Am 20.04.24 um 03:27 schrieb Claus Zimmermann über PhilWeb:
Solange nicht gezeigt wird, dass sich Äpfel ähnlich verhalten wie Lichtstrahlen im Doppelspaltexperiment mit und ohne Wegebestimmung, scheint mir Quantenmechanik mit unserem Leben nicht mehr zu tun zu haben als die Bühnentechnik mit dem aufgeführten Stück. Abgesehen von der Verwendung technischer Geräte, die mit Quanteneffekten funktionieren.
Man kann, vielleicht mit einem gewissen Talent zur Selbstverleugnung, bestimmte Erfahrungen als gültig bewerten und andere als illusionär. Gültig wäre, was im Labor reproduzierbar gemessen wird, blosse Einbildung alles, was erlebt wird, wobei das Ablesen der Messinstrumente allerdings auch diesen Pferdefuss hat.
Es kommt mir irreführend vor, das Erleben als "autopoietisch erzeugt"/konstruiert/selbst gemacht zu bezeichnen. Selbst gemacht sind Zeichen, Kompositionen, Institutionen, alles kulturelle. Aber nicht die, die sich das ausdenken. Meine Erlebnisse denke ich mir auch nicht aus, sondern sie passieren mir, z.B. im Rahmen bestimmter Wahrnehmungsfähigkeiten, die nicht mit dem Sinnesapparat zu verwechseln sind. Der Körper kann Zellen, Flüssigkeiten, Organe, also körperliches hervorbringen. Aber würde es uns mit allem, was er produziert nicht so gehen wie dem Chirurgen, der bei seinen vielen Operationen nie so etwas wie eine Seele im Körper gefunden hat, vermutlich weil er nichts dort gefundenes als Seele durchgehen lassen oder vielleicht auch von Seele gar nicht mehr reden wollte.

Claus

Insgesamt ist dieser Absatz treffend. Ungenau gelesen oder anders gesagt mit Wahrscheinlichkeit. Und auch die einzelnen Sätze passen. Sogar die Kritik an den "Organen" und "Flüssigkeiten" und "Geräten", "Zeichen" passt!

JH