Am 10.09.2025 um 13:50 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Aber wie hängen Geld/Macht und Raumzeit genauer zusammen?

Das würde ich auch gerne wissen, IT!

Clark hat es metaphorisch gemeint und IM hat mich auch wieder zum Schwafeln verleitet. Alltäglich erleben wir Raum und Zeit ja getrennt und so begann auch Einstein nicht gleich mit der Raumzeit, sondern bezog sich zunächst auf Galilei, indem er beflügelt von seinem Erfolgt mit der SRT im Rückblick und vorausschauend die physikalischen Theorien nach Invarianzprinzipien reformulierte: Galilei-Invarianz — Mechanik / Thermodynamik / QM, Lorenz-Invarianz — Elektrodynamik / QED, Einstein-Invarianz — Graviationstheorie. IM stieg ja kühlerweise gleich von oben ein, aber Ökonomie wie Mechanik / Thermodynamik sollten alltagsbezogen bleiben.     

In der ART werden via Feldgleichung Energieimpuls und Raumzeitkrümmung in Beziehung gesetzt und unter kosmischen Einschränkungen Lösungen formuliert. Mir schwebt vor Geld / Macht in Beziehung zu  Zeit / Raum paradigmatisch an der Entwicklung des fossilen Imperiums darzustellen. Die fossil imperialen Einschränkungen entsprächen dann den kosmischen in der ART, Geld entspräche dem Impuls und Macht der Energie. 

„Wie Energie die Wirtschaft treibt und Entropie den Wohlstand mindert“ behandelt Rainer Kümmel in einem Vortrag: 

http://www.postwachstumsoekonomie.de/wp-content/uploads/praesentation-kuemmel-energie-entropie-2016.pdf

Der Feldgleichung Einsteins entspräche die Wachstumsgleichung Kümmels, in der die Wertschöpfung via Produktionsfunktion aus der Verknüpfung der Faktoren Kapital, Arbeit, Energie und Zeit ermittelt wird. 

„Eine Einführung in die Makro-Ökonophysik“ hat Jürgen Mimkes gegeben mit „Putty und clay Funktionen in Produktion und Finanzen.“ 

https://physik.uni-paderborn.de/fileadmin-nw/physik/Alumni/Mimkes/mimkes_putty_und_clay_funktionen.pdf

Es werden folgende Beziehungen zwischen Ökonomie und Physik untersucht: Einkommen —  Wärme, Kapital — Energie, Produktion — Arbeit, Produktionsfunktion — Entropie, Lebensstandard — Temperatur, Ζustandsgleichung — Druck, Zahl der Arbeiter — Partikel Zahl, Produktionsfunktion — Entropie, Lagrange Funktion — Freie Energie. Geld könnte in der Ökonophysik mit Einkommen und Macht mit Energie in Beziehung gesetzt werden. Aber hängen Einkommen und Lebensstandard zusammen wie Wärme und Temperatur? Und hängen Macht und Langrange Funktion zusammen wie Energie und freie Energie? 

„Eine Einführung in die gemeinsamen Grundlagen von Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Thermodynamik“ hat Jürgen Mimkes in seinen „Vorlesungen zur Lagrange Statistik“ vorgelegt. In ihnen beschäftigt er sich „mit der Verteilung von Geld, Einkommen oder Vermögen in der Gesellschaft“:


Je nach Toleranzmaß werden 7 Gesellschaftsmodelle unterschieden: 1. Partnerschaft. 2. Hierarchie. 3. Diktatur. 4. Demokratie. 5. Anarchie: 6. Segregation. 7. Aggression. 

Und „Economic Cycles of Carnot Type“ werden behandelt unter: 


Mit der Roegenschen Ökonomie beziehen sich die Autoren auf: Nicholas Georgescu-Roegen: THE ENTROPY LAW AND THE ECONOMIC PROCESS. Die Arbeit daran begann Roegen mit einem einleitenden Aufsatz zu dem 1966 erschienenen Buch "Analytical Econcmics", woraus 1971 in einer zweiten Ausgabe der Band "The Entropy Law and the Economic Process“ entstand. Leitgedanke bleib, dass der ökonomische Prozess in allen seinen materiellen Bestandteilen entropisch ist. 

Wann ich mit dem Zusammendenken der Ansätze vorankommen werde, vermag ich nicht abzusehen. 

IT