Am 20.06.2023 um 01:23 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Der Bezug auf Worte eines entsprechenden Anwendungsbereichs ergibt sich doch von selbst. Mit welch anderen Worten sollte ich denn beschreiben, als diese, die ich zum diesbezüglichen Thema gewählt habe? Vermutlich verstehe ich gar nicht, was Du von mir willst, resp. was Du an meiner Ausdrucksform kritisierst.


Moin Karl, 

wie kommen mathematisierte Außenwelt und versprachlichte Innenwelt, Zahlen und Worte, zusammen? Husserl kontrastierte Arithmetik und Phänomenologie. Er beklagte die Arithmetisierung, ich beklage die Phänomenologisierung. Dass Menschen dazu neigen, stets ihrem Erleben zu folgen, hat die Katastrophenlage seit Husserl dramatisch verschärft; gerade weil Menschen qualitativ grenzenlos und nicht quantitativ beschränkt leben. Daran hatte ja schon Malthus Kritik geübt. Phänomenologie verschärft den Anthropomorphismus, dabei kommt es darauf an, ihn zu begrenzen. Nunmehr ist es längst zu spät und die Naturnotwendigkeiten nehmen ihren Lauf. Wissenschaftler warnen weiter und Künstler schmücken Zukunftsszenarien aus, wie bspw. in Viallet’s Doku „Die Erdzerstörer“, Boyle’s Roman „Blue Sky“ oder in Burns' Serie „Extrapolations“. Sprachdisziplinierung wird dem ebenso wenig beikommen wie eine erweiterte Bewusstseinskultur. In der Philosophie wird die Welt bloß interpretiert, während Menschen sie Macht und Geld folgend weiter ruinieren.  

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