das obige dürfte mehr auf karls schiene der "wissenschaften-getriggerten esoteriken" liegen ...
(wir laufen in die epoche der "realistischen magien")*
Die Frage hierbei ist, ob Wissenschaft die Esoterik „triggert“ oder umgekehrt erstere unter den Einfluss esoterischen Denkens gerät. Doch was ist Esoterik?
Als ich in den späten 1980er Jahren beim Hugendubel (berühmte Bücherei in München) mit anderen Studenten auf der Treppe zum Obergeschoss saß (wo die Regale für Fach- und Studentenliteratur standen), um dort in - für Studenten sündhaft teuren - Fachbüchern nach irgendwelchen erklärenden Passagen zu nicht begriffenen Vorlesungen zu suchen, kam ich an ganzen Reihen esoterischer Literatur vorbei; Diese war als New Age verbrämt. „Das Tao der Physik“ von Fritjof Capra war quasi die neue Bibel und eben in der Art „wissenschaften-getriggerter Esoteriken“ abgefasst. Das Buch steht heute noch bei mir in der ersten Reihe eines vollgestopften Regals.
Capra stand für mich, wie kein anderer zu dieser Zeit, mit seinem Denkmodell tatsächlich für einen Paradigmenwechsel, den Übergang von einer durch Industrialisierung geprägten positivistisch-mechanistischen auf eine ganzheitliche Weltsicht. Dieser neue Denkansatz leitete bekanntlich das sog. New Age-Zeitalter ein, deren Protagonisten eine Verbindung zur fernöstlich geprägten Weltsicht herzustellen versuchten. Doch diese weitestgehend unvermittelte Verbindung westlich positivistischer Denkweise (die durchaus von modernder Physik geprägt war) mit fernöstlicher Mystik konnte nicht fruchten. Ausser ein paar in safrangelbe Lumpen gehüllten Jüngern selbsternannter Gurus, die Hare Krishna Mahamantras murmelnd durch Straßen liefen, war keine nachhaltige Veränderung im hiesigen breit angelegten gesellschaftlichen Denken zu erkennen.