Am 02.12.2024 um 00:39 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

Kannst Du Dich an den Blumen Deines Gartens erfreuen, hast Du jemals Blumen in eine Vase gestellt oder sie gar einem lieben Menschen und damit Freude geschenkt? Wenn ja, dann bedenke doch, das auch diese geschnitten werden wie die Christbäume.


lieber karl,
ich pflege KEINE blumen zu schneiden oder zu rupfen etc., noch solch totes gekräut dann vollpervers zu verschenken, mir ist wichtig, sie in ihren umgebungen in ruhe zu belassen, und ich denke bei ihrem anblick immer unwillkürlich an das "beobachterproblem" aus der q-physik: schon mit dem simplen beobachten einer blume dringe ich ungefragt und uneingeladen in ihren lebensbereich ein und (j.p.sartre) "(ver)nichte" sie

Und da mich hier ohnehin einige als der Welt enthobener Zeitgenossen sehen, will ich Dir noch sagen, wie ich gegen Hl. Dreikönige mit unserem Christbaum rede: „Nun, liebes Bäumchen kommt auch für dich das Ende näher“ und ich streiche dabei tröstend über seine Zweige.


spannend! und was antwortet das bäumchen dir dann?


Ich würde auch gerne über Dein „Köpfchen“ streichen und Dich ermuntern, den Menschen mit Milde und nicht mit Abscheu zu begegnen, denn Du hast ja nun selbst das Christuswort zitiert: „Verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“.


meine eigene lesart dazu: erbärmlich sind sie, die menschen, denn sie sehen nur sich, was selbstreferent normal ist, aber vom menschen würde ich gerade, weil er von sich behauptet kein tier zu sein, mehr an geist erwarten

Du weisst doch, lieber Waldemar, aus Deiner beruflichen Tätigkeit: Wer nicht verzeihen kann, wird keinen inneren Frieden finden können.


tjaaaa, das mit dem verzeihen ist so ne sache ...
zu meiner zeit wohnten einige forensikärzte samt familien (war ganz früher sogar vorschrift) im psychiatriegelände. ein dr. k. tat sich ganz besonders mit neuen therapie-ideen hervor, ging im schmusemodus mit unserem hochgefährlichen patientenclientel um usw, und wir machten immer witze über den doc "der weiß garnicht, wo er hier arbeitet". solange ging das, bis er eines tages aus dem dienst von der polizei nach hause abgeholt wurde, wo man ihm eröffnete, dass sein töchterlein, 9 jahre alt, von einem forensikpatienten, dem erselbst "freigang" gewährt hatte, während eines freiganges umgebracht worden war. von dem tag an war dr. k. wie ausgewechselt bzgl seines umgangs mit unseren "lieben" patienten.
ob er dem kindsmörder zumindest innerlich vergeben hat, weiß ich nicht zu sagen, aber niemehr hat der gute mann patienten der forensischen psychiatrie freigänge oder andere annehmlichkeiten um die haft zu erleichtern verordnet/ ich habe in ca 20 jahren meiner tätigkeit nicht einen einzigen patienten erlebt, der es nach seiner entlassung "draußen" geschafft hätte, straffrei zu leben!)

(for.psych. "patienten" sind menschen, die alles mögliche an gefängnisaufenthalten und therapien schon erfolglos durchlaufen haben, ehe sie als unverbesserlich zu uns aufs end-abstellgleis kamen, oder drastischer gesagt: absoluter menschenschrott, der unter seinen krankheiten nicht etwa leidet, sondern sie im gegenteil als völlig normal ansieht, wirklich so "ich habe drei leute/kinder/frauen getötet, na und?, und einer fügte noch hinzu: menschen wachsen doch immer nach wie gras ...)

wh.

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