Am 06.11.23 um 00:33 schrieb Karl Janssen über PhilWeb

eine gute Zusammenfassung zu seinem Denken in Bezug auf das Wort "Schöpfungsgeschichte", ich finde das Geschriebene schön und gut. Nur ist da keine Antwort auf Fragen, wie ich sie schrieb. Weil ich nicht so ernst bei dieser Sache bin, gehe ich nicht zurück, um die Fragen zu finden, sondern versuche diese aus meiner Erinnerung zu bedenken, um eine Antwort im Geschriebenen zu finden. Leider finde ich keine. Eine Person kann durchaus die "Naturwissenschaft", die bekanntlich in Büchern geschrieben steht, mit irgend einen Buch oder Text der Gegenwart oder Vergangenheit lesen, das eine oder andere als Referenz nehmen, und dann die Parallelen oder Analogien suchen. Das macht Ingo übrigens auch gerne, wenn ich das mitbekommen habe, insbesondere wenn er zitiert. Nun kann einer Person völlig klar sein, dass sie keine Übersetzung machen kann, so wie es andere bei den Texten des Nostradamus versuchen. Weil ich niemanden gerne von oben herab behandle, sehe ich das nicht als verwerflich an, weder das Analogien-Suchen noch das Zu-übersetzen-Versuchen. Es gibt sogar ein besonderes Wort dazu: Exegese, oder im weitesten Sinne Hermeneutik. Derartige Aktionen sind Methoden, mehr vielleicht nicht, wenn ich nicht irre. Es können weitere Bücher dazu genommen werden, die dabei helfen können, das spielt von vornherein keine Rolle. Viele Personen kommen mit Zufall auf ein Buch, und beschäftigen sich ziemlich lange damit. Ich darf wohl sagen: Da ist eine Wahl vorausgegangen, die Wahl von Büchern zum Beispiel, und eine erste Wahl färbt sich ab auf alles Weitere ab, was die Person dann denkt, nicht nur der Inhalt des einen Buchs und der Inhalt des zweiten. Resultat ist dann eventuell ein "Weltbild", ein "Gemälde der Welt", nur kann das aus der Phantasie heraus gemalt werden, und aus dem Denken heraus beschrieben werden. Ich habe damit kein Problem, weder theoretisch vom Denken her, noch mit Menschen, die neue Systeme sprachlich zur Verfügung stellen, wie du es hier tust. Damit bist du doch geehrt, wenn du als einmalig von mir angesehen wirst, oder etwa nicht? Nur bildlich gesprochen, oder von unten nach oben geehrt, nicht von oben herab.

Auch ein Kind sagt meist erstaunliche Sätze, wenn es befragt wird, wie denn die vielen Tiere und die vielen Pflanzen und Tiere entstanden sind oder geschöpft wurden. Auch Kinder strengen sich an, um Antworten zu finden. So war es auch mit unseren Vorfahren, als sie noch nicht so gut denken konnten. Dass dann irgendwann ihre Antworten aufgeschrieben wurden, dass sie Parallelen aufweisen, und Unterschiedlichkeiten haben, ist bekannt. Dieses Geschriebene dann als "Schöpfungsgeschichten" auf- oder abzuwerten, sogar zu bezeichnen, das kann ich leider nicht. Ich bin ja als Mann von der Straße bekannt, der einfache Sachen vor mir haben will. Schon mit dem Wort "Geschichte" kann ich nicht viel anfangen, und mit dem Wort "Schöpfung" kann ich nur auch einen Schöpfer mit denken, und dann will ich, dass derjenige mir sagt, wer das war, und wo die Fabrik war. Eine Zeitumkehr zwischen einem Mutterhuhn und ihrem Ei ist mir nicht verständlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass aus dem Ei die entsprechende Mutterhenne wird, die das Ei legte, für Münchhausen war das möglich. Auch wenn jemand sagt: Diese Sache wurde hergestellt, dann war für mich ein Hersteller vorhanden. Übrigens, was ist der Unterschied zwischen einem Hersteller und einem Schöpfer? Gut, ich frage nicht weiter nach, denn du wirst mir dann vielleicht eine naturwissenschaftliche Beschreibung sagen, bei der es um Entstehen geht. Du hast das Glück, in diese zwei Bereiche zu greifen, ich bin damit einverstanden.

Dann geht es weiter mit meinem Nicht-Verstehen. Was hat diese Entstehungsgeschichte, Schöpfungsgeschichte oder Herstellungsgeschichte mit Geist und Materie zu tun? Oder mit Information und Materie. Manche kommen mit einer anderen Wörtergegenüberstellung an: Theorie und Praxis, oder Realität und Rätsel. Ich verstehe dein Denken trotzdem ein wenig, denn du denkst, dass der Hersteller gleichzeitig sozusagen ein Geist war, das kann ich auch denken, aber es hilft mir nicht. Es hätte jedoch auch die Materie sein können, die den Geist erschuf. Oder etwa nicht? Das wäre doch auch ein literarischer Zugang zur Schöpfung, oder etwa nicht. Dass es überall Geister gibt, kann auch ich denken, ich denke dann zum Beispiel an den Geist der Mathematik, der für Ingo heilig zu sein scheint. Alle Mathematik müsste demnach für ihn ein Geschwafel sein. Hoffentlich habe ich ihm nicht auf den Fuß getreten, denn ich glaube, mein Glaube ist, dass er dieses Wort am liebsten für Texte verwendet, bei deren Lesen er sich langweilt. Wohlan, auf mich bezogen habe ich kein Problem damit. Übrigens mit Literatur gibt es kein Ende, und mit Mathematik schon gar nicht. Man kann immer weiter rechnen.

Noch was zu Hierarchie. Gibt es in der Natur Hierarchien? Dazu kann ernsthaft gedacht werden. Auch zu der extremen Trennung des Descartes in zwei Substanzen. Mir ist nicht klar, ob Epiktet und seine Nachfolger die Götter als Vaihinger-Fiktionen nutzten oder als Annahmen, die sie existierend dachten. Und Schopenhauers Trennungsversuch von Wesen und Existenz, den er bei Aristoteles auffischte, ist interessant.

Dein folgender Satz gefällt mir, deswegen zitiere ich ihn zum Schluss:

"Das mag man mit Fug und Recht einen literarischen Zugang zur Philosophie nennen." Fast so gut ein Gedichte des Ingo Mack.

JH