auf die Frage: Sind die Sätze der
Mathematik Teil der Sprache oder sind die zwei Bereiche
getrennt? Das wäre jedoch fast eine Gretchenfrage. Oder war das
nicht die Frage?
> nach Heydenreich
wäre die Frage systematisch, historisch und textuell zu
beantworten. Textuell wäre mit den Originalarbeiten zu beginnen,
historisch in der Antike und systematisch mit Lehrbüchern.
Ungenau gedacht und auch verstanden,
denke ich. Das ist ein Programm für Intellektuelle, die das
können und wollen. Das Ergebnis wäre vermutlich erfreulich.
Klein kariert geht auch, und zwar kleine Teile herstellen, dort
wo sie sich ergeben, statt von oben herab das Wissen zu
organisieren. Neues und altes Wissen fügt sich "von selbst" in
den Wissensbaum ein. So darf ich denken, und "schön wär's".
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Die Frage: "Ist das üblich
eingesetzte klassifikatorische, logische Denken kompatibel mit
dem kausalen, das die Kladistik als Methode bewirkt? Diese Frage
ist schon genauer."
beantwortete IT nicht, vermutlich
weil jeder andere Bereiche auf der Tagesordnung hat. Das ist ok.
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Auf die Frage:
"Ist Informationstheorie Mathematik,
Teil der Mathematik, oder was ganz Unabhängiges?"
ist die Antwort des IT:
> Informationstheorie kann also
zur Mathematik gehören oder was ganz Unabhängiges in der
Handlungstheorie sein.
nicht sehr informativ.
Weil sich mir zur Zeit die Frage
stellt, ob es ein Mehr an Beschreibung mit dem Wort "Erklärung"
gibt, stelle ich diese "dummen" Fragen. Ich finde vermutlich
heraus, dass es nur "Schreibung" gibt, die mit dem Wort
"Beschreibung" gekürt werden kann, wenn sie passt. "Erklärung"
wäre einen höhere oder anders gesagt potenzierte
Schreibung/Beschreibung. Ich schreibe dazu, kann es noch nicht
vorlegen, weil es meinen Ansprüchen noch nicht insgesamt
entspricht.
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Auf den Vorspann von mir:
Einem Kind schon Statistik,
Stochastik, Wahrscheinlichkeit beizubringen, das die Grundformen
der Mathematik nicht kennt, ist vermutlich unmöglich. Zudem sind
Wörter ziemlich am Anfang nach den ersten informellen Äußerungen
in der Ontogenese, so dass Mathematik vermutlich auf diesen
aufbaut. Womöglich ist Wörtersprache Voraussetzung, um überhaupt
Mathematik zu lernen.
schrieb IT:
> Womit Kinder anfangen und ich
mich noch erinnere, ist das nachahmende Sprechen und Zählen,
sind Schriftübungen mit Buchstaben und Ziffern. Ontogenetisch
primär ist die gemeinsame Handlungspraxis.
Ja, aber es ist keine genaue Antwort.
Zudem ist das Wort "Handlungspraxis" nur von wenigen Autoren
benutzt, so dass nicht auf bestehende Deutungen oder gar
mehrdeutige Deutungen zurück gegriffen werden kann. Lässt das
was z.B. Jean Piaget herausfand, sich mit dem Wort
"Handlungspraxis" grob beschreiben?
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IT
> Sätze der Sprache und der Mathematik sind aus der
Handlungspraxis hervorgegangen, gleichwohl halte ich sie für so
getrennt wie Grammatik und Logik. Beiden gemeinsam ist das
Regelbefolgen, das sich aber einmal auf Wörter, das andere Mal
auf Zahlen bezieht. Es bleiben die Unterschiede der
Handlungspraxen. Schriftsteller jonglieren mit Worten und
Sätzen, Mathematiker mit Termen und Gleichungen. Da Sätze
lediglich der Grammatik zu genügen haben, kann mit ihnen
grenzenlos unsinnig geschwafelt werden, mit Gleichungen dagegen
weniger, da sie stets der wesentlich einschränkenderen Logik in
den Beweisen zu genügen haben.
Das ist durchaus interessant zu lesen, im Ablauf teils
passend, teils nicht, insgesamt eher passend. Eine kleine Sache:
Wenn das Regelbefolgen als separate Sache angesehen wird, wenn
es separat gelernt wird, kann es stark werden. Aus dieser Stärke
heraus wirkt es auf die Sachen (egal ob als Grammatik oder
Logik), dann bedarf es nicht zusätzlich noch eines Befolgens
durch die Person, so als wäre da ein kleiner Homunkulus im Kopf,
der die Regeln diktieren würde, und die Person, die sie befolgt.
Dass Grammatik wie Logik gelernt werden ist offensichtlich. Wie,
von wo her sie stark werden, ist eine andere Frage. Das Wort
"Handlungspraxis" hilft nicht oder nicht viel zur Beschreibung.
Zu den weiteren Sätzen kann ich aus Zeitgründen nichts
schreiben.
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> ... Erkenntnismittel Mathematik
ob Erkenntnis... oder ... mittel ist fragwürdig.
Im Anschluss an Dirac wie überhaupt in den quantitativen
Wissenschaften scheint mir das offensichtlich und nicht
fragwürdig. Aber insofern die Mathematik alltäglich wird, wie
bspw. in den Suchalgorithmen des Internets, bietet sie nicht nur
Erkenntniswert, sondern manipuliert auch. Aber hilft dagegen
nicht gerade mathematische Bildung? Ist es nicht besser, den
Gegner zu kennen, wenn er bekämpft werden soll?
Im Kratylos-Dialog ging es um die Frage, ob das Bild des
Malers studiert werden sollte, oder aber das, was der Maler
malte. Die Antwort ging so, dass eher die Sachen erlebt und
gelernt werden sollten, als die Bilder, die auf sie passen.
