Am 27.03.2024 um 13:50 schrieb Karl Janssen:
So auf die Schnelle: mit Glauben hab ich‘s nicht, möchte viel lieber wissen. Dennoch bleibt mir oft nur der Glaube (als ein Dafürhalten) an die Vernunft des Menschen, dass er zu einer absehbar künftigen Zeit seinen besonderen Stellenwert und daher seine Verantwortung für sich und seine Lebenswelt erkennen möge. Es ist ja nicht so, dass Menschen zu allen Zeiten sich nicht dieser Stellung, dem Sinn und Zweck ihres Daseins bewusst gewesen wären. Unzähliges Schriftgut zeugt davon. Doch die Ignoranz überwiegt und erdrückt die aufkeimenden Pflänzchen eines gottgedachten Menschseins wie Unkraut.

(1)
ich gerade vor tagen eine sendung mit Lesch gesehen, ging um die "großen fragen", und Lesch machte die sendung auf friedhof und in einer kirche,
diese sendung ging über "den sinn des menschenlebens",
und lesch gelangte zu meinem erstaunen dabei zum selben ergebnis wie ich schon lange:

der sinn des mensch-lebens besteht darin, sich selbst sinn und sinne zu suchen und vor allem auch zu finden

(wobei der normale lebensverlauf, vermutlich für gänzlich einfallslose, auch grund-sinne instinktivisch vorgibt,
ganz jung ist fressen angesagt, um zu wachsen usw, ab pubertät sind liebschaften usw en vogue,
später kinder haben und großziehen, und so ab 40-50 kommt, wenn man dann überhaupt noch lebt,
die philosophische sammelphase, revuepassierenlassen-phase, lebenserfahrungen-phase, usw bis ins greisentum,
wo dann erneut eine verkindlichungsphase, fress- und vor allem viel-viel-schlafens-phase als abschluss kommt,
wenn man glück hat und bis dahin gesundbleibt, mit angeblicher "weisheit" inklusive anstelle, wie vorher, nur klugsein)

schade für mich, denn bislang war ich nicht sonderlich klug (sonst ganz anderer lebensverlauf),
und jetzt am beginnenden eindösenden greisenalter lässt die weisheit noch immer sehr auf sich warten,
nur meine faulheit steigt linear an ("arsch hochkriegen"),
wozu mir hunde, hühner, schafe aber keine gelegenheit lassen wollen, weil diese eben noch keine greise sind.

(2)
und gläubige menschen?
ach weißt du, es gibt soviele "gläubige" an irgendwas, wie es einzelne leute gibt, denn im grunde glaubt jeder etwas anderes,
selbst 1:1 zb christen der genau selben glaubensrichtung glauben nie wirklich genau dasselbe,
sodass letztlich "unkrautige ignoranz" in krautiges nahtlos übergeht,
und überhaupt das glauben-müssen weil wirklich-wissen-nicht-können DIE menschliche crux-an-sich ist.

deshalb mein credo: ich weiss im grunde nur, dass ich nichts wirklich 100% wissen kann.
(vielleicht ist der zweifel, und eben nicht glaube und/oder wissen, deshalb die eigentliche trumpfkarte des seins als mensch?
und man sollte daher immer ein fenster der wissens- oder glaubens- noch-so-festen burg für den zweifel offen lassen? //
allzuoft hat sich vorgestriges hartes wissen als gestriges nur-glauben, und als heute völligen blödsinn erwiesen //

* und dass denken traubenzucker kostet ist unbestritten, seitdem ich das weiß = glaube, habe ich stets ein glas chem. reinen traubenzucker neben mir stehen,
("pro analysi", nicht gestreckt), von dem ich immer ein paar löffel zu mir nehme, ehe ich anfange zu denken, dann ebenfalls natürlich pro analysi

wh.

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