Am 05.04.24 um 10:01 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
JH: „ … Egal ob da Elektronen sind oder andere Sachen, die sich „real" bewegen, es ist doch immer die kausale Frage des ersten Vorkommens: Ei oder Huhn."
IT: „hast Du das nicht schon dutzende Male gefragt? Ebenso häufig antwortete ich mit Verweis auf die selbstreproduzierbare RNA. Was verstehst Du daran nicht? Oder geht es Dir bloß um Nerverei? Das Geheimnis ist, dass es überhaupt etwas gibt.“ 

Mit den folgenden Sätzen versuchst du auf die Beispiele zu antworten, um diese ging es offensichtlich nicht, es ist dennoch anerkennenswert, was du schreibst, der Mühe entsprechend.

Du scheinst besessen von der Frage des ersten Vorkommens und meine Antworten nicht anzuerkennen. Womöglich siehst in der Ei oder Huhn — Alternative nicht das Selbstreproduktionsprinzip wie es Naturforscher den RNA-Replikationen entnommen und durch Lösungen von  Replikatorgleichungen und in Bio-Reacktoren mathematisch und technisch nachvollzogen haben. Die Nukleinsäuren bilden bis heute die Reproduktonsbasis allen Lebens auf der Erde. 

Die Erde insgesamt kann nicht als Bioreaktor simuliert werden, aber stückweise können die Entwicklungsschritte mehr oder minder genau nachvollzogen werden: RNA -> Organellen -> Einzeller -> Mehrzeller. Im Gegensatz zu den Einzellern können Mehrzeller sich auch in sich reproduzieren und die Eier in sich oder außerhalb ausbrüten. Mai-Thi war das 2017 gefragt worden: 

https://www.zdf.de/funk/mailab-996/funk-huhn-oder-ei-was-war-zuerst-da-100.html

Logisch sind Selbstreprodunktionsprozesse zirkulär, mathematisch aber durch Replikatorgleichungen simulierter. Aber woher rührt überhaupt Deine Besessenheit von der Frage des ersten Vorkommens? Ein Gleichnis reicht mir nicht als Antwort. Auch wenn alles eine Ursache haben soll, folgt daraus ja nicht, dass es etwas gibt, das die Ursache von allem ist. Nur bzgl. der Replikatorgleichungen kann Kausalität logisch gefolgert werden. Ursachen gibt es ansonsten nur vereinzelt oder stückweise. Darüber haben wir hier in den letzten Jahrzehnten mehrfach diskutiert und mich öden die ständigen Wiederholungen an. Aber dennoch zur nächsten Frage:        
JH: „Sind es die Elektronen, die ein Bild auf dem Bildschirm bewirken, oder ist es die Information/Kommunikation/... , welche auf die Elektronen wirkt, so dass diese ein Bild bewirken. Soll ich mir die Elektronen als kleine Sklaven vorstellen? Oder ist es die Zeilenabtastung? Ich will keine technische Beschreibung, ich will wissen, ob die Information/Kommunikation/ ... wirkt oder ob die Elektronen stur etwas anderes tun und sich keineswegs an die Gesetze halten, die ihnen per Kommunikation aufgedrängt werden, sondern sie sich fast so wie Vögel im Schwarm bewegen. Andererseits kann doch niemand sagen, dass es die Bilder auf dem Schirm nicht gibt. Ich habe diese Frage analog im Bereich Denken gestellt, und habe sogar von Philweb keine Antwort bekommen, obwohl Philweb mir sehr intelligent erscheint, mit Mathematik, Geistigem, Poesie, Geistlichem und Biologischem.“
IT "Hast Du Dich nie dafür interessiert, wie in den alten Röhrenfernsehern die Bilder auf dem Schirm entstanden? Und warum durch hinreichend starke Magnete das Bild verdreht werden konnte? Nicht symbolische Information/Kommunikation lenkt Elektronen ab, sondern physische Magnetfelder. Aber das wissen wir doch aus Schulzeiten!? Und was meinst Du mit der Analogie zum Denken? Dass bspw. Magnete auf dem Kopf Kognitionen stören können?“

wie oben.

IT Du vermutest Zeilenabtastung, willst aber keine technische Beschreibung!? Deshalb blieb ich vage, wies aber zumindest darauf hin, dass Elektronen physischen Feldern und keiner symbolischen Information/Kommunikation folgten.Technisch gesehen, werden die Bilder auf dem Screen durch Fluoreszenz sichtbar gemacht. Was Menschen dann jeweils in dem Bild sehen, ist ihre Interpretationsangelegenheit. Irgendwann werden im Rauschen womöglich Muster erkennbar. Sollte der Fernseher eine Sendung empfangen, werden die den Elektronenstrahlen aufmodulierten Signale sichtbar und als mehr oder minder informative Bilder erkennbar. So ist es im Prinzip doch schon beim Rundfunk, wenn den elmag. Wellen und Strömen Sprache oder Musik aufmoduliert werden.   

Korrekt und wertvoll ist dein Satz:

> wies aber zumindest darauf hin, dass Elektronen physischen Feldern und keiner symbolischen Information/Kommunikation folgten.

Bis zu der Stelle "gehorchen" die Elektronen demnach physischen Feldern. Ungenau gefragt: Die Information/Kommunikation ist ja ungefähr gesagt in der Modulation vorhanden, und auch dieser gehorchen die Elektronen kraft physischen Feldern? Oder steckt statt Information/Kommunikation "der Sinn" in der Modulation?

Hier könnte es interessant werden, nachzudenken. Von da aus ist es noch ein weiter Weg in der Kausalkette (-masche), bis das "verwertbare" oder "sinnvolle" Bild auf dem Bildschirm erscheint. Unter Anführungszeichen, weil für den Zuschauer. Aus Zeitgründen kann ich mehr nicht schreiben. Zudem geht es nicht um das Beispiel, dennoch hast du hier eine gute Zwischenantwort gegeben, die auch im Allgemeinfall so gegeben werden kann.

Dass du weiter Wörter und Sätze dazu sagen kannst, bestreite ich nicht, nur könntest du dich dann mit den Argumenten bändigen, nach denen du die gesamte Umgangssprache als verächtlich ansiehst. Entschuldige, so hast du es niemals gesagt, aber ich darf wohl kurz andeuten, was ich dennoch nicht bei dir vermute. Mit folgender neuen Sache käme es zu einer Sünde gegen den Betreff: Etwa mit der Frage, was die Naturwissenschaftler (Einstein, Dirac usw) zuerst tun: Denken, fragen, oder rechnen. Das zufällige Finden kommt dann noch dazu. Mir fällt die Zeit um Lavoisier ein, zu der das Wiegen eine wichtige Rolle spielte, zu anderen Zeiten war es die Qualität der Fernrohre (Kopernikus hatte keine guten).

Danke und entschuldige bitte meine umständliche Schreibweise, und das teilweise "schlechte" Nutzen des Beispiels mit dem Ei.

JH