Da ist erfreulicherweise einiges hier in philweb geschrieben worden; Joseph würde wohl schreiben, dass Waldemar einiges geschrieben hat, was ihn zu tieferem Nachdenken - z.B. über die ausgezeichneten Mathe-Fähigkeiten von Schleimpilzen - anregen wird.
Anders interpretiert: Ja, ich bin noch da, lese noch schnell eher
über das Geschriebene hinweg, es geschieht aber mit derart vielen
Wörtern, dass ich geistige Fähigkeiten oder gar übergeistige haben
müsste, um mitzukommen. Anregen eher nein, es ist eben zu viel, so
dass ich jeden Satz zwar teils mitmachen kann, aber es ist wie
eine Achterbahnfahrt. Das, wenn ich mit dem Schreibenden gehen
würde, oder es mindestens versuchen würde. So gesehen bleibe ich
lieber beim Kleinkram, den ich dann gründlich mache, der dann
trotz Minimalismus selten verstanden wird.
Was Mathematik anbelangt denke ich ganz anders. Sie steht mit
einem Denken B nicht über den Sachen, also den Gegenständen, den
Sachen, dem Geschehen, sondern sie wird von den Personen aus
diesen herausgezogen, gelernt, in Textform gebracht. Wenn sie dann
in Textform ist, ist es so wie bei den Juristen, die den Fall oder
Problemfall denken, dann steigen sie hoch in die Gesetzesebene,
und mit Subsumtion geht es wieder zurück zum Fall. Nur wissen sie,
dass die Gesetze in einem anderen Land andere sein könnten, sie
wurden also hergestellt, wie auch immer. Bei der Mathematik geht
es genauso, also nach dem mittleren Schritt zurück zur Anwendung:
Es geht hoch in die Ebene, es kann stundenlang gerechnet werden,
und dann geht es wieder zurück zur Sache. Dass die Sätze in jedem
Land dieselben sind, ist der Unterschied, aber das spielt für das
Denken B keine Rolle. Für dieses wird das was mit dem Wort
"Mathematik" gedacht werden soll, genauso eine Sache wie jede
andere, dh. das Gemeinsame ist vorhanden. Zurück kommend auf
Schleimpilze denke ich, das Waldemar bei den Schleimpilzen weder
das Denken A vorliegen sieht, geschweige denn das Denken B. Denn
für das Denken A bedarf es des Lernens, des "Hochbringens" in die
höhere Ebene, um dort auch rechnen, also phantasierend denken zu
können, und dann vor den anderen Sachen im Gesichtsfeld der
Schleimpilze oder zumindest deren Welt bei einem Problemfall zur
Anwendung gelangt. Und wenn er diese Fähigkeiten dachte, dann sind
sie phylogenetisch entstanden, und deren Anwendung geschieht eher
"automatisch", latent, implizit, unbewusst, was jedoch nicht
abwertend zu denken ist.
Das Denken A ist das übliche, mit dem Denken B wird das Denken A
nicht unmöglich gemacht, aber mit dem Denken A allein ist das
Denken B nicht möglich, denn der höhere Bereich kann nicht in den
niederen eingreifen. Mit dem Denken B ist übrigens nicht viel dazu
gewonnen, nur kann es jederzeit mit ablaufen, dann ist eine
Hochbewertung von Mathematik im Vergleich zu den anderen Sachen
mehr möglich, weil sie genauso zu den Sachen gehört wie die
anderen. ... Hoffentlich versteht keiner, was ich hier geschrieben
habe. Übrigens bedarf es der Wörter "geistig" oder "materiell"
beim Denken B nicht, beim Denken A kann jedoch dazu gestritten
werden. Nur zum Vergleich: Diejenigen, die ständig neue Gesetze
herstellen, egal ob gesellschaftliche oder mathematische, können
sich mit ihrem Denken A hochgestellt fühlen, weil die anderen sie
ausbaden bzw. anwenden können oder müssen. Das können sie nicht
mit dem Denken B. (Bekanntlich kann nicht mehr ohne Francois
Viete.) Die Sätze von denjenigen, die nur das Denken A haben,
können dem Trugschluss verfallen, dass die Schönheit oder was auch
immer bezeugt, dass die obere Ebene das "Übergreifende" wäre, und
alles andere nur Diener wäre. Das ist mit dem Denken B (leider?)
nicht möglich. Überlegt mal, was ich doch für ein einfacher Denker
bin. Sind oben viele unverständliche Wörter, zitiere ich Hinz zu
Kunz? Weitere Sätze könnte ich schreiben, die zu Obigem passen
würde, um den Zusammenhang zwischen dem, was mit den Wörtern
"Wissen" und "Text" zu denken ist, andererseits mit der Lernphase
und der Anwendungsphase.
Also leider nein, kein tieferes Denken ist mir mit Schleimpilzen
und Mathematik möglich.
JH