Am 03.11.2024 um 18:37 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

Die Stufen in dieser zweidimensionalen Darstellung einer Treppe bilden eine endlose Schleife, die trotz ihrer Auf- oder Abstiege nicht wirklich nach oben führt. Das lässt an Sisyphos denken oder an Samsara, diesem endlosen Wandern durch die Zyklen von Werden und Vergehen.


ja, ja, das ist wohl so, wir steigen immer höher auf einer treppe, die in wahrheit auf gleicher ebene bleibt, weil sich alles immer nur im engen kreis dessen bewegt, was per evolution halt zur mensch-art gehört, aus der wir sowenig herauskommen, wie ein zb igel aus seiner igel-art. es gibt keine "intelligenz an sich", aber es gibt art-intelligenz, und da ist jede lebewesen-art intelligenz-art-optimiert, womit der igel dem menschen nicht nachsteht, weil beide arten mithilfe ihrer spezifischen angeborenen art-intelligenz überleben müssen und es auch tun. unsere weise intelligenz-an-sich messen oder ergründen zu wollen, und das auch noch im vergleich zu menschlicher intelligenz, ist reiner blödsinniger anthropozentrismus - jedes lebewesen ist auf seine art intelligent, und stets art-intelligent genug, um mit wahrscheinlichkeit P>0,5 überleben zu können, und genauso auch mensch, mehr ist nicht, und mehr wird auch nicht sein, und sollte menschheit, entgegen aller wahrscheinlichkeit, wie einst die saurier auch noch 100 mio jahre weiterleben

(wirklich klug und intelligent wären wir einzusehen, dass auch unsere art, genau wie alle arten vor uns und jetzt mit uns, begrenztes "haltbarkeitsdatum" hat, als ein temporärer peak von abermillionen auf dem genetischen hintergrundrauschen) = es kommt eine zeit, da wird es auch mensch auf diesem planeten gegeben-haben = "es war einmal", und wir können nichts dagegen tun

Zyklen gemessen in Zeitabschnitten, den kleinsten im Planck-Maß, den unvorstellbaren 5,4x10p(-44)Sekunden, den größten mit 10p(106) Jahren als ebenso gedanklich nicht fassbarer Zeitspanne. So sind es einzig  Mathematik und Physik als Sprachen der Natur, die dem Menschen eine hinreichend konkrete Vorstellung von Massstäben dieser kosmischen Dimensionen vermitteln. Bei der Vorstellung von Unendlichkeit jedoch versagen diese Werkzeuge - glücklicherweise, denn wir Menschen könnten den unmittelbaren Blick in diese reale existenzielle Ausgesetztheit, die Sicht auf scharfe Abrisskanten und Abbrüche ins Ungewisse nicht ertragen. Daher sprach Goethe vom „gütigen Schleier der Natur“, ein Schleier, der uns vor dem „Horror vacui“ bewahrt und damit die Illusion von einem einzigartig angelegten Lebensraum bestehen lässt: „Die beste aller möglichen Welten“ wie Leibniz es postulierte. Das konnte, resp. musste aus damaliger Sicht so angenommen werden, aus heutiger kann  vermutet werden, dass unzählige andere Welten in habitablen Zonen dieses Universums existieren. Damit kommt klar vor Augen, wie bedeutsam es ist, den Horizont des Denkens über das Denkbare, vor allem aber über das Sichtbare, Zählbare, Messbare und somit das Begreifbare dieser Lebenswelt hinaus zu erweitern. Das kostet Zeit - Lebenszeit, die uns wie Sand zwischen den Fingern entgleitet. Ein Leben reicht nicht hin, um Welt und Kosmos zu begreifen und doch scheint bisweilen in Bruchteilen einer Sekunde alles diesbezügliche Geschehen als das real zu Begreifende übersteigende als „perceptio clara et distinctaa vor dem inneren(sic!) Auge.


diesen effekt der "perceptio clara et distincta vor dem inneren(sic!) Auge" kenne ich auch (kennt vielleicht jeder in der ein oder anderen art?),
aber auch dieser effekt, der auf phasenhafter hirnlich-funktionaler "konfluenz" beruht, ist nur "inneräuglich-optische illusionäre verkennung", nichts wirkliches,
wirklich ist nur, dass uns genau wie igel, gnu, wanze, oder fisch der "große überblick/durchblick" völlig fehlt, weil auch wir als menschen evolutionär eben nur auf eben mensch-art optimiert sein können,
da evolutionäre mechanismen mehr eben nicht leisten können
(ein tier, dass in einer blauen umwelt lebt, hat zb alle sensoren des farbspektrums, außer blau, weil es blauerleben zum überleben nicht braucht)

ich bin astronom, physiker, chemiker, mathematiker, soziologe, und und und
ich bin metzger, bauer, schneider, koch, modeschöpfer und und und
aber all sowas ist nichts gegen die natur der natur, die unfassbar, unwägbar, unbeherrschbar, unergründlich tief ist und bleibt,
und die ich mir daher zur abwehr meiner dauerangst davor unter erfundene beliebige götterwelten subsummiere, die ich gnädig zu stimmen versuche,
wie ein schiff auf dem meer, das, statt einfach in den unwägbarkeiten der strömungen mitzuschwimmen, trotz der unendlichen tiefe des meeres ständig anker zu werfen sucht

all unser wissen ist wie ein nasser putzlappen an die wand der unendlichen natur geworfen, versucht an der wand zu haften, fällt aber dann einen moment später müde und erschöpft ab,
alle menschlichen sog "leistungen" sind nicht wert, sie auch nur per wort zu nennen.

wh.


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