Am 01.01.2024 um 17:32 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


[ afterlife = in himmel und hölle sitzen also nur ewig-lebende ärsche = afters, also doch! / das sog "christliche" (wie alle religionen und esoteriken) ist purer gedankenmüll, von dem man, um nicht gänzlich unter die räder zu kommen, tunlich abstand halten sollte, um wenigstens halbwegs redlich zu leben ]


Nun, lieber Waldemar, bin ich doch etwas enttäuscht von Deiner Sicht auf Religionen und Esoteriken. Ich dachte, Du hättest bei all Deinem phänomenalen Wissen um die Dinge zwischen Himmel und Erde ein für allemal die anthropomorphe Sicht eben auf diese Dinge hinter Dir gelassen. Uns beiden sollte doch vollkommen klar vor (unseren geistigen) Augen stehen, dass es weder Himmel noch Hölle im üblich christlich überlieferten Sinne geben kann. Warum gehst Du dann so vehement gegen diese Vorstellung an? Lasse doch all jene, die an dieser festhalten, selbst erkennen, dass sie einer menschengemachten - oder wie Du es zuletzt ausgedrückt hast – hirngemachten Chimäre aufsitzen.

Wer wollte denn in seiner Körperlichkeit, mit all ihren irdischen Übeln und Beschwernissen - gesetzt den Fall eines „afterlife“ selbst in einem Himmel - als auferstandener Toter in alle Ewigkeit leben?

Kennst Du die Geschichte vom „Münchener im Himmel“, dem Kofferträger im Münchner Hauptbahnhof, der jäh von dieser Erdenwelt, voll irdischer Genüsse von Brezen, Weisswurst und frischen Maß Bier im Hofbräuhaus in ein von Halleluja-Rufen erfülltes Jenseits befördert wurde? Himmlisches Manna und Halleluja waren im zu fad und so fing er fürchterlich zu fluchen an, auf dass Gott ihn wieder zur Erde schickte. 

Wenn Du mich hier besuchst, gehe ich mit Dir ins Hofbräuhaus und dort treffen wir ihn dann, trinken mit ihm ein Paar Maß Bier und dann wird er Dir erzählen, dass er gar nicht im Himmel, sondern diese Geschichte nur ein böser Traum war.

Die Moral von dieser Gschicht: diesen Himmel gibt es nicht!

Sie entsprecht eben genau der von Dir beschriebenen, hirngemachten Vorstellung eines Jenseits, der Du zu meinem Erschrecken auch noch anhaftest, wenngleich unterbewusst. Das beweist Deine Gegenreaktion auf Religion. Ein Kampf gegen nicht existente Windmühlenflügel!

Ich habe hier doch des öfteren Bonhoeffers Aussage wiedergegeben: „Den Gott den es gibt, den gibt es nicht!“ Darüber sollten Menschen tiefer nachdenken, die sich mit Reiligion und christlichem Glauben beschäftigen, gleichermaßen, ob als Christen oder Atheisten.

Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl

PS: wie oft schon von mir gesagt: Himmel und Höllen sind befinden sich in habitablen Lebensräumen, wie dieses irdische Jammertal hier. Doch ist diese Welt wirklich nur ein Jammertal und nicht vielmehr ein Entwicklungsraum für Lebewesen, die sich als geistige Wesen erkennen können: Cogito ergo sum. Als eben diese geistigen Wesen partizipieren sie am kosmischen Geist,  je nach Vermögen, sprich potentia. Lebensräume wie diese Erde zum Blühen bringen, ist Auftrag für ihre Bewohner, einerlei, wie man den Auftraggeber benennt. Auftragnehmer zu sein, setzt allerdings voraus, dass man begriffen hat, um was hier auf Erden geht.