Der mittlerweile weit in die Gesellschaft vorgedrungene sog. geschlechtergerechte Sprachgebrauch („Gender-Sprech“) ist zunächst dem Wunsch, resp. dem Bedürfnis von Frauen nach sprachlich ausgedrückter Gleichbehandlung entwachsen. Dabei ist mit dem bisherigen Gebrauch des generischen Maskulinum als geschlechtsneutralem Ausdruck keineswegs dem weiblichen Geschlecht eine fehlende Anerkennung, bzw. Gleichsetzung widerfahren, da bei dieser Ausdrucksform der Mensch an sich angesprochen wird, insbes. wenn es um berufsbezogene Benennung handelt, wie etwa der Mensch als Lehrer, Klempner. Letztere Bezeichnung ist bezeichnend (sic!) für den herkömmlichen Wortgebrauch, da es früher eben so gut wie  keine Klempnerin gab.


Was den diesbezüglich künftigen Gebrauch geschlechtgerechter  Sprache anbelangt, wird sich sehr sicher eine hinreichend pragmatische Ausdrucksform entwickeln und durchsetzen. Dann wird man auch unter Feminist:innen einsehen, dass man anstatt Schreiber und Schreiberinnen praktischerweise von Schreibenden sprechen sollte und anstatt der verkorksten Vorgabe, anstatt Mitarbeiter nunmehr Mitarbeiter_in  doch eher von Mitarbeitenden schreiben sollte.

Als hätte die Gesellschaft keine anderen Probleme, als mit diesen seltsam verschraubten Ausdrucksformen partout die Sichtbarmachung der Frau zu forcieren. Von allen „gestandenen“ Frauen, denen ich im Berufs- wie im Alltagsleben begegnet bin, habe ich in keiner Form diese gekünstelte Sichtbarmachung erfahren, das haben die einfach nicht nötig.


So sind wir beide hier Schreibende unter wenig weiteren Teilnehmenden, andere nur Lesende.


„Alles gut“ also, wie man das heute unter Redenden so sagt und doch würden wir uns hier über aktiv teilnehmende Frauen freuen; Doch das bleibt wohl kontrafaktisches Wunschdenken. Ist solches eher von Männern oder von Frauen zu erwarten?


Unbenommen dessen ist davon auszugehen, dass hier Teilnehmende weiterhin trefflich mit dem genuin generischen Maskulinum zutreffend benannt sein werden.


Bester Gruß!

 Karl





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Am 05.03.2025 um 16:25 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:



lieber karl,
magst lachen, aber mir ging die genderei bis vor kurzem auch auf die nerven, und ich hielt sie für spinnerei,
mitterweile sehe ich das aber anders,

denn die vermännlichung der sprache erzeugt auch ein vermännlichtes denken und erleben,
und das zu beider geschlechter nachteilen,

zb gab es bis vor kurzem keine weiblichen anthropometrischen puppen (dummies) für verkehrs-crash-tests,
obwohl die verletzungen bei verkehrsunfällen bei beiden geschlechtern sehr spezifisch unterschiedlich sind, aufgrund der unterschiede im körperbau

auch medizinisch bzgl krankheiten und therapien + arznei-gaben+arten gibt es bedeutende bisher nicht berücksichtigte unterschiede zwischen mann und frau,
die bislang völlig unterschätzt wurden,
zb können frauen aufgrund ihres 2-fachen x-chromosoms bestimmte antikörper gegen erkrankungen (zb covid) in doppelter menge exprimieren als männer,
wodurch männer an bestimmten krankheiten weit häufiger schwerer erkranken und häufiger sterben als frauen an denselben malässen

(die immunologischen unterschiede zwischen w + m, und damit auch die selbst- und fremd- referentiellen, sind bedeutend größer, als bisher angenommen)

gibt mehr beipiele dafür, dass die "vereinheitlichung" der sprache, insbesondere sprache des denkens und folglich erlebens, zum männlichen primat hin,
zu durchaus bedeutenden nachteilen  für BEIDE geschlechter geführt hat,
sodass ich mittlerweile der auffassung bin, dass gendern auch in der sprache durchaus sinn zu vorteilen für beide geschlechter macht

wh.

---

Am 05.03.2025 um 12:55 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

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Am 05.03.2025 um 02:53 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:



Am 04.03.2025 um 23:54 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Hallo in die Liste,

zuletzt hatte Claus (cz) über Probleme mit unserem Server berichtet. Da ich in den vergangenen Tagen aus persönlichen Gründen nicht mit philweb beschäftigt sein konnte, wäre es hilfreich, wenn einige aus der Liste mit einem kurzen Hinweis den funktionierenden Zugang zum Server bestätigen würden.
Also einfach unter diesem Betreff zurückmelden (z.b. „Hier funktioniert der Listenzugriff“)


zu bedenken:

eine zeitliche verzögerung beim list-zugriff könnte auch daran liegen,
dass der entsprechende server das wort "listserver" nicht kennt, oder zumindest, ähnlich wie joseph, manche worte und begriffe, nicht nutzt,
oder nicht mehr-nutzt, oder vielleicht erst zukünftig zu benutzen gedenkt
oder sich beim ankommen des wortes, schon wieder "listserver" ante link-porta, erst einmal in der phil-geschichte zum wort schlaumacht,
falls er das wort nicht gar erst auf seine metaphysischen relevanzen abklopft,
weshalb ich vorschlage, dieses wort gegen "Listen-Diener:in" zu ersetzen

Alles darfst Du hier vorschlagen, lieber Waldemar, nur mein/unser Refugium eines genderfreien Raums ist tabu😊🚶💃 

Was uns hier in philweb Verbliebenen fehlt, sind aber tatsächlich Frauen, die mit der ihnen eigenen lebenspraktischen Sicht auf die Dinge so manche Diskussion in diese Richtung gelenkt hätten.

Bester Gruß!
Karl




und ja, falls garnichts helfen sollte,
fragen sie ihre listendienerin, ihren listendiener, oder ihre listotheke ...

wh.


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