Deinen Text auf „weltordnung“ zu „Information, Kausalität, Verstehen“, habe ich gelesen, Joseph. Dieser Text ist in einer sehr speziellen Art verfasst, auf den hier dediziert einzugehen, schlichtweg der Rahmen dieses Forums gesprengt würde. Ziemlich sicher gilt das auch für viele weitere  hier eingestellte Beiträge, wie etwa von Waldemar oder mir.

Du sprichst in Deinem Text immer wieder von Abstraktion und tatsächlich sind viele Beiträge der benannten Protagonisten hier in einer Art angelegt, die von einer konkreten bzw. empirisch orientierten Sicht auf unsere Lebenswelt weit abgerückt und daher kaum geeignet sind, diese auf einfache lebenspraktische Weise zu diskutieren.

Wie oft habe ich diesen Umstand hier schon angesprochen und bedauert. Nur kann halt kaum einer „aus seiner Haut“ schlüpfen und daher ist nicht anzunehmen, dass sich Art und Weise der Beiträge und deren Diskussion hier ändern würde. Es sei denn, andere (bislang nur passiv) Teilnehmende könnten sich entschließen, hier auch mal ganz andere und dann eben auch lebensnahe Beiträge einzubringen, oder einfach auch nur derartige Fragen aufzuwerfen. 

Ein gutes Beispiel gibt uns doch immer wieder Ratfrag, dessen Fragen gezielt auf ein betrachtetes Lebensumfeld bezogen sind und somit auch entsprechende Antworten oder Diskussionen hervorrufen, die dann leider viel zu oft wieder in abstrakt abgefasste Antworten münden.

Natürlich ist es nicht einfach (vermutlich sogar unvermeidlich), zu naturwissenschaftlichen, wie insbes. auch philosophischen Themen ohne Abstraktion auszukommen; ist dieser Themenkreis ja schließlich der Inbegriff von abstrakter Wissenschaft. 

In unzähligen Foren und Blogs des Internets wird tatsächlich eine vornehmlich gegenständliche Sicht auf die benannten Themenkomplexe beschrieben und diskutiert. Um dieses derart zu betreiben, braucht es kein Philweb, aber welche Themen sollten dann aber in diesem Forum auf dessen intendierte Weise erörtert bzw. diskutiert werden?

Nicht selten driften hier Beiträge ab in die Schilderung persönlicher Lebensumstände oder sind penetrant durch weltanschaulich festgezurrte Denkmuster der üblichen Hauptakteure geprägt und das nimmt dann einen sehr umfänglichen Raum hier ein, birgt somit das Risiko, dass sich verständlicherweise andere Teilnehmende wegen mangelndem Interesse gar nicht erst in eine diesbezügliche Diskussion einbringen wollen.

Wir können doch unschwer erkennen, dass hier behandelte Themen um Gott und Welt immer wieder auf's Neue aufgegriffen und im jeweils gleichen Duktus diskutiert werden. Es kommt nichts Neues, d.h. es ergibt sich kein nennenswert gesteigerter Informationsgehalt bei den aufgeworfenen Themen. Ingo hat das längst und immer wieder hier bemängelt und spricht zurecht von aufkommender Langeweile. 

Vermutlich, bzw. ziemlich sicher hat das Forum „Frag Mutti“ mehr Informationsgehalt, denn ein guter Tipp für Hauswesen, Garten und Kochen ist immer willkommen.

Immer öfter denke ich dran, philweb zu verabschieden, um dann doch wieder die Hoffnung in mir aufkommen zu sehen, dass es mit geeignetem Umsteuern möglich sein müsste, den aktiven Teilnehmerkreisen damit den Themenkreis zu erweitern ohne dabei auf ein „Trivialitätenkabinett“ abzufallen.

Um mir die Enttäuschung über ausbleibende Reaktionen zu ersparen, möchte ich es eigentlich nicht wagen, in die gesamte Teilnehmerschaft von philweb hinein zu fragen, wie man sich dieses Forum vorstellt und wünscht.

Doch vielleicht könnten wenigstens einige der in den vergangenen Jahren hier aktiv gewordene Teilnehmende Vorschläge unterbreiten und sei es nur stichwortartig, denn ausufernde Beiträge von den immer selben Personen und zu immer gleichen Themen haben wir ja ohnehin zur Genüge; so wie dieser hier einmal mehr! 

Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl