Am 02.12.2024 um 02:13 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Am 02.12.2024 um 00:39 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Kannst Du Dich an den Blumen Deines Gartens erfreuen, hast Du jemals Blumen in eine Vase gestellt oder sie gar einem lieben Menschen und damit Freude geschenkt? Wenn ja, dann bedenke doch, das auch diese geschnitten werden wie die Christbäume.
lieber karl,
ich pflege KEINE blumen zu schneiden oder zu rupfen etc., noch solch totes gekräut dann vollpervers zu verschenken, mir ist wichtig, sie in ihren umgebungen in ruhe zu belassen, und ich denke bei ihrem anblick immer unwillkürlich an das "beobachterproblem" aus der q-physik: schon mit dem simplen beobachten einer blume dringe ich ungefragt und uneingeladen in ihren lebensbereich ein und (j.p.sartre) "(ver)nichte" sie
Und da mich hier ohnehin einige als der Welt enthobener Zeitgenossen sehen, will ich Dir noch sagen, wie ich gegen Hl. Dreikönige mit unserem Christbaum rede: „Nun, liebes Bäumchen kommt auch für dich das Ende näher“ und ich streiche dabei tröstend über seine Zweige.
spannend! und was antwortet das bäumchen dir dann?
Ich würde auch gerne über Dein „Köpfchen“ streichen und Dich ermuntern, den Menschen mit Milde und nicht mit Abscheu zu begegnen, denn Du hast ja nun selbst das Christuswort zitiert: „Verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“.
meine eigene lesart dazu: erbärmlich sind sie, die menschen, denn sie sehen nur sich, was selbstreferent normal ist, aber vom menschen würde ich gerade, weil er von sich behauptet kein tier zu sein, mehr an geist erwarten
Du hast Deinen Blick - wie gewöhnlich - auf den Teil der Menschen gerichtet, die in der Tat erbärmliche Kreaturen sind. Doch Du solltest, wie alle anderen gebildeten Menschen auch, den Unterschied zwischen Mensch und Tier kennen. Wie oft haben wir darüber schon geschrieben und Du fängst immer wieder mit dieser Story an.
Biologisch gesehen ist der Mensch dem Säugetier und damit den Menschenaffen gleich. Über Intelligenz verfügen Mensch und Tier, beide haben ein Bewusstsein und das Vermögen zu Selbsterkenntnis auf das optisch äußere Erkennen bezogen; Der Blick in den Spiegel oder eine reflektierende Wasseroberfläche bestätigt das. Menschen wie Tiere leben und kommunizieren zumeist partnerschaftlich in sozialen Kollektiven. Menschen wie viele Tierarten zeigen Empathie und Trauer. Doch das war‘s dann langsam mit den Gemeinsamkeiten und es ist geradezu lächerlich, bei dieser Stufe der Gemeinsamkeiten zu verweilen und die von Dir immer wieder vorgebrachte Gleichheit von Mensch und Tier zu betonen. Selbstredend gibt es große Übereinstimmungen, somit gewisse Gleichheit, jedoch sind beide Arten keineswegs dieselben.
Allein das signifikant größere Gehirnvolumen beim Menschen mit seinen ca. 100 Mrd. Neuronen bietet an weitaus größeres Potential für die Ausführung mentaler Prozesse, was zu kreativen Denk-und Handlungsweisen führt, die kein Tier zu leisten vermag. Doch alleine schon das Vermögen, eine abstrakte Sprache zur Kommunikation zu entwickeln und sich ihrer über technische Mittel weltweit zu bedienen, zeugt von einer hausgestellten Position des Menschen.
Deshalb muss er sich nicht über das Tier stellen, sondern kann sich seiner Spezies bewusst, die wesentlichen Merkmale seiner Art, nämlich Verstand und Vernunft nutzend, das Leben kreativ gestalten.
Eigentlich ist es keines Wortes mehr wert, diesen offensichtlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier darzulegen. Du solltest Funktionär bei PETA werden und ich bin mir sicher, dass Du von Deinem Irrtum geheilt, wieder ins normale menschliche Leben zurückkehren wirst.