Am 20.12.2022 um 14:58 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Karl Janssen schrieb:
Cui bono? „Mir soll es nützen!“ eher unter diesem Motiv steht das ganze menschliche Treiben und das im Guten, wie im Bösen; im Gebrauch und Missbrauch der Güter dieser Erde. Es wird wohl nicht zu ändern sein, ansonsten das schon geschehen wäre.

nein, nein, du ziehst hier das cui bono (immer zuvöderst zu fragen, wem nutzt ein krieg) aufs allgemeine feld der bedeutungslosgkeit ...


Selbst dieses geflügelte Wort vom cui bono kann also in seiner Auslegung unterschiedlich aufgenommen werden. Ich habe ihn im benannten Fall nicht auf das Kriegsgeschehen in der Ukraine, sondern auf verantwortungsloses Handeln von Menschen im Kontext von Technisierung bezogen, da wir dieses zuletzt thematisiert haben. Bleiben wir kurz dabei und stellen fest, dass jede technische Innovation letztlich aus einer Notwendigkeit entstanden ist, bzw. sich dann durchsetzen konnte, weil sie dem Menschen nützlich war. Unter den Nutzbarkeitsbegriff fallen jedoch neben einem Vorteil für die Mehrung von Wohlstand, Arbeitsentlastung etc. selbstredend auch die des Profits für jene, die mit neuen Technologien Handel betreiben und somit ergeben sich für beide Felder - dem praktischen, wie dem monetären Nutzen – wiederum die zuletzt von mir benannten Möglichkeiten von Gebrauch und Missbrauch und in diesem Zusammenhang die Frage, wer letztlich den Vorteil resp. den Nutzen aus der Sache zieht. Letztes ist demnach ein unscharfer, nicht selten im Umfeld von Wirtschaftskriminalität ein schillernder Begriff und damit erhebt sich die Frage des cui bono auf eine ganz besondere Weise. 
Technik und ihre Fortentwicklung anbelangend, kann man allgemein davon ausgehen, dass sie nicht nur zufällig nutzbringend, sondern auch aus Notwendigkeit heraus entwickelt wurde. Doch diese Notwendigkeit ist vielfältig angelegt, wie man das etwa am Problem des gnadenlosen Abholzens von Urwäldern sehen kann. Mit einer einfachen Handsäge – und sei dieses Werkzeug in den Händen hunderter Arbeitenden – würde ein derartiger Kahlschlag, wie dieser mittlerweile durch sog. „Holzernte-Maschinen“ erfolgt, niemals erfolgen können. Hier wirkt Technisierung als Fluch – in dieser Region; Wenn hierzulande ein Holzbauer damit seine Holzwirtschaft bewerkstelligt, hat diese Maschine eine notwendige Berechtigung. In beiden Fällen ist es aber nicht die Technik, sondern deren Nutzung – cui bono? Im ersten Fall also nutzt sie skrupellosen Großgrund-/Waldbesitzern und daher meine Umdeutung: cui bono - also z.B. als Großgrundbesitzer - „mir soll es nutzen!“ Er sieht seinen finanziellen Nutzen und nicht vordergründig den Nutzen von Abnehmern, die aus diesem Holz Möbel und sonstige Produkte fertigen.
Cui bono? auf den aktuellen Krieg bezogen – darüber könnte man seitenlange Abhandlungen schreiben. Putin gibt den Nutzen vor, sein Land vor schädlichen Einflüssen des Westens abzusichern, die über die (vom Westen vereinnahmte) Ukraine in sein Reich einfließen könnten. Man kann das nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Ebenso kann es biblisch zugegangen sein und Kain" ist im Begriff, an Abel" die göttliche Missachtung seines Werks zu rächen.
Deine Ausführung hierzu, wonach Mütter ihre Kinder bewusst in den Krieg schicken, kann mir nur zeigen, dass Du keine Kinder hast und ebenso keinen tiefen Bezug zu einer Mutter.


Bester Gruß! - Karl






Im Wesentlichen sind es immer fürchterliche Einzelschicksale, die es zu ertragen gilt und da hat es keinen Unterschied, ob du mit einem Eimer heißen Pechs übergossen oder von Nuklearstrahlung „verdampft“ wirst.

ja klar, du hast ja gut reden, bist ja aktuell nicht im krieg, also dein "guter rat" = muss halt ertragen werden ...

und ja, es gibt eine enge verknüpfung zwischen krieg-erleidenden und krieg-tätern, weise ich immer wieder darauf hin, denn das weinende mütterchen, das vor laufenden kameras herumkaspert,
hat vorher söhne geboren und denen dann geraten, auf der gegenseite am kämpfen teilzunehmen = so machen kriege allen daran beteiligten spaß und freude, je mehr blut spritzt, desto eifriger
sind alle dabei (wenn kriege von eliten ausgerufen würden, und keiner ginge zu den waffen, dann fände kein einziger krieg statt)

deshalb mein passiv-rat:
wenn wer auch immer zu einem krieg warum auch immer aufruft, dann weigert euch auf allen seiten, und sperrt den kriegsaufrufer selbst konsequent weg, zb jetzt putin + entourage,
wieso stehen die jetzt nicht längst, auch in abwesenheit, vom gerichtshof den-haag, ebenso ukrainische eliten allerdings? (denn ein bock alleine stößt nicht) - warum? ist völlig klar:
der krieg ist in ausdehnung und verlauf noch längst nicht fertig (um sinngemäß mit b.brecht zu sprechen)

und oben betreff "zufall und notwendigkeit":
kriege erscheinen immer nur dem mann der straße zufällig, denn sie brauchen immer mitunter sogar jahrelange vorbereitung, planung, waffen herstellung usw,
und sie sind dann für eliten als brutalstes register in ihrem arsenal notwendig, wenn die anders nicht mehr an profite oder genügend profite gelangen könnten

wh.

--
Diese E-Mail wurde von Avast-Antivirussoftware auf Viren geprüft.
www.avast.com
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste -- philweb@lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an philweb-leave@lists.philo.at