Am 29.12.23 um 20:56 schrieb waldemar
      hammel über PhilWeb
    
    
    einige Sätze nach/zu seinen
      phantasievollen Träumen. Er verstand sie zu verknüpfen. So wie
      derzeit der Handwerksbursche aus Tuttlingen, der auch mal auf
      Reisen ging. Es hätte ja sein können, dass er gar nicht bis nach
      Amsterdam kam, sondern alles nur träumte. Und danach trug er dem 
      Johann Peter Hebel die Geschichte derart glaubhaft vor, so dass
      dieser sie aufschrieb, und vergaß, dass sie nur geträumt war, und
      wir alle noch glauben, dass sie so geschah.
    
    
    Deine Träume sind so wie die Träume
      aller bemerkenswert. Nur hast du schon eine der Möglichkeiten in
      einem anderen Zusammenhang unbemerkt 
    
    vorgetragen. 
    
    
    
    Möglichkeit bzw. Theorie A
    Die Person hat ein Erleben auf der
      Wäscheleine der Zeit in der Nacht gehabt. Dieses entspricht einem
      inneren Geschehen, analog zu einem äußeren Geschehen. Es mag
      intensiv gewesen sein, oder nicht, die Elemente werden am Morgen
      wieder zusammengefügt, so dass die vollständige Geschichte so
      erzählt wird, dass sie wieder einigermaßen einen Sinn findet.
      Sigmund Freud dachte so. Er dachte dieses Traum-Ideal, das er als
      "Analytiker" hervorzukramen bzw. zu rekonstruieren versuchte. 
    
    
    
    Möglichkeit bzw. Theorie B
    Mit dieser wirken verschiedenen Ströme,
      gerade an bestimmten Stellen stärker als an anderen. Erst am
      Morgen versucht die Person, auf Drängen des Sigmund Freud, Sätze
      herzustellen, wohl wissend, dass Sigmund Freud sich gerade über
      konsistente Geschichte freute. 
    
    
    
    In beiden Fällen: Sigmund Freud stellte
      alsdann eine höhere Beschreibung her. Das tun auch die
      Sprachwissenschaftler oder sogar die einfachen Leser wie ich einer
      bin, vor der Geschichte des Kannitverstan: Der Wandersbursche
      lernte dazu, und ich mit gleichermaßen.
    
    > ich leide anscheinend unter sog "wahrträumen" ??? ... 
    
    Mach dir nichts draus, ich glaube nämlich nicht einmal an das
      "wahrnehmen", das Nehmen, was wahr ist, denn auch das Falsche kann
      "genommen" werden.
    > was ist das? 
    
    Was? Was ist was?
    
    > wie erkläre ich mir das? 
    
    Vielleicht gibt es nicht viel mehr als eine Beschreibung im
      Quadrat zu suchen. Oder kannst du mich belehren, wann eine Sache
      eine Erklärung ist, wann eine Beschreibung? 
    
    > zufall? spielt mein hirn mir streiche? 
    
    Ja, nicht dein Hirn, sondern die Unterlage deines Denkens. Gemäß
      Descartes wäre es vielleicht nicht das Gehirn. 
    
    > sowas kann man doch "normal" nicht erklären ??? 
    
    Sigmund Freud versuchte das alles als "normal" zu beschreiben.
      Für einen Super-Analytiker gibt es für jedem Traum eine oder gar
      mehrere Beschreibungen.
    
    > ich meine "bekloppt" war ich ja immer, aber so sehr? 
    
    Nein, du bist normal, und wenn du es nicht wärst, wären die
      Träume nun doch mitsamt deiner selbst normal.
    
    > spielt mein hirn mir streiche? 
    
    Nein, da ist kein Homunkulus, der dir Streiche spielt. Es wäre
      eine Sünde gegen "deinen Konstruktivismus", wenn du so denken
      würdest. Dann könnte Karl nicht mehr gegen diesen vorgehen.
    JH