was manche leute nur immer re-ligion (de-ligion, pro-ligion) haben ...

Am 01.01.2024 um 15:16 schrieb Rat Frag über PhilWeb:
Hallo liebe Liste,
Sehr geehrte stille Mitleserinnen und Mitleser,

da vergleichbare Themen hier bereits behandelt wurden, nehme ich es mal wieder auf, indem ich ein Zitat bringe:
"Keine Religion lässt sich ohne diese Erwartung verstehen: dass eine höhere Macht dem Menschen eine Kraft gibt, mit deren Hilfe er mit schweren Lebenssituationen fertig wird

[ schwere lebenssituationen gibt es objektiv überhaupt nicht, insofern alles relativ ist, "was dem einen sein uhl, ist dem anderen sein uhu", zb ein verwandter stirbt, für den verwandten kein ihn betreffendes unglück, weil tot = wirklich tot, und für den erben ein glück, auch wenn er paar krokodilstränen anstandshalber drückt ]

über sich hinauswächst,

[ über sich hinauswachsen kann man immer nur scheinbar, aber nicht wirklich ]

Hoffnung fasst.

[ hoffnung ist die grundlage des lebens, zb dass man morgen früh mit wahrscheinlichkeit P auch noch leben wird ]

Religion ist kein philosophisches Lehrgebäude, an dessen Inhalte man glauben muss, sondern hat etwas zu tun mit den Grundfragen unseres Lebens.

[ religion ist genau das: ein heute als veraltetet angesehenes  philosophisches lehrgebäude aus dem magisch-animistischen formenkreis dass auch heute und immer weiterhin für uns relevanz hat, weil der magisch-animistische layer unseres hirns und erlebens als mindestens 2/3 grundlage für alle "höheren geistigen leistungen" dient aus diesem grund werden religionen/esoteriken immer mitgeschleppt werden ]

Mit unserem Streben nach einem erfüllten Leben, nach Glück, auch mit unserer Fehlbarkeit und dass wir unser Leben nicht in der Hand haben."
(taz, „Vielleicht gibt es Gott ja doch“, Jan Feddersen im Interview mit Detlef Pollack)

[ es gibt unvermeidbare fehlbarkeiten, zb dass ich sauerstoff atmen muss, um leben zu können, und vermeidbare, zb, bei mensch überaus beliebt, lügen und betrügereien aller arten, und besonders für die vermeidbaren wird bei göttern dann um gnade gewinselt, was bedeutet, die vermeidbaren werden so letztlich auf fantasierte götter verschoben, also dissoziativ von den tätern abgetrennt und auf götter verschoben = "ent-schuldigt", was eine dreckigkeit sondersgleichen ist, denn die täter selbst verantworten ihre taten zu 100% ]
 

Ich finde an dieser Aussage exakt drei Dinge interesant:
1. Sie stammt von einer Person, die selbst nicht religiös zu sein scheint, die die Frage, ob sie an einen Gott glaubt, klar und eindeutig mit "Nein" beantwortet.
2. Die Unterscheidung zwischen einem philosophischen Lehrgebäude und Religion. Insbesondere das unterstrichen wird, dass man an die Inhalte eines philosophischen Lehrgebäudes glauben muss.
3. Dass es in der Religion um die "Grundfragen unseres Lebens" gehe.

[ auch philosophisches und sogar rein-wissenschaftliches ist immer letztlich glaubenssache, weil wir aus unserem angeborenen magisch-animistischen 2/3 grundlayer nicht heraus können, insofern sind philosophien versuche welt halbwegs rationalistisch zurechtzudeuten, wie religionen magisch-animistische weltentwürfe sind, also die berühmte "aufklärung usw" kein wirklicher fortschritt ]


Ich weiß nicht, ob ich es so interpretieren darf, aber im folgenden Frage-Antwort-Paar spezifiziert Hr. Pollack dann, indem er auf die Hoffnung auf ein "Afterlife" abhebt.
Das mag durch die Formulierung der Frage begründet sein, dort festgestellt, dass viele Ungläubige das Leben selbst als Sinn des Lebens sähen.

[ after-life, sofern nicht idee, dass der eigene hintern den eigenen tod überlebt, ist eine deadlock-fantasie (unterbegabter), weil sie über ewigkeit fantasiert, die es in einer wechselwirkungen-welt nicht gibt ]


Das erscheint mir eine relativ christliche Auffassung von Religion zu bedeuten. In anderen Religionen, z. B. Shitoismus, ist die Frage nach dem Afterlife eher eine Nebensache. Es gibt sogar Religionen, die diese Frage im Grunde verneint haben sollen.

[ afterlife = in himmel und hölle sitzen also nur ewig-lebende ärsche = afters, also doch! / das sog "christliche" (wie alle religionen und esoteriken) ist purer gedankenmüll, von dem man, um nicht gänzlich unter die räder zu kommen, tunlich abstand halten sollte, um wenigstens halbwegs redlich zu leben ]

Jedoch gibt es auch westliche Denker "der anderen Seite", die es ähnlich gesehen haben. Zum Beispiel wird von Russell behauptet, er habe Religion in erster Linie als eine Folge menschlicher Todesangst gesehen und auch einige Stellen des "Mythos des Sisyphos" (von Camus) lesen sich so, als sei "das Absurde" eben auch ein Bewusstsein des Todes des Individuums, bzw. verallgemeinert als seine Endlichkeit, nicht bloß als ein Mangel an höheren Sinn.

[ da würde ich russell zu 99% recht geben, denn ebenso wie geburten seit "ewigen zeiten"als positive wunder galten, galt und gilt der tod als, genau wie geburt unverstandenes, negativ-wunder (schwarz/weiß-welt), dem man seit alten zeiten mit größenwahn/letztlich dissoziativen-fantasien beizukommen suchte und sucht, zb ewig-leben oder wiedergeburten usw

leider aber gehören alle fantasien, egal welcher arten, zum leben/zur hirntätigkeit, und weil dieses und diese endlich sind, enden mit den jeweils lebensenden auch alle fantasien, und man möchte sagen "gott-sei-dank", denn die wechselwirkungen-welt ist in jedem beliebigen augenblick vollkommen neu, und hat es als welt garnicht nötig, altes gepäck mitzuschleppen

* camus' sisyphos war ein ehrenwerter versuch eines mangel-verständigen schriftstellenden mannes, der in seinem "absurden" übersah, dass es selbst dem sisyphos niemals gelingen kann, auch nur 1x in den genau selben fluss (einer wechselwirkungen-welt) zurück zu steigen. das absurde ist insofern unmöglich, bzw wäre nur möglich, wenn man die zeit anhält oder wegdenkt, also genau das, was auch religionen gerne machen, insofern war auch camus mit seinem sisiphos ein re-ligiöser, woran man auch bei ihm gut erkennt, wie der 2/3 magisch-animistische grundlayer in unser aller köpfen wirksam ist und bleibt, egal wie wir uns drehen und winden ]

wh.

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