilig dieselbe seele? nach oben JA, und zwar als simple lebewesen-notwendige selbst-referenzen

- gibt es ein leib-seele problem? nach oben gesagtem NEIN (das leib-seele problem ist meta-physik unsinn wie sehr vieles andere auch)

* wenn ein handwerker zb eine wunderbare damaszener klinge als messer oder schwert hergestellt hat, sagt er schonmal, "in dem werkstück stecke seele drin", es habe seele, und das trifft, nach oben, sogar tatsächlich zu, denn er hat mit dem herstellen und der dann existenz des werkstückes dieses auf eine höhere ordnungsstufe gehoben, weit oberhalb des natürlichen entropieflusses, das gelungene werkstück strahlt für ihn (und hoffentlich auch für käufer) seele aus, nämlich selbstreferenz wie ein lebewesen, es ist allerdings tot-selbstreferent = nur in den augen lebendiger betrachter aufgrund deren fähigkeit zur "übertragung"  (psych terminus) selbstreferent, objektiv aber weiterhin eine wertloser metallklumpen wie zu anfang

wh.