Am 05.01.2024 um 00:36 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

Derzeit treten besonders viele Menschen aus der Kirche aus und das oft mit der Begründung, dass die aufgedeckten Missbrauchsfälle der entscheidende Auslöser für diese Entscheidung war. Für mich ist das nichts anderes, als ein willkommenes Argument, um den Austritt vor sich selbst und ggf. der engeren sozialen Umgebung zu rechtfertigen. Es zeigt mir weiterhin, dass diese Menschen schlichtweg zu keiner Zeit erfasst haben, was Religion, was eine Glaubensgemeinschaft wirklich bedeutet.


an karl,
schonmal kurzantwort auf dieses argument von dir.

ich würde vermuten, es steckt mehr dahinter als nur scheinargument für den kirchenaustritt,
denn laut kriminalsoziologischen untersuchungen, kann man sich eigentlich auch denken, ist der sexuelle (und damit auch psychische) missbrauch schutzbefohlener in dieser gesellschaft
sehr viel verbreiteter, als man blauäugig vermuten würde - damit haben also sehr viele "zivilisten" ein problem, und fühlen sich quasi mit-ertappt, wenn man kirchlichen personen sowas
nachweist, und treten dann nicht aus der kirche aus, weil sie deren sexverküppelte mitarbeiter verabscheuen, sondern weil sie symbolisch damit quasi vor sich selbst (ein stück weit)
flüchten können "nö, nö, sowas würde ich nienienie machen", um genau das zivil umso "entlasteter" machen zu können = viele laufen so, kirchlichen sexmissbrauch beklagend, vor sich
selbst und eigenen begierden weg, indem sie "schuldverschiebend" kirchenaustreten, die verabscheuen nicht so sehr die kirchentäter, sondern haben als ebenso-täter-in-derselben-sache
schlechte gewissen

und immer sollte man auch mitbedenken, dass es quasi in unseren genen steckt, dass jugendliche, sobald sich geschlechtsreife auch nur andeutet, sexfähig im sinne vermehrungsfähig sind,
eine sache, die in früheren zeiten überlebenswichtig für die menschheit war, auch weil die durchschnittliche lebenserwartung nur lächerliche 25-35 jahre betrug, es also nur enges zeitfenster gab,
entstehenden nachwuchs überhaupt bis zu eigenen überlebensfähigkeit großzuziehen - es ist also keineswegs eine biologische norm, dass man "kinder" sexuell nicht angehen soll,
sondern (letztlich NUR) eine soziale (+strafbewerte) norm, und das nur in genügend entwickelten weltgegenden, deren beachtung als norm dann einiges an geistiger höhe und entsprechender
sozialisation voraussetzt

religion hat mit sexuellem missbrauch schutzbefohlener nur insoweit zu tun, als durch zölibate und andere künstliche schranken das natürliche sexualverhalten kirchlicher mitarbeiter
ganz logischer weise verbogen, verderbt, pervertiert wird, und das ist dann eigenschuld der jeweiligen "religio" und ihres regeln-werkes (die religionen, die zb statt sexen das atmen verboten hatten,
sind immer wieder, und überraschender weise sehr schnell, ausgestorben)

wh.



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