Am 01.04.24 um 18:00 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:

eine schöne Anregung, zu dem Themenkomplex zu schreiben. Ich bemerke, dass er von ihm angegebene Link mehrere Bücher in open source auf D und Engl. zur Verfügung stellt.

https://www.degruyter.com/serial/ln-b/html#volumes

Allein von da her gesehen ist der "Themenkomplex" sehr umfangreich, wie IT schreibt, ich beschäftige mich nur mit wenigen grundlegenden Sachen und minimiere die Wörter, die ich nutze, zusätzlich. So gesehen bin ich unfähig, mitzumachen. Nun stelle ich doch die Frage, auf die ich keine eindeutige Antwort insbesondere von den Mathematikern bekomme: Sind die Sätze der Mathematik Teil der Sprache oder sind die zwei Bereiche getrennt? Das wäre jedoch fast eine Gretchenfrage. Ist das üblich eingesetzte klassifikatorische, logische Denken kompatibel mit dem kausalen, das die Kladistik als Methode bewirkt? Diese Frage ist schon genauer. Einem Kind schon Statistik, Stochastik, Wahrscheinlichkeit beizubringen, das die Grundformen der Mathematik nicht kennt, ist vermutlich unmöglich. Zudem sind Wörter ziemlich am Anfang nach den ersten informellen Äußerungen in der Ontogenese, so dass Mathematik vermutlich auf diesen aufbaut. Womöglich ist Wörtersprache Voraussetzung, um überhaupt Mathematik zu lernen. Ist Mathematik nicht so hochgezüchtet, dass mit ihr genauso schwadroniert werden kann wie mit Literatur oder Texten, die nicht einmal das Wort Literatur verdienen? Ich will hiermit auf keinen Fall Gegnerschaft bewirken, wünsche aber keine Sätze wie: "Es ist A, es ist auch B", "all is literature", "all is information", und "all est Rätsel", warum nicht auf chinesisch? Eine weitere Frage bei mir ist: "Ist Informationstheorie Mathematik, Teil der Mathematik, oder was ganz Unabhängiges?

IT:
> ... Erkenntnismittel Mathematik
ob Erkenntnis... oder ... mittel ist fragwürdig.

IT lässt Dirac sprechen:

> The aim of science is to make difficult things understandable in a simpler way
dieser Satz ist fragwürdig

> the aim of poetry is to state simple things in an incomprehensible way.
dieser auch

> The two are incompatible.
Stimmt das?

> Dath diese Haltung Dirac’s mit den Worten: „In der Physik versuchen wir, etwas, was vorher niemand gewußt hat, mit Zeichen zu sagen, die jeder versteht.
jeder?

>In der Dichtung ist es genau umgekehrt.
das stimmt offensichtlich nicht. Denn der gute Literat platziert die Wörter aus seinem Wörterkorpus so perfekt, dass jeder die geschriebene Sache danach "vor sich hat".

> das Inkompatible durch „Interformation“ kompatibel zu machen
Es ist fragwürdig, ob es zusätzliche Wörter "etwas bringen", wo die Grundlagen nicht vorhanden sind.

> Die Überlappung von Literatur und Naturwissenschaft sehe ich in der offensichtlichen Verbindung von Innen- und Außenwelt
Hier wird zu viel zusammen gedacht.
Noch einmal:

>offensichtlichen Verbindung von Innen- und Außenwelt
so einfach ist es nicht.

> bzw. Umgangssprache und Mathematik.
auch hier ist es nicht so einfach.

> Aber wie ließe sich die Beziehung zwischen natürlicher- und künstlicher Sprache genauer denken? Zunächst einmal haben wir Buchstaben, Wörter, Sätze, Geschichten, Romane einerseits und Ziffern, Zahlen, Sätze, Beweise, Theorien andererseits.

Genauso denke ich auch, obwohl hier zwei Sachen vermischt sind: Das zu den Sachen passende und das mit den Sachen konstruierte, in den zwei Bereichen. Ein Musikstück ist konstruiert, beim Musiklernen werden Verbindungen zu vorherigen Sachen hergestellt. Aber diese Vermischung ist nicht schlimm, weil sie denkend auseinander genommen werden kann.

> Einen Übergang zwischen beiden Bereichen bildet zumindest die formale Logik.
Das würde mich aber sehr wundern.

> Vielleicht noch mehr?   
ja vielleicht, oder etwas anderen, warum nicht?

Das folgende, das IT schrieb, lasse ich mal unkommentiert. Ich kann mich schließlich nicht gegen das Ausufern ärgern, und selbst schwadronieren, haha.
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IT:
Wesentlich in der Entwicklung zum Menschen waren der aufrechte Gang und die Sprachfähigkeit, so dass Handwerk und Mundwerk Werkzeugbau und Zusammenarbeit ermöglichten. Der Handlungsbezug im Zusammenleben der Menschen ist bis heute wesentlich geblieben und basiert Sinn und Bedeutung der Zeichen in der Umgangs- und Kunstsprache. So wie in der Umgangssprache vom Erleben ausgegangen wird, wird die Mathematik in der Physik auf die Natur bezogen. 

Schriftsteller, die sich auch für Mathematik interessierten, waren Hermann Broch und Robert Musil. Beide studierten zunächst Ingenieurwissenschaften, wandten sich dann dem Studium der Mathematik und Philosophie zu, um sich endlich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Die „Schlafwandler" und „Der Mann ohne Eigenschaften“ können als Jahrhundertwerke angesehen werden, die bis heute nachwirken. Als kleinere Arbeiten wären „Die unbekannte Größe“ und die „Verwirrungen des Zöglings Törless“ zu nennen. 

Der Themenkomplex Literatur und Naturwissenschaft ist sehr umfangreich, gleichwohl bietet er sich zur philosophischen Reflexion an. Aber interessiert das hier in der Runde überhaupt? 
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JH