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Am 21.01.2025 um 09:09 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


Moin Karl, 

Ärger gehört zum Leben wie die Freude und Kritik hat nichts mit Zensur zu tun.


Liest Du eigentlich und durchdenkst gründlich, was hier geschrieben und diskutiert wird? Deine harsche Kritik an allem, was nicht Deiner manischen Verbundenheit mit Mathematik folgt, bzw. in unmittelbarem Zusammenhang damit steht, ist m.E. zu ungnädig, es fehlt an Billigkeit, dem unverzichtbaren juristischen Grundprinzip, das dem den Menschen innewohnenden Gerechtigkeitsempfinden entspricht.

Zudem hat sich Dein Namensvetter (im) über Dich geärgert, weil Du Ganteför als unqualifiziert abgetan hast. Sollte ich diese Deine diesbezügliche Replik nun auch als Populismus eines mathematikbesessenen Zeitgenossen benennen? 

Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben, so ähnlich hatten wir seinerzeit hier argumentiert und diese Disziplin zuletzt als das definiert, was sie ist: Hilfswissenschaft! Nicht mehr, nicht weniger.


Da folgst Du wieder den Populisten, die gerne austeilen, aber nicht einstecken können. Dein Lebensprinzip „Trial and Error“ halte ich eher für eine Maxime, die bei Dir welchem übergeordneten Prinzip folgt?

Austeilen und Einstecken - da kommt es auf die Reihenfolge an. Es gibt Menschen, die vieles erst mal einstecken, bis sie selbst austeilen, wenn überhaupt. Zu diesen gehöre ich definitiv nicht, daher mein mea culpa (wie geschrieben). Bei Dir möchte ich eher eine Phobie, abgemildert, ein grundsätzliches Unverständnis gegen alles hier Verfasste erkennen, was nicht Deinem Credo der mathematischen Strenge folgt.


„Trial and Errorals (ein) Lebensprinzip zu sehen, kann nicht so falsch sein, gleichwohl man dieses auch zur (ggf. persönlichenMaxime erheben kann, umgangssprachlich als „Probieren geht über studieren“ eingeführt


Ganz lebenspraktisch für meine Berufssparte der Entwicklungsingenieure ausgedrückt: „Lötkolbenempirik“, was soviel heisst, wie „erst mal zusammenlöten und dann sehen, was passiert“ - im besten Fall letztendlich der angestrebte Erfolg.


Nach dieser kleinen Einführung in nicht-mathematische Lebensbewältigung nochmal zurück zum „Trial an Error“. Breite Aufmerksamkeit erlangte diese Methode des Problemlösens mit Karl Poppers gleichnamigen Buch


Sein Postulat „Alles Leben ist Problemlösen“ (auch als Buch publiziert) bezieht sich auf die unvermeidliche heuristische Methode, solange nach Lösungsmöglichkeiten für ein Problem zu suchen, resp, diese zu versuchen und entsprechend zu falsifizieren, bis eben das in Betracht stehende Problem, selbstredend unter Hinnahme fehlgeschlagener Versuche, gelöst ist.


Nun liegt es letztlich im Ermessen jedes Einzelnen, wie er diese offensichtlich unumgängliche Methode von „Trial and Error“, die modern als „Fuzzy Logic“, umgangssprachlich als „Den schwarzen Hut im dunklen Keller finden“, dem Kinderspiel des „Topfschlagensgleich, benennen, resp. definieren will; Für mich ist sie ursächlich, also ein Prinzip. 


Fuzzlogik als sog. Logik der Unschärfe, wird künftig im Kontext von KI eine elementare Rolle als Werkzeug zur „Pattern Recognitionspielen, was wiederum ein basales Konzept eben der KI zur Erkennung bestimmter Muster, resp. Strukturen von Datenmengen (Signaturanalyse) ist. Hier kannst Du Dich dann als Mathematiker beweisen und wirst erkennen, dass die dort erkennbaren Gesetzmässigkeiten von Mustern der Natur, also allen Lebens schlechthin, ursprünglich und somit (wie oben angeführt) als Prinzip gegeben sind.



Bei mir unterfällt sie meinem Lebenssinn, die Welt (aus der Alltagspraxis heraus) verstehen zu wollen. Wenn Du und IM zur Fortbildung gerne Filme schauen, empfehle ich Euch die sehenswerte Doku über den Statistiker der Extreme, E.J. Gumbel, die letzten Sonntag in der Glotze lief (falls Ihr sie versäumt haben solltet): 

Was soll denn diese Polemik, die als solche sublim unterstellt, Ingo Mack und ich würden sich quasi per „Frühstücksfernsehen“ weiterbilden? Da stellst Du Dich selbst unter Populismusverdacht. Deiner Integrität und Deines Wissens wird das nicht gerecht, allenfalls Deiner Ideologie.




Extremereignisse werden sich zukünftig häufen an den Rändern der mittleren Verteilungen. Aber auch für die Ränder lassen sich Verteilungen finden, wie bspw. die nach Gumbel benannte aus seinem Standardwerk "Statistics of Extremes". Momentan schwächelt der linke Rand der Konservativen, während der rechte Rand wächst: 

Daher plädiere ich für die demokratische Mitte. Man sollte als Kenner der MINT-Disziplinen das Prinzip (sic!) von Actio = Reactio kennen!

KJ