Derzeit dachten die Diskutanten daran, dass ein Bild nicht das
Innere der Sache beschreiben konnte.
Diese Antwort widerspricht nicht deiner Moral, Mathe zu
lernen, nur muss der Unterschied immer mit gedacht werden.
Das Thema Manipulation gehört nicht hierher. Was nutzt es,
wenn wenige Elitäre die Manipulation kraft mathematischer
Kenntnisse sehen, die Manipulierten aber starblind sind?
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> The aim of science is to make difficult things
understandable in a simpler way
dieser Satz ist fragwürdig
Die Mathematik ermöglicht es, in der Physik aus wenigen
einfachen Prinzipien weitreichende Folgerungen zu ziehen.
Dirac begeisterte die Einfachheit seiner Elektronengleichung
im Vergleich mit der unendlichen Vielfalt ihrer Lösungen für
die elektronischen Erscheinungen.
Nicht "science", nicht "Mathematik", sondern die Sätze, die
adäquat anerkannt wurden, nachdem die vielen "schlechten" fallen
gelassen wurden, die vorher auch "in" der "science" oder
"Mathematik" waren, egal ob die "Wissenschaftler" von vorher sie
als Vermutungen oder Wissen ansahen.
Ist das unverständlich? Wenn ja, halte ich diese Sätze
demnächst für mich, meinetwegen als Vermutungen.
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> the aim of poetry is to state simple
things in an incomprehensible way.
dieser auch
So erschien es Dirac bspw. im Vergleich seiner
Elektronengleichung mit der Göttlichen Komödie. Was für ein
Brimborium Dante dabei ausschmückt in seiner Sehnsucht nach
Beatrice!? Ist der gefühlte Zustand der Verliebtheit nicht
vergleichsweise einfach?
Unabhängig von deinem guten Beispiel gibt es kein "aim" bei
kausalen Abläufen. Das ist spätestens seit Nietzsche bekannt.
Jeder kann ein anderes "aim" haben.
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> The two are incompatible.
Dirac sah das so und ich in Bezug auf die unterschiedlichen
Handlungspraxen (siehe oben).
mir nicht verständlicher Bezug.
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> Dath diese Haltung Dirac’s mit den
Worten: „In der Physik versuchen wir, etwas, was vorher
niemand gewußt hat, mit Zeichen zu sagen, die jeder
versteht.
Zumindest im Prinzip; denn die Mathematik ist weltumspannend
gleich und heutzutage jedem zugänglich. Dirac’s Gleichung gilt
überall auf der Welt in gleicher Weise, egal auf welchem Erdteil
und in welcher Zivilisation. Mathematik verbindet Menschen,
Umgangssprachen trennen sie.
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für das Weitere passe ich, weil die so genannten
"Bedeutungen" mitsamt "Semantik" hinzu gedacht werden, so würde
das entsprechende Kapitel geöffnet, was den Rahmen sprengt.
Zudem, aber das nur nebenbei gesagt, habe ich ständig im
Hinterkopf: Spricht hier IT, oder Dirac? Lässt IT den Dirac als
seinen Diener oder als seinen Lehrer sprechen? Wird das
Autoritätsargument genutzt?
Vielen Dank für das Lesen, Schreiben und die Antworten, ein
Teil davon hilft mir.
JH
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Fortsetzung nur kopiert aus der Mail des IT:
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>In der Dichtung ist es genau umgekehrt.
das stimmt offensichtlich nicht. Denn der
gute Literat platziert die Wörter aus seinem
Wörterkorpus so perfekt, dass jeder die geschriebene
Sache danach "vor sich hat".
Gefühle und Empfindungen sind unmittelbar nur jedem
Menschen selbst zugänglich. Wie Literaten ihre Gefühle und
Empfindungen versprachlichen, kommt meinen bspw. nur mehr oder
weniger nahe oder ist ihnen ähnlich. Texte bleiben vage und
sind endlos interpretierbar. Nichts ist perfekt, auch der
beste Literat nicht und Worte bedeuten doch bloß das, was wir
in sie hineinlegen. Entsprechend vielfältig und
situationsabhängig ist es auch, was ich mir beim Lesen
vorstelle.
> das Inkompatible durch „Interformation“
kompatibel zu machen
Es ist fragwürdig, ob es zusätzliche Wörter
"etwas bringen", wo die Grundlagen nicht vorhanden sind.
„Interformation“ führt Aura Heydenreich ein in Band 9:
„Literatur und Naturwissenschaft: Interformation
und epistemische Transformation“. Darin schreibt sie: „Die
Interformation wird als derjenige semio-logische Prozess zu
beschreiben sein, der die Schnittstellen zwischen den
verschiedenen Sphären der diskursiven Praxis sichtbar macht.
Die Regeln, nach denen an diesen Grenzorten Bedeutung entsteht,
stehen nicht von vornherein fest, denn sie werden selbst zum
Gegenstand komplexer semio-logischer Aushandlungsprozesse.
Den ‚Grenzort‘ nenne ich transdiskursive Kontaktzone.“ Eine
derartige Kontaktzone bildet auch philweb, in dem wir regelmäßig
aneinander vorbei schreiben, weil wir selten gemeinsame
Bedeutungen herstellen.
> Einen Übergang zwischen beiden
Bereichen bildet zumindest die formale Logik.
Das würde mich aber sehr wundern.
Das wundert mich wiederum; denn aus der Umgangssprache heraus
hat Lorenzen bspw. die Dialogische Logik entwickelt, die
formalisiert mit der konstruktiven mathematischen Logik
zusammenhält. Sind damit nicht eine mathematische- und eine
Alltagspraxis ineinander transformierbar?
IT
